Einmal «Dschungelcamp» und zurück

So pleite wie nie, titelt die Bild dieser Tage zum Start der neuen Staffel des RTL-Dschungelcamps. Insbesondere die Kandidaten Daniel Lopes, Martin Kesici, Ailton und Jazzy sollen auf die rund 40.000 Euro, die der Sender für den Einzug in den Urwald zahlt, mehr als angewiesen sein. Auch die Aufmerksamkeit, die die mittlerweile in Vergessenheit gerateten Promis in der Erfolgsshow tanken, dürfte nicht schaden. Der Preis dafür: 24-Stunden-Dauerbeobachtung – und das möglicherweise zwei Wochen lang. Dazu Ekelprüfungen und der unausweichliche Lagerkoller.

Ob das auch auf lange Sicht etwas bringt, zeigt ein Blick auf die Gewinner der bisherigen Staffeln. 2004 ging Schlagersänger Costa Cordalis aus dem etwas anderen Ferienlager als erster Dschungelkönig hervor. Seine Siegprämie in Höhe von 28.000 Euro spendete er der Kinderkrebshilfe. Der Bild am Sonntag verriet er, sein Campaufenthalt habe sich durchaus gelohnt. «Das Dschungelcamp hat mir eine halbe Million Euro eingebracht», sagte Cordalis dem Blatt.

Neben der RTL-Gage (48.000 Euro) und 20.000 Euro dafür, dass er sich nicht in Stefan Raabs TV-Total-Show offenbart, hätten ihm zahlreiche Dschungelparty-Auftritte, die Single Jungle Beat und ein Werbevertrag so viel Geld eingebracht. Ob auch Schauspielerin Désirée Nick so viel verdient hat, ist nicht bekannt, darf aber angenommen werden. Denn die erste Dschungelkönigin zeigte sich nach ihrem Sieg in der zweiten Staffel überaus geschäftstüchtig.

Sie schrieb drei Bücher (Eva go home!, Liebling, ich komm später und Gibt es ein Leben nach fünfzig?), die durch ihre neue Bekanntheit alle zu Bestsellern wurden. Sie spielt weiterhin erfolgreich Theater, ist mit eigenen Bühnenprogrammen in ganz Deutschland unterwegs und hatte Gastauftritte in TV-Serien wie Türkisch für Anfänger und Anna und die Liebe. Es vergeht kein Jahr, in dem Nick nicht als Dschungelexpertin über die Kandidaten der aktuellen Staffel lästert und ihre Survivaltipps durch die Presse geistern.

Vom Dschungel auf die Theaterbühne

Sänger Ross Antony hat ebenfalls von seinem Dschungelaufenthalt profitiert, aus dem er 2008 als Sieger hervorging. Das Ex-Bro’Sis-Mitglied war auch danach dauerpräsent im TV. Bei RTL bekam er eigene Sendungen wie Einmal im Leben – 30 Dinge, die ein Mann tun muss und Ross in tierischer Mission. Jüngst half er auf RTL2, einen Kindergarten zu renovieren. Mit seinem Mann Paul brachte er 2011 das Album Two Ways heraus und leitet ein Hotel in seiner Heimat England. Eine eigene Beautylinie spült außerdem Geld in die Kasse.

Ingrid van Bergen, die zweite Dschungelkönigin in der Geschichte der Show, konnte sich im Camp 2009 nicht nur zum Mord an ihrem Liebhaber erklären, sondern danach auch wieder mehr Jobangebote an Land ziehen. Zwar endete ihr langjähriges Engagement bei den Störtebeker-Festspielen auf Rügen, dafür spielte sie im Berliner Schlosspark-Theater von Dieter Hallervorden. Darüber hinaus ergatterte sie eine Rolle in der RTL-Erfolgsserie Doctor’s Diary. Auch 2001 – mit 80 Jahren – stand die Schauspielerin noch auf der Bühne: als Maude in Harold und Maude am Karlsruher Theater.

