Einmal klickern bitte.... oder die "Klickerflasche" (Getrödelt - Gefunden - Gefreut Folge 9)

Von Schroebel


Kinder wie die Zeit vergeht....gefühlsmäßig gerade noch Weihnachten und nun sind wir schon im März angelangt...

Der erste des Monats, klar, Zeit für "Getrödelt - Gefunden - Gefreut", diesmal bin ich zum neunten Mal dabei. Gerade noch so fertig geworden mit dem Beitrag und schon geht es ab damit zum beswingten Fräulein. Dort könnt Ihr auch die anderen Fundstücke anschauen.Doch bevor Ihr nun auf den Link klickt, erst einmal geschaut was ich Euch heute mitgebracht habe, so viel Zeit muss sein."Einmal klickern bitte...." gut, könnte schon ein Hinweis sein, aber nein, ich möchte nicht mit Euch auf den Knien sitzen und Murmeln. Darum soll es heute nicht gehen, obwohl es gar nicht so weit hergeholt ist.

Wollt Ihr wissen was ich heute ausgegraben habe?
Also Los....

Ich habe Euch drei Flaschen mitgebracht, da staunt Ihr, gelle?
Es sind natürlich keine gewöhnlichen Flaschen, hm, eigentlich aber doch - zumindest
waren es gewöhnliche. Heute sind sie eher ungewöhnlich.Weshalb?


Es handelt sich um, sogenannte, Klickerflaschen

"Ach so, sag´ es doch gleich" - oder etwa nicht? Ich bin ganz ehrlich, vor ein paar Wochen

hätte ich davon noch nie gehört gehabt. Doch dann las ich einen Beitrag auf dem Blog
Vintage und Treasure und dort wurden diese Flaschen beschrieben.

Ich war fasziniert.



Zufällig bot sich mir nun die Möglichkeit drei dieser Flaschen für einen Euro zu erwerben.
Also sind sie jetzt hier.

Ach so, ich habe Euch ja noch gar nicht erzählt was nun genau dahinter steckt.Im Jahr 1772 gelang es dem Engländer Joseph Priestly ein kohlesäurenhaltiges Mineralwasser
herzustellen. Es gab aber ein Problem dabei. Es gab noch keine brauchbaren Verschlüsse für die
verwendeten Glasflaschen - durch die Kohlesäure flogen die Korken heraus.
Was folgte waren Jahre der Entwicklung. Erst um das Jahr 1870/71 gelang ein Durchbruch.
Der Engländer
Hiram Codd hatte eine Flasche entwickelt die durch eine Murmel verschlossen wurde.Wie es funktioniert? Der Gasdruck hält die Kugel oben am Dichtungsgummi,damit ist die Flasche verschlossen - toll, oder?




 Auf dem oberen Bild seht Ihr die Dichtung und im unteren Bild ist die Kugel
in der Flasche deutlich zu erkennen. 

Wenn man nun etwas trinken wollte, drückte man den Klicker mit dem Finger in die Flasche,
dort blieb sie auf einer Ablage liegen. Wenn die Flasche leer war, wie auf dem Bild,
bleibt die Kugel ebenfalls auf einer Halterung im Glas liegen.




Die Flaschen waren bald weitläufig verbreitet, heute sind sie ziemlich in Vergessenheit gefallen.
In Deutschland wurden sie
teilweise bis in die 1950er Jahre benutzt - lange ist es her.

Ich finde die Idee, welche dahinter steckt Klasse



Die Flaschen nennt man "Klickerflaschen", "Knickerflaschen" oder auch "Kugelverschlussflaschen",je nach Lust und Laune. Meine Flaschen stammen von "Victory" - eventuell handelt es sich dabei um
die "
Victory Mineral Water Works", aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen.

Ich hoffe Euch hat mein Fundstück gefallen,
ich finde derartige Erfindungen immer wieder faszinierend.
Habt Ihr zuvor je von diesen Flaschen gehört?
Lieben Gruß

Björn :)


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