So geht’s auf meine und die meines Pferdes älteren Tage – wir gehen auf einen Rinderkurs! Schuld daran ist ja die Frau Nachbarin, die Chefin des Showteam Colorido, mit dem ich dieses Jahr auch schon in Tweng und Illertissen war – ihr habt hoffentlich alle meine Blogeinträge dazu gelesen! -, die einfach so wahnsinnig viel mit Pferden macht und mich schlichtweg mitreißt. Und sowohl mein Pferd als auch ich genießen es.
Die Idee mit dem Rinderkurs ist toll. Er ist absolut für Anfänger geeignet, der Einstiegskurs, auch für Anfängerpferde und -reiter. Denn er schafft tatsächlich, miteinander Vertrauen zu entwickeln. Der Trainer achtet auf alle „Hürden“, die man eventuell bewältigen muss, und unterstützt dabei.
Da mein Pferd Touch heute aber genauso wie sein Freund Nadin fröhlich und zugleich tiefenentspannt ist, kann an sich gar nix schiefgehen. Touch ist inzwischen auch so versiert, in den Hänger zu gehen und sich nicht mehr aufzuregen, wenn da „fremde Pferde“ und vor allem „hübsche Stuten“ dabei sind, dass ich auch entspannt bin und erstaunlicherweise gar keine Angst habe. Ich fühle, das haut hin.
Was nicht so schön ist: ich muss um 6 aufstehen, da wir schon um 8 verladen müssen, um um 9 Uhr auf dem Muli zu hocken. Nachdem ich ja momentan schreibtechnisch wieder mal sehr hektisch sein muss (ich möchte bitte hierüber keine Kritik hören, warum das so ist) und erst um 1 Uhr im Bett war, sind 5 Stunden Schlaf verflixt wenig. Andererseits, Schlaf wird überbewertet. Also krieche ich raus, um den Buben Futter reinzuschmeißen, und will wieder für ein Viertelstündchen ins Bett, aber Pustekuchen, die Möpse sind wach und jetzt aber: Frühstück! He, erst geh ich ins Bad. Danach wanke ich runter, dope mich erneut mit Chemie voll, weil mich der Gripp in seine Fänge kriegen will, den ich seit Wochen energisch abwehre (und nun halb verloren habe), versorge die Wauzis … ach Mist, ich suche wieder den großen Napf, aber ich brauch ihn doch gar nicht. Ach, Sally! Du fehlst. Gleichzeitig blubbert, rappelt und mahlt die Kaffeemaschine und ich kippe mir zwei Latte rein, um endlich die Äuglein aufzukriegen. Pferd putzen, und dann ab zu Ninas Hof. Sattel etc. haben wir schlauerweise gestern schon in ihr Auto eingepackt. Um 8:45 sitzen wir im Sattel. Yay!
Und dann geht es los. Zuerst mal sollen die Pferde die Rinder angucken („Pferde, die auf Rinder starren“). Die Rinder folgen Touch und mir auf dem Hufe. Muss an seiner Farbe liegen. Ja, gähn, sagt Touch, was jetzt? Kommt schon, verspricht Kursleiter Elmar. Wir reiten einmal mittendurch. Na, da gucken wir mal kurz, und die gucken zurück. Jeder denkt sich: Hä? Nächste Aufgabe: Die ganze Gruppe treibt die ganze Gruppe Hornvieh vom Ende über die lange Seite ans andere Ende und zurück, und dann Handwechsel und nochmal. Das üben wir und üben wir. Der nächste Step: Zwei Reiter sortieren zwei Kühe aus und treiben sie um die ganze Bahn. Einmal so rum, einmal anders rum. Step 3: Sooo jetzt 1 Reiter 1 Kuh 1 Ecke. Ich zeig euch das mal, sagt Elmar. Sieht doch ganz einfach aus. Na servus! Die Kommandos überschlagen sich, wir sind vollends verwirrt, und die Kuh hoppelt fröhlich durch die Gegend. Hey! Aber: Prinzip verstanden. Und jetzt: HURRA MITTAGSPAUSE! Mann, hab ich Hunger, hatte ja kein Frühstück. Rein mit dem Schnitzel, Pommes und Salat. Touch freut sich, kommt in einen tollen Paddock mit Stroh und mampft los. Der absolute Wahnsinn an diesem November-Tag: Es ist westenwarm und Sonne und wir sitzen draußen im Biergarten zum Essen. Nach der Pause: Step 4 – 1 Reiter 1 Kuh alle 4 Ecken. Ojojojojojoj. Ich wähle „Elsa“. Die Kleinste der Gruppe, die so brav und gemütlich ist. Touch und ich, die Ahnungslosen, da meint Elsa dann aber schon: Nee, Leute, das macht ihr g’scheit oder gar nicht! Ich kann mich hinterher an nichts mehr erinnern, aber ich weiß, es machte auf einmal „Plopp“ bei Touch und mir und es lief wie ein Uhrwerk. Stolz wie Bolle gehen wir zurück in die Gruppe. Step 5 – Nun auf den Zirkel. Mit Kuh. Elsaaaaaaa! Sie ist so nett und macht mit. Und zwar ganz toll. Touch und ich schweben mittlerweile in drei Metern Höhe.
Fazit: Wir hatten einen Riesenspaß, es war unglaublich lehrreich und interessant, wie so etwas vor sich geht und was sich so ein Rindviech alles ausdenken kann, um Widerstand zu leisten. Aber auch, was die Pferde so drauf haben, ob sie Lust aufs „Küheschubsen“ haben oder nicht. Wir sind schon für den Fortgeschrittenenkurs angemeldet.
Pferd ist schon gesattelt, gleich geht es los.
Elmar treibt die Kühe erst mal hinter, bevor wir sie dann an der langen Bahn runtertreiben müssen.
Nina und Nadin kennen sich schon aus.
Und jetzt sind wir dran!
Die erste Einzelaufgabe bewältigt, hurra!
Links die „Elsa“ – ganz links Touchs Ohr
Durstige Cowhorsey
Die letzte Aufgabe!