Etwas oder jemanden als „asiatisch“ zu bezeichnen, ist in etwas so präzise wie die Anfrage beim Autohändler, gerne ein Auto mit vier Reifen, einem Motor und einem Lenkrad kaufen zu wollen. Das Problem ist nämlich, dass Asien der größte Kontinent der Erde mit den meisten verschiedenen Kulturen ist, Saudi-Arabien gehört irgendwie genauso zu Asien wie Japan, Thailand ist so asiatisch wie Russland, und der Iran gehört zu Asien wie Südkorea.
Trotzdem: In unserem umgangssprachlichen Gebrauch hat sich die Gewohnheit eingeschlichen, dass als asiatisch vor allem das Fernöstliche gilt, also vor allem China und Japan. Was hingegen aus dem nahen Osten kommt, ist für uns „orientalisch“, und was aus Indien kommt ist eben „indisch“. Daher sollte man diese Kulturen ausklammern können.
Soweit zur Begriffserörterung. Was macht nun die umgangssprachlich bezeichneten asiatischen Einrichtungsstile aus? Hier sollte man trennen zwischen japanischen und chinesischen Stilen:
Japanisch
Japanische Einrichtung – Flickr TANAKA Juuyoh (田中十洋)
Wenn es ein Wort gibt, mit dem der japanische Stil bezeichnet werden kann, dann ist das wohl „Leichtigkeit“. Selbst die Wände, die in den japanischen Haushalten fast nur aus Shoji-Papier und Bambus bestehen, sind sehr leicht und werden einfach beiseitegeschoben. Bei uns ließe sich das am ehesten mit Trennwänden im japanischen Stil simulieren.
Farblich dominiert vor allem die Farbe Weiß im Japanischen Stil, man findet sie vor allem an besagten Papierwänden. Dunkle oder bunte Einrichtungen wirken da eher verstörend, was auch mit dem Zen-Buddhismus zu tun hat, der seit Jahrhunderten die Architektur und Gartenkunst mitbestimmt. Ebenfalls ist dem japanischen Stil gemein, dass man auf den Boden sitzt, die Tische sind oft nur knöchelhoch. Der Boden ist indessen oft mit ausgerollten Matten bedeckt, es gibt keine allzu harten Dielen oder Fließen.
Chinesisch
Chinesische Einrichtung – Flickr PoshSurfside. com
Der chinesische Stil ist im Vergleich zum japanischen insgesamt schwerer, es gibt mehr große Möbel, vor allem auch Tische und Stühle. In der chinesischen Kultur wurden diese dabei auf aus dunklen Kirschbäumen angefertigt, weswegen die Möbel entsprechend oft saftige, dunkelrote Tönungen aufweisen. Allerdings weisen die chinesischen Möbel und Accessoires oft herrliche Verzierungen auf, wie man sie sonst nur bei den orientalischen Möbeln kennt. Die Motive sind dabei oft mystisch oder mythologisch, beispielsweise findet man viele Drachenmuster.
Wer sein Heim eher optisch warm und farbenfroh gestalten will, sollte also lieber chinesisch einrichten, weil dort kein schlichtes Weiß, sondern kräftige Rot- und Gelbtöne dominieren. Vor allem Gelb symbolisiert Neutralität und Gelassenheit, sie sollte vor allem für die Wohn- und Ruheräume gewählt werden.
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