Anfang Juni haben wir mit der Kleinen angefangen, dass sie die Tagesmutter kennen lernt. Eigentlich hätten wir noch Zeit gehabt aber dadurch, dass ich nun schon einen Monat früher als ursprünglich geplant anfange zu arbeiten, war es mir wichtig, dass wir ausreichend Zeit haben. Sie war zwar schon mal bei der Tagesmutter - allerdings ist das schon ein paar Monate her, sodass sie sich wahrscheinlich nicht gut genug daran erinnert.
Keine ErfahrungBei der Großen fiel die Eingewöhnung bei der Tagesmutter deshalb weg, weil sie schon von Anfang an (mit zwei Monaten) von ihr einen Tag in der Woche betreut wurde, während ich arbeitete. Da es mir so leid tat, sie schon als Baby so lange von mir zu trennen (inkl. Fahrzeit war ich 10 Stunden unterwegs an meinem Arbeitstag), wollte ich es bei der Kleinen auf jeden Fall anders und mindestens ein Jahr lang mit ihr und der Großen zusammen sein, bevor die Große in den Kindergarten und die Kleine zur Tagesmutter geht. Bei der Vereinbarung mit meinem Chef hatte ich noch einen zeitlichen Puffer eingeplant, falls die Eingewöhnung im Kindergarten oder bei der Tagesmutter etwas länger dauern sollte. Sicherheitshalber planten wir also den Start erst für Oktober ein. Und dann war da dieser Job, dem ich einfach nicht widerstehen konnte, weil alles zu passen schien. Der Arbeitsbeginn war dann allerdings schon für September vorgesehen. "Daran soll's nicht scheitern", dachte ich. Das kriegen wir dann schon hin. Die Große hat sich quasi von selbst eingewöhnt und mit der Kleinen fangen wir dann halt etwas früher an, dann klappt das schon. Ich hatte keine Erfahrung bei der Eingewöhnung, sodass ich mich vertrauensvoll auf die Erfahrung der Tagesmutter verlassen habe.
Wir hatten also Termine für Juni vereinbart, an denen ich dann erstmal zusammen mit beiden Kindern zur Tagesmutter ging, damit die Kleine in meinem Beisein die Möglichkeit hat, die Tagesmutter kennen zu lernen und andersrum natürlich auch.
Tag 1Wir machten uns auf den Weg. Zu Fuß brauchen wir etwa 30 Minuten von zu Hause zur Tagesmutter. Weil das Wetter so schön war, wollten wir uns direkt in ihrem Garten treffen. Als wir ankamen, musste die Große erst auf Toilette und die Tagesmutter kam zum Hauseingang, um uns den Schlüssel zu bringen. Wie dumm von mir, dass ich gedankenverloren einfach sagte, dass sie den Kinderwagen mit der Kleinen ja schon mal mitnehmen kann. Für die Kleine war die Tagesmutter doch in dem Moment eine völlig Fremde. Ich hätte die Kleine besser rausgenommen aus dem Kinderwagen und mit in die Wohnung genommen. Als ich oben mit der Großen ankam, hörte ich die Kleine weinen und schreien und wir beeilten uns so schnell wie möglich, wieder zu ihr zu gehen. Ein sehr unglücklicher Start, die Tagesmutter kennenzulernen. Verständlicherweise klammerte die Kleine den Rest der Zeit, die wir dort waren, nur an mir und nahm auch keinen Kontakt mehr auf zur Tagesmutter. Selbst wenn sei näher an dem Spielzeug saß, was sie haben wollte, fing sie sofort an zu weinen, wenn sie auch nur die Hand ausstreckte.
Die nächsten Male liefen gut, allerdings hielt sie mich immer im Auge und selbst wenn ich nur auf Toilette ging, wollte sie mit. Das kannte ich aber von zu Hause auch und ist eben ganz typisch in der Fremdelphase. Den ganzen Juni über trafen wir uns 2 - 3 x pro Woche, sodass die Kleine die Tagesmutter schon gut kennen gelernt hat. Ich fühlte mich auch dort wohl und wir unterhielten uns gut. Die Tagesmutter ist für mich eine Seelenverwandte und für die Große eine Vertraute, sodass wir gerne dort sind. Zwischendurch kam die Kleine immer wieder zu mir gekrabbelt, wollte kuscheln und stillen. Eine kleine Pause bei den Besuchen gab es dann Ende Juni, als ich die Hand eingegipst bekommen habe. Die Tagesmutter war krank und ich entschied, dass wir dann nicht hinkommen, obwohl sie sagte, dass es ok für sie wäre. Die Erinnerung an die Krankenhaus-Zeit mit der Großen sitzt tief bei mir und wenn ich eine Ansteckung mit Magen-Darm vermeiden kann, ziehe ich das immer vor. Anschließend war die Tagesmutter über ein verlängertes Wochenende weg, sodass wir uns nach insgesamt 1,5 Wochen wieder trafen.
