Einsamkeit hat viele Gesichter.

Einsamkeit hat viele Gesichter.

Einsamkeit.

Ein Wort. Ein Gefühl. Etwas, das sie nie wirklich nachvollziehen konnte. Schon früher hatte sie immer jemanden, der für sie da war. Zeit für sie hatte und ihr zuhörte. Mit ihr Ausflüge machte und die tollsten Dinge erlebte. Sie wusste, dass das Zusammensein das schönste Geschenk ist. Genau wie das Alleinsein. Sie hatte immer alle Hände voll zu tun. Sie konnte sich immer gut selbst beschäftigen. Genoss die Stille. Die Ruhe. Einsam? Niemals. Sie hat es genossen Zeit für sich selbst zu haben. Alleine zu sein. Lesen, Schreiben, Musik hören. Das alles lässt sich so viel besser alleine machen. „ Ich komme sehr gut allein zu Recht!" oder „ Ich brauche Zeit für mich. Ganz dringend sogar. " waren Sätze, die man sehr oft von ihr gehört hatte. Ein Mädchen, dass es liebte, allein zu sein. Die Einsamkeit für sich auszunutzen, ohne dabei wirklich einsam zu sein. Alleinsein bedeutet für viele Menschen etwas Schlimmes. Es gab einen Menschen in ihrem Leben, der nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte, sobald er allein war. Das fand sie schon immer schrecklich. Sie hatte immer so viel zu tun. Wusste so viel mit ihr selbst anzufangen. Alleinsein bedeutete für sie alles. Alleinsein bedeutet nicht Einsamkeit. Alleinsein bedeutet so viel mehr. Selbstständigkeit. Selbstverständnis. Glück. Träume. Freude. Tausende von Gefühle. Sie genoss die Stille weit weg vom Trubel des Alltags. Immer und zu jeder Zeit.

Heute sitzt sie am Fenster ihrer kleinen Einzimmerwohnung. In einer Stadt, in die sie vor einigen Jahren gezogen ist und die viel zu weit weg von ihrer Heimat ist. In einer Stadt, in der sie nie wirklich angekommen ist. Sie beobachtet die Menschen, die vor dem Fenster vorbeigehen. Lachend. Arm in Arm. Händchen haltend. Plötzlich hat sie ein ganz komisches Gefühl. Es ist erdrückend. Schwer. Ja beinahe unerträglich. Dieses Gefühl ist fremd. So weit weg und doch so nah. Sie schaltet die Musik an. Süße Klänge fliegen durch den Raum. Klänge, die sie an zu Hause erinnern. Unbeschwertheit. Sie liegt auf dem Bett und denkt an die Vergangenheit. So viele Menschen, die sie im Laufe der Zeit verloren hat. Die einen anderen Weg eingeschlagen haben und nun ganz weit weg sind. So viele schöne Momente, die jetzt nur noch Erinnerung sind. Erwachsenwerden ist schwer. Loslassen ist schwer. Einsamkeit ist schwer. Sie denkt weiter zurück. An all das, was sie bereits erlebt hat. An die Menschen, die einen Teil des Weges mit ihr gegangen sind. An die Menschen, die noch da sind. Sie fragt sich, wann diese ihr wohl auch den Rücken zukehren werden. Die ersten negativen Gedanken. Einsamkeit hat viele Gesichter. So viele Gedanken. Dabei merkt sie nicht einmal, wie ihr die erste Träne über die Wange läuft. Schwer und dick. Gefolgt von der Nächsten. Und der Nächsten. Immer mehr. Plötzlich fühlt sie sich einsam. Ungeliebt. Unverstanden. Nicht zugehörig. Sie fühlt sich anders, als die anderen. Sie hasst dieses Gefühl. So sehr. Alleinsein wird zur Einsamkeit. Immer mehr. Sie verkriecht sich zunehmend in ihrer Wohnung. Die eigene Wohnung, ein Bestandteil des Erwachsenwerdens. Das alles ging ihr zu schnell. Viel zu schnell. Je länger sie darüber nachdenkt, umso schneller will sie das alles hinter sich lassen. Anhalten. Ausstiegen. Noch einmal von vorne beginnen. Nein, einfach nur wieder zurück. Einsamkeit ist schwer. Sie ist erdrückend und niederschlagend. Einsamkeit hat viele Gesichter. Sie war ihr fremd. So weit entfernt und plötzlich ist sie da. Sie hat sie überrannt und nun ist sie an einem Punkt, an dem es schwer fällt, wieder aufzustehen. Diese innere Leere zerfrisst sie. Sie blickt ihr nüchtern ins Gesicht, als wolle sie ihr zeigen, dass das Leben nicht nur schön ist. Dass Einsamkeit zum Erwachsenwerden dazugehört. Sie weiß genau, dass sie ihr den Rücken zukehren sollte. Doch sie kann nicht. Traurigkeit. Die Nichtigkeit des Seins. Sich am Morgen schon wieder nach dem Abend sehnen. Hungrig nach Liebe.

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