Genauso wie van Bergen 2009 war auch Moderator Peer Kusmagk in der vergangenen Staffel des Dschungelcamps ein Überraschungssieger, den zu Beginn keiner auf dem Zettel hatte. Er kann sich auf die Fahnen schreiben, das bisher quotenstärkste Camp der Sendungsgeschichte gewonnen zu haben. 7,4 Millionen Zuschauer sahen zwei Wochen lang fast jeden Abend zu, wie die Campbewohner Würmer und andere Ekelspeisen verdrückten. «Du bist zwei Wochen weg, dann kommst du zurück nach Deutschland, und plötzlich bist du für die nächsten sechs bis acht Wochen einer der bekanntesten Deutschen», beschreibt Kusmagk das Danach in einem Focus-Interview.

Natürlich nehme der Hype von Tag zu Tag ab, seinen Dschungeleinzug bereue er dennoch nicht, würde sogar noch einmal mitmachen. Der Moderator, den man vor der Show allenfalls noch dunkel aus dem Sat.1-Früstücksfernsehen in Erinnerung hatte, ist jetzt wieder ein bekannteres Gesicht. 2011 führte er an der Seite von Nina Moghaddam durch die Musikshow The Dome. Die ganz großen Engagements blieben bisher jedoch aus. Sein Berliner Restaurant La Raclette läuft aber gut und Kusmagk zeigt sich mit seiner Freundin Bella des Öfteren auf Roten Teppichen. Immerhin.

Gewinnen muss nicht sein, Lästern reicht auch

Dass man den Dschungel nicht immer als König oder Königin verlassen muss, um im Gespräch zu bleiben, beweist Kusmagks Campfreundin und Model Sarah Knappik. Sie sorgte 2011 für den Skandal der Staffel und behauptete, Mitkandidat Jay Khan habe ihr ein Techtelmechtel zu Publicityzwecken angeboten. Als sie ablehnte, habe er mit Indira Weis angebandelt – ihre Küsse seien nur Show. Die Mehrheit der anderen Bewohner glaubte Knappik nicht, die die Show schließlich freiwillig verließ.

Trotzdem war das Model danach erfolgreicher als so mancher Kollege, der länger blieb. Mit Frauke Ludowig kommentierte sie für RTL die Oscarverleihung 2011, nahm im gleichen Jahr an der Wok-WM bei Pro7 teil und tingelte durch verschiedene TV-Formate wie Das Model und der Freak, Die Superheimwerker und Die Promi-Kocharena. Das ist natürlich keine große Karriere, aber immerhin mehr als zu erwarten war. Andere kamen da schlechter weg.

Schauspielerin Katy Karrenbauer, die in Knappiks Staffel Platz zwei belegte, schaffte es mit ihrer Dschungelgage immerhin aus der Privatinsolvenz. Ansonsten hat sich in ihrer Vita seither nur wenig getan, außer dass sich ihr Freund von ihr trennte, als sie aus Australien zurückkehrte. Jay Khan, mit dem sich Knappik stritt und bei der Wok-WM erneut duellierte, strebte eine Solokarriere an und lief passend zur Single Nackt hüllenlos durch sein Musikvideo. Viel gebracht hat es nicht, der Song landete auf Platz 59 der deutschen Charts.

Und was machen gleich nochmal Julia Biedermann, Peter Bond und Fabrice Morvan aus den vergangenen Staffeln? Oder anders gefragt: Wer sind sie? Wahrscheinlich hoffen sie wie Carsten Spengemann auf eine erneute Chance, im Rampenlicht zu stehen. Der Schauspieler und Moderator bereicherte 2004 nicht nur das Dschungelcamp, sondern zog 2011 erneut in eine Promi-WG, nämlich auf Die Alm. Merklich reicher und berühmter ist er durch beide Shows nicht geworden. Für die meisten ihrer Teilnehmer gilt eben: einmal C-Promi, immer C-Promi.

Quelle:
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Promi-WG in Australien – Einmal «Dschungelcamp» und zurück


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