In Moskau. Die Sowjetunion war eben in Afghanistan einmarschiert und der kalte Krieg wurde immer kälter. Auch in Moskau war es in jenen Tagen kalt, es lag sogar noch etwas Schnee. Die Moskauer Metro hat die tiefsten Untergrund-Stationen der Welt – und auch die schönsten. Noch aus der Zeit Stalins. Im zweiten Weltkrieg waren diese Metro-Tunnels hier Bunker und Lazarett!
Wenn man nicht lesen kann, kann man doch zumindest reden. Aber die Menschen verstanden kein englisch, viele schienen irgendwie etwas misstrauisch. Aber wenn keine Uniformierten zu sehen waren halfen sie mir doch alle. Und nach und nach, mit Hilfe vieler Russen, kam ich zum Roten Platz.
Man kann plötzlich nicht mehr lesen. Ja, und ähnliches ist mir in Japan, Thailand, Indien, Nepal und an manch anderem Ort passiert.
Warst Du auch schon einmal in einem Land,
in welchem Du die Schrift nicht lesen konntest?
Ich mache ab und zu folgende kleine Übung:
Ich stelle mir vor, ich könnte unsere Schrift nicht. Das mache ich am liebsten im Bus oder in der Straßenbahn. Bei allen Werbeplakaten, Straßenschildern oder Leuchtreklamen sehe ich dann nur ein Muster und das Bild. Am Anfang ist das schwierig. Der Zwang zu lesen ist fast unheimlich. Unscharf gucken hilft. Oder so tun, als würden die Worte rechts beginnen. Die Übung macht Spaß, ist entspannend und immer wieder eine gute, erhellende und bereichernde Erfahrung.
Worte und Sätze sind eigentlich OrnamenteClick To TweetPowered By CoScheduleBild ganz oben: Zugwerk / 30cm x 18cm / Acryl auf Aquarellpapier / 2006, Nr.06-056
ACHTUNG:
Facebook-Sharing-Button funktioniert hier noch nicht, einfache Alternative:
Auf grünen “More Options”Button unten rechts klicken, dort Facebook auswählen!