sitzen wir zusammen, meist schon am Kamin und schauen auf das Jahr zurück. Emma hat ihren Job als Förderlehrerin gekündigt und kommt zum ersten Mal in ihrem Leben in den Genuss einer Auszeit. Trotzdem stellt sie sich den Wecker noch jeden Morgen auf 5.30.
Luna ist eigentlich Bildhauerin. Die Bilder ihrer Plastiken lassen mich immer andächtig erstarren. Es ist mir unbegreiflich, wie man oder in diesem Falle Frau dem Stein solch ein Leben entlocken kann. Auch sie hat in diesem Jahr einen J Wechsel in der Arbeit und einen Job gekündigt.Luna kommt für diesen Abend immer von Braunschweig angereist.
Nicole hatte private Umbrüche wirkt aber um 10 Jahre verjüngt. Sie hat es in letzter Minute doch noch geschafft die Kinder unterzubringen.
Und ich fahre …wenn man es denn fahren nennen will.
Es scheint als würden wir nahtlos an den letzten Abend vor einem Jahr anknüpfen können. Gestern wurde es ungewohnt politisch, vermutlich auch deshalb weil Lina als neue fünfte im Bunde von Cuba erzählte. Luna und ich, beide im Osten groß geworden, kramten sofort alte Erinnerungen aus. Bis wir dann bei passgenauer Werbung , die lokal (je nach Aufenthaltsort) zugeschnitten ist landeten. Schöne neue Welt. Überwacht wird man überall.
Bis in die frühen Morgenstunden sinnierten wir, diskutierten wir. Einige Stunden später bei Brot mit Sesampaste und Traubenmus (ein Tip des Verkäufers im arabischen Supermarkt), spielte Anna Harfe, wiährend wir mit starken Cafe wieder versuchten auf die Beine zu kommen.
Ich komme im Moment kaum zum lesen. Dabei habe ich mir vom letzten Gutschein das Krähenbuch (aufmerksam geworden bei Philea) geholt. Ein wunderbares Büchlein.
Luna ist mittlerweile wieder im Zug, Lina ist zu ihren Eltern gefahren, Nicole hat ihre Kinder eingesammelt und ich bin noch immer kinderlos. Ich nuttze die Zeit um Spuren zu verwischen, Förderplanung und dem Schreiben eines Kinderberichtes.
Ich bekam eine CD mit sehr besonderer Musik geschenkt. Aldona sonnet. Sie katapultiert mich in meinem Lebensgefühl um 20 Jahre zurück .