Einsicht

Von Psoggy @PSOGde

Im Grunde ist es vollkommen egal, ob man an einer Angststörung, wie Agoraphobieoder Hypochondrie leidet, ob es eine generalisierte Angststörung, Depressionen oder ein Burnout-Syndromist, dass Dir zu schaffen macht…um seinen Weg aus der psychischen Erkrankung zu finden, steht die EINSICHT, dass man überhaupt ein psychisches Problem hat.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass dieser Schritt gar nicht so einfach und selbstverständlich ist, wie es den Anschein macht. Zunächst wusste ich gar nicht, dass ich an einer Angststörung litt.

In verschiedenen Situationen traten Panikattacken auf, die ich zunächst nicht unbedingt als solche wahrgenommen habe. Wie das bei Panikattacken nun einmal so ist, treten dabei verschiedene Panikattacken-Symptome auf: Herzrasen, Schwindel, Hyperventilation, Schweißausbrüche usw.

Diese Symptome sind letztlich das Schlimme an Panikattacken. Diese werden allein durch die Angst hervorgerufen, aber das war mir erst nicht klar. Vielmehr war ich davon überzeugt, dass eine körperliche Erkrankung dahinter steckt. Schließlich können diese Symptome auch bei Herz-Kreislauf- oder neurologischen Erkrankungen auftreten.

Ich kann nicht mehr zählen, wieviele Arztbesuche daraufhin folgten, was ich alles für Untersuchungen über mich ergehen lassen habe. Ich war davon überzeugt, schwer krank zu sein und so gesellte sich zu meinen Panikattacken schnell die Angst vor Krankheiten (Hypochondrie).

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet ich plötzlich psychisch krank sein sollte. Es musste etwas anderes dahinter stecken. Da kein Arzt etwas finden konnte und ich immer wieder mit der Diagnose “Angststörung” konfrontiert wurde, gelangte ich nach und nach zu der Einsicht, dass alle meine Symptome tatsächlich psychischen Ursprungs waren.

Dennoch zweifelte ich insgeheim immer wieder daran, was fatale Auswirkungen hatte. WENN MAN NICHT DAVON ÜBERZEUGT IST, DASS MAN PSYCHISCH KRANK IST, KANN MAN WENIG DAGEGEN TUN. ERST, WENN MAN ZU DER EINSICHT GELANGT, DASS ALLEIN PSYCHISCHE PROBLEME DER GRUND FÜR DIE BESCHWERDEN SIND, KANN MAN DIESE PROBLEME BEWÄLTIGEN!

Wie gelangt man zu dieser Einsicht?

Genau aus diesem Grund ist die Einsicht der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur Genesung. Wie kann man jetzt zu dieser Einsicht gelangen?

Beobachtung: Wann treten die Symptome auf?
Treten die Symptome immer nur in bestimmten Situationen auf, so spricht viel dafür, dass eine psychische Ursache vorliegt. Organische Probleme sind meist situationsunabhängig.

Medizinische Abklärung.
Da viele Panikattacken-Symptome eben auch bei körperlichen Erkrankungen auftreten können, ist es ratsam, sich einmal eingehend von einem Arzt untersuchen zu lassen. Wenn dieser jedoch keine organische Ursache finden kann bzw. zur Diagnose “psychische Erkrankung” gelangt, so sollte man dieser Aussage vertrauen.

Erst wenn man selbst zu der Einsicht gelangt, dass eine psychische Ursache vorliegt, ist man bereit, etwas dagegen zu tun, beispielsweise eine Psychotherapie zu machen, sein Leben zu überdenken, etwas zu verändern.

Solange man daran zweifelt, ob nicht doch eine organische Ursache in Betracht kommt, ist man nicht bereit dazu. Und aus diesem Grund ist Einsicht meiner Meinung nach ein ungemein wichtiger Schritt aus dem Weg aus Panikattacken & Co.