Einmal Blutfontäne deluxe, bitte! - "Turbo Kid" dreht auf

Erstellt am 18. November 2015 von Bandrix @cityofcinema1

AUF DVD! ©Edel Distribution


„Turbo Kid“ ist 80er in seiner pursten Form, voll auf die Fresse, das Blut meterweit spritzend. Was die Regisseure Anouk Whissel, Francois Simard und Yoan-Karl Whissel mit einem äußerst geringen Budget auf die Beine gestellt haben, verdient Respekt. Die kanadisch-neuseeländische Produktion verschreibt sich stilistisch den Filmen, die die heutigen Regisseure damals inspiriert haben. Mit seinem kruden Actionmix bestehend aus abgefahrenen Endzeitgadgets und BMX-Rädern mäandert der Film irgendwo zwischen „Mad Max“, „Tank Girl“ und all jenen Trashfilmen, die damals das Licht der Filmwelt erblickten. 
Doch ist es nun einmal so, dass Oneliner, brutale Goreeffekte und Endzeitsetting noch lange keinen guten Film machen. Die Story rund um den Jungen „The Kid“, der in der Postapokalypse des Jahres 1997 zu überleben versucht, ist nicht immer rund. Oftmals wirken Szenen direkt einem Studentenfilm entsprungen, wenn Gags nicht ankommen oder das Pacing nicht funktioniert. Dennoch: Vor dem Team rund um das Dreiergespann der Regisseure ist Respekt angebracht. Denn das, was sie tun, machen sie ohne Kompromisse. 

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Hier spritzt das Blut in Fontänen, fliegen Körper (und Gedärme) durch die Luft und ganz nebenbei entspinnt sich noch eine zarte Liebesgeschichte. Zwischen „Power Rangers“ und der Teenieserie „The Tribe“, Kannibalen und Lavalampen – das ist die Welt von „Turbo Kid“. Man merkt dem Film die Hingabe seiner Macher an, selbst wenn von technischer Seite aus Mängel nicht von der Hand zu weisen sind. 
Der Zuschauer selbst schwankt angesichts der abgefahrenen Ideen zwischen Schock, Begeisterung und Irritation. Denn sobald The Kid einmal loslegt, wird Logik über Bord geworfen und hemmungslos gesplattert. Das dürfte zartbesaiteten Menschen kaum gefallen, doch sind das ohnehin nicht diejenigen, die „Turbo Kid“ sehen wollen. Sein Publikum wird der Film mühelos finden, wie der Erfolg auf dem Fantasy Filmfest 2015 beweist. Doch bei aller Sympathie: „Turbo Kid“ hat seine Schwächen an denen er zu knabbern hat. Er ist eine wilde Mischung aus Youtube-Fanfilm und 80er-Hommage/Parodie im radioaktiven Kiesgrubenparadies. Allein diese verschiedenen Zutaten sind eine Sichtung schon wert. 

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BEWERTUNG: 6,5/10Titel: Turbo KidFSK: ab 16 freiegegebenLaufzeit: 89 MinutenGenre: Endzeit, SplatterErscheinungsjahr: 2015 Autoren/Regisseure: Anouk Whissel, Francois Simard, Yoan-Karl WhisselDarsteller: Munro Chambers, Michael Ironside, Laurence Leboeuf, Edwin Wright, Aaron Jeffery