Nächster SchrittBei diesem Treffen sagte sie mir, dass sie den Eindruck hat, die Kleine kennt sie nun und wir müssen einen Schritt weiter gehen und eine erste Trennung angehen, dass sie zumindest ein paar Minuten dort alleine bleibt. Das hatten wir dann für den darauf folgenden Montag angesetzt. Zuerst startete es wie immer: wir gingen rein, ich setzte mich auf's Sofa, die Kinder spielten. Als ich den Eindruck hatte, die Kleine ist angekommen und spielt friedlich, sagte ich: "Komm, Große, wir gehen." Und zur Kleinen: "Spiel schön, ich komm gleich wieder. Viel Spaß". Dann gingen wir zur Tür. Die Kleine weinte und schrie wütend, was ich allerdings von der Großen auch kannte, als ich sie im gleichen Alter zur Tagesmutter brachte. Deshalb schob ich es erstmal auf die Fremdelphase. Leider schrieb mir die Tagesmutter, dass ich sie wohl besser erlöse, weil sie sich auch nach 10 Minuten nicht beruhigt hat. Als ich die Wohnung wieder betrat, dauerte es noch sehr lange, bis sie sich beruhigte.
Geänderte StrategieIch habe mir dann den Tag über meine Gedanken gemacht und überlegt, dass wir es ihr dadurch nicht leicht gemacht haben, dass wir zuerst mit rein gegangen sind und die Große auch mit gespielt hat, die dann wieder mit mir gehen durfte, während die Kleine da bleiben muss. Für den nächsten Tag haben wir also verabredet, dass die Große erst gar nicht mit hoch geht und die Kleine im Flur auf den Arm der Tagesmutter geht, um direkt klar zu signalisieren, dass ich nicht mit dort bin, sondern sie alleine da bleibt. Sie hat zwar auch wieder geweint, als ich ging, aber sie ließ sich beruhigen und hat 45 Minuten mit der Tagesmutter gespielt. Ich war so erleichtert und beruhigt.
Für den nächsten Tag sollte es also auch wieder so laufen. Ich brachte sie hin - alles wie am Vortag. Ich hatte allerdings kein gutes Gefühl, denn sie hatte abends erhöhte Temperatur, hat die Nacht sehr schlecht geschlafen und war müde als ich sie zur Tagesmutter brachte. Keine guten Voraussetzungen, dachte ich. Aber probieren müssen wir es natürlich trotzdem. Nach 20 Minuten sollte ich sie doch besser wieder abholen, weil sie immer wieder anfing zu weinen. Ich fuhr hin und nahm sie mit. Auf dem Rückweg schlief sie sofort ein.
Am Donnerstag brachte der Papa sie hin und es war trotzdem nicht besser. Sie weinte, sobald sie die Tagesmutter sah und nach 20 Minuten wurde abgebrochen, weil sie immer wieder weinte und sich nicht beruhigte.
Meine Gedanken kreisten und ich war verzweifelt in meiner Gedankenspirale gefangen.Freitag war die Großen mit dem Enkelsohn der Tagesmutter zum Spielen verabredet und die Tagesmutter schlug vor, dass ich dann mit der Kleinen einfach beim Abholen noch eine halbe Stunde da bleibe, dass sie noch einmal ganz in Ruhe dort mit ihr spielen kann, während ich dabei bin. Das klappte sehr gut. Die Kleine spielte mit der Tagesmutter und saß dabei auf meinem Schoß. Als wir gingen, winkte sie ihr und lächelte sogar ein wenig.
Nachmittags kaufte ich ihr eine Veilchenwurzel und eine Bernsteinkette - in der Hoffnung, dass ihr das beim Zahnen hilft. Ich hätte alles probiert, was nur im Geringsten Aussicht auf Erfolg bringt.
Ich versuchte über's Wochenende, alle meine Sorgen, negativen Gedanken und Unsicherheiten auszublenden und wir verbrachten ein schönes ruhiges Wochenende. Ich ließ die ganze Woche noch einmal Revue passieren und mir kamen dann einige Erklärungen in den Sinn.
