Als PI News vor einigen Jahren gegründet wurde, fand ich das Projekt wirklich sehr interessant. Das ging ganz sicher vielen so, die sich das heute längst nicht mehr trauen würden, zu sagen. Ich bin aber jetzt mal mutig und gestehe: Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Und ich habe eine ganze Menge gelernt; Sachen wie Scharia habe ich dort zum ersten mal gehört. Und ich bin mir sicher, dass durch die Vorarbeit von PI heute zumindest ein paar mehr Leute davon erfahren haben. Nicht unbedingt durch den Blog selbst, aber die Mainstream-Medien kamen unter Druck, weil sie so einiges nicht mehr so einfach verschweigen konnten.
Soviel zum Lob. PI hatte vom Anbeginn bis heute immer wieder Aussetzer, die das ganze Portal rechtsextrem und undiskutabel machten – wenn man von Anbeginn vernünftig gegengesteuert hätte, wäre es nicht zu dem braunen Sumpf verkommen, der es heute ist.
Wenn klassische Medien PI kritisieren, beziehen sie sich oft nicht auf die Artikel, sondern auf die Kommentare. Dann sagt PI; Tja, für die Kommentatoren können wir ja nichts…
Prinzipiell ein gutes Argument! Das würde ich sogar gelten lassen – ich könnte auch nicht permanent so ein hoch frequentiertes Portal moderieren. Das wäre einfach zu viel Arbeit. Leider sieht man sehr deutlich, das PI sehr wohl über genug Leute und auch Zeit verfügt, den Kommentarbereich ständig zu moderieren. Sobald nämlich etwas kritisches über PI geschrieben wird, ist der Kommentar binnen Minuten verschwunden. Wenn ein Kommentator öfter auf inhaltliche Fehler in PI-Artikeln hinweist, oder den dort vorhandenen Schwulen-Hass etc. nicht teilen kann, wird er permanent unter Moderation gestellt und der Account sehr schnell gebannt. PI kritisiert gerne “die Zensur der Mainstream-Medien”, moderiert bei seinen eigenen Artikeln aber sehr viel strenger alles weg, was nicht der gewollten Meinung entspricht. Wenn so etwas passiert ist es immer ein klares Indiz – wenn Sachen verschwiegen werden, muss etwas wahres dran sein. Aber genau darum ist PI ja mal entstanden.
Thilo Sarrazin sagte einmal, als er gefragt wurde, ob er nicht eine eigene Partei gründen möchte, das eine neue rechte Partei keine Zukunft hat – denn sie würde sehr schnell von den falschen Leuten unterwandert werden. Damit hat er recht. Und auf PI bezogen stimmt es auch. Die Ambitionen waren gut und einmalig. Michael Stürzenberger schreibt noch heute ab und zu gute Artikel, das ist aber höchstens 1 von 10 und auch er hat längst verlernt zu reflektieren. Durch plumpe Beleidigungen gegen Menschen anderen Glaubens disqualifiziert sich jeder Gesprächspartner von selbst.
Neu hinzu gekommen ist der Autor “Kewil”, der dem ganzen endgültig einen NPD-Stempel aufgedrückt hat. Durch ihn sind letzte Leser abgesprungen, die mit eben jenem rechten Spektrum nichts zu tun haben wollen. Die neuen Kommentatoren sind dafür eben auf der Linie “Nicht PRO wählen, sondern gleich das Original: NPD”.
Ich habe bis heute nicht wirklich verstanden, was schlimm am Populismus sein soll. Etwas, das populär ist, wird von einer großen Menge der Bevölkerung für gut befunden. Und soll so etwas dann nicht in einer “Demokratie” auch umgesetzt werden? Ich finde ja. Aber PI manövriert sich selber immer weiter weg von der Meinung großer Massen.
Früher wurden Islamisten dort kritisiert, weil sie Homosexuelle töten. Von aufgehängten Schwulen liest man nur noch wenig, vermutlich fürchtet PI seine eigenen Anhänger – denn die geballte Zustimmung in den Kommentaren dürfte selbst Herrn Stürzenberger peinlich werden. Heute findet PI die schwulen selber abartig. Früher wurden Moslems wegen ihrer rückständigen Rollenverteilung der Geschlechter kritisiert – heute sind sie mit PI da ganz auf einer Wellenlänge. Pro-Amerikanisch war man dort auch mal, als noch kein schwarzer Präsident war. Und als Arbeitsloser sollte man besser gar nicht erst mit PI liebäugeln, denn der Platz im virtuellen Arbeitslager wäre einem sicher.
Also, meine Meinung: PI hatte mal mit guten Grundgedanken angefangen, ist heute aber zu Recht in der breiten Masse für verachtenswert erklärt worden.
PI hat berechtigte Kritik am Islam ins Rollen gebracht – sein Werk aber selber auch wieder zerstört.