Die Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts, vor allem die 50er und 60er Jahre, war geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung, Pioniergeist und Erfindungsreichtum, was sich auch in den Möbeln niederschlug. Heute nennt man den Stil dieser Zeit den Retrostil, wobei man verwirrenderweise alles, was irgendwie klassisch ist, auch als „retro“ bezeichnen könnte, doch bei der Möbelwelt geht es wirklich nur um diese kurze Spanne Mitte des 20. Jahrhunderts.
Form im Vordergrund
Dank neuer Möglichkeiten und technologischer Entwicklungen war man in der Lage, Holz neu zu verarbeiten. Gleichzeitig löste man sich in der Zeit des Aufbruchs auch von klassischen Konventionen, was zu zahlreichen neuen Formen führte.
Geschwungene Möbel waren beispielsweise sehr populär, etwa Nierentische oder melonenrunde Sessel, in denen man seitlich gesehen förmlich versank. Gleichzeitig wurden die Möbel auch recht leicht, hergestellt aus eher dünnen Holzplatten, die weniger Stabilität, aber dafür aufregendere Formen annehmen konnten. Die Materialien stellten heimische Hölzer wie Eiche oder Buche dar, später kamen aber auch exotische wie Teakholz hinzu.
Lebensfrohe Farben
Fast ebenso wichtig wie die schwungvoll geformten Möbel: Die bunte Kulisse. Der Retro-Stil ist sich keiner Farbe des Regenbogens zu schade und erlaubt Färbungen für Möbel, die bei sich bei klassischen Möbeln niemals jemand hätte erlauben dürfen. Im Grunde könnte man die Farben auswürfeln: Welche Farbe soll der Tisch haben? Rot? Grün? Orange? Und wie sieht es mit dem Sofa aus? Auch Tapeten sind typisch für Retro, es reicht einfach nicht aus, die Wand mit einer Farbe zu streichen, man muss sie schon mit einem auffälligen Muster verzieren.
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