- Die Impfung (deren Auswirkungen laut Kinderarzt meist erst eine Woche später auftreten), lag genau eine Woche zurück
- Sie hatte abends Temperatur, hatte schlecht geschlafen, mit den Zähnen zu kämpfen und war entsprechend müde morgens, als sie zur Tagesmutter ging
- Möglicherweise kam auch noch der Entwicklungsschub dazu, der altersentsprechend gerade auftrat
- Alle Symptome passten dazu, dass sie sich selbst in ihrem kleinen Körper nicht richtig wohl fühlt, nicht wusste, was mit ihr geschieht und deshalb so Schwierigkeiten hatte, sich von mir zu lösen bzw. auf die Tagesmutter einzulassen - obwohl sie ihr nicht fremd war.
- Meine Verunsicherung, Skepsis, Angst, Verwirrtheit und immer wieder was anderes auszuprobieren in der Hoffnung, dass es dann besser klappt, trug dann auch noch dazu bei, dass sie nicht wusste, was los war, denn Kinder sind so feinfühlig, dass sie auch nur die geringste Anspannung spüren.
Das Wochenende war wirklich schön. Ich hatte mich gesammelt und meine ganzen Sorgen bei Seite geschoben. Am Abend zeigte ich der Kleinen nochmal Fotos, wie sie bei der Tagesmutter spielte und von der Tagesmutter selbst. Sie lächelte und streichelte sogar über das Foto.
Am Montagmorgen brachte ich sie dann voller Optimismus wieder zur Tagesmutter. Sie hatte morgens bei mir wenig gegessen und gestillt, war ein bisschen müde, aber sonst gut drauf. Nach einer Stunde bekam ich eine Nachricht, ob ich sie jetzt holen möchte. Sie fing wieder an zu weinen, also machte ich mich auf den Weg. Während ich unterwegs war, um sie abzuholen, bekam ich dieses Foto:
Das war also der Grund, warum sie anfing zu weinen. Sie war müde. Ich war so froh, dass sie dort problemlos eingeschlafen ist. Das zeigte mir, dass sie der Tagesmutter vertraut, denn bei jemandem, dem sie nicht vertraut, schläft sie bestimmt nicht ein.
Am Nachmittag war die Große dann wieder eingeladen, mit dem Enkel der Tagesmutter, den sie von Anfang an kennt, dort im Garten zu spielen. Die beiden mögen sich sehr und umarmen sich immer sehr lange, wenn sie sich wiedersehen. Ich brachte sie also hin und war dann den Nachmittag mit der Kleinen allein. Auch mal schön.
Der nächste Vormittag lief wieder genauso ab - ich brachte sie hin, sie weinte beim Abschied, spielte dann aber problemlos mit der Tagesmutter, lachte, erzählte mit den anderen Kindern, wurde gewickelt und schlief dann wieder auf dem Arm der Tagesmutter ein. Dieses Mal klappte es sogar, dass sie die Kleine nach dem Einschlafen hinlegen konnte. Als sie wieder aufwachte, war sie etwas weinerlich und ich holte sie ab. Wenn es nicht sein muss, dann müssen wir es ja noch nicht überstrapazieren, sagte die Tagesmutter, womit sie natürlich völlig recht hat.
Mittwoch war das Wetter so schön, dass die Tagesmutter entschied, nach dem Frühstück mit den Kindern raus in den Garten zu gehen. Auch das klappte sehr gut, denn draußen fühlt sich die Kleine sehr wohl. Sie kann stundenlang im Sand spielen, voll konzentriert ohne auch nur im Geringsten nach mir oder jemand anders zu schauen. Sie ist dann voll in ihrem Element und lässt sich durch nichts stören. Als sie müde war, krabbelte sie zur Tagesmutter und schlief schnell ein. Währenddessen waren die Große und ich Klamotten kaufen. Es hat uns beiden richtig Spaß gemacht und sie hat sich sehr schöne Sachen ausgesucht. Die Große flitzte durch das Geschäft und rief "Wollen wir das kaufen" oder "Guck mal, das ist schön". Wenn ich ihr etwas anderes zeigte und sagte, dass das besser passt, war das ok für sie und sie packte das vorherige problemlos zurück. So macht Mama-Tochter-Shoppen echt Spaß.
Als wir dann in den Garten der Tagesmutter kamen, schlief die Kleine im Schatten.
Als sie aufwachte, fuhren wir nach Hause und ich war froh, dass das Ganze nun so eine gute Wendung genommen hat, die Kleine sich an die Tagesmutter gewöhnt hat bzw. daran, dass ich nicