„Wer sich von der Heizkosten-Spirale abkoppeln möchte, setzt auf günstige Solarwärme – das gilt für Häuslebauer und für Eigenheimbesitzer mit Modernisierungsplänen gleichermaßen“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Dabei empfiehlt sich die Kombination aus Gas- oder Öl-Brennwerttechnik mit Solarwärme. Sie spart bis zu 40% Energie und wird zudem vom Bund finanziell gefördert“, ergänzt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.
Als Grundlage für die Förderung von thermischen Solaranlagen gibt es heute ein Qualitätssiegel, das die Kollektoren oder Komplettsysteme europaweit einheitlich bewertet. Mit dem Qualitäts-Label Solar-Keymark benötigen Hersteller in ganz Europa nur eine einzige technische Prüfung für die Zulassung ihrer Produkte. Planer, Handwerker oder Endkunden in ganz Europa haben im Gegenzug ein Label, das ihnen eine vergleichbare und verlässliche Qualität, entsprechend der europäischen Normen, anbietet.
Bisher war der Solar-Keymark lediglich ein Qualitäts-Label, das nicht viel über die tatsächliche Leistung in der Praxis aussagt. Denn eine Einstrahlung von 1.000 Watt/m² ist bei uns äußerst selten und sagt nichts über Zeiten geringerer Einstrahlung aus. Kollektoren konnten somit nicht verglichen werden, auch wenn Hersteller mit diesen Daten werben.
Seit diesem Jahr enthält das Zertifikat des Solar-Keymark ein weiteres Datenblatt mit den Bruttowärmeerträgen für vier typische Standorte in Europa (Stockholm, Würzburg, Davos, Athen). Diese Werte sind ebenfalls nur theoretische Werte, aber es sind die Jahreserträge an den vier Standorten bei einer vorgegebenen Süd-Ausrichtung für drei verschiedene Temperaturen des Kollektors. Damit wird der Markt ein Schritt weit transparenter und für die Kunden übersichtlicher, wenn die Erträge der Kollektoren besser verglichen werden können.
Bisher gibt es dieses Datenblatt 2 nur von zwei Herstellern. Für die bestehenden Keymark-Zertifikate anderer Hersteller muss eigentlich nur eine Berechnung erfolgen. Ob diesen Schritt alle Hersteller gehen (müssen sie?), bleibt abzuwarten, denn Transparenz ist für die Hersteller nicht nur positiv, wenn potentielle Kunden sehen, dass Kollektoren anderer Hersteller bessere Erträge haben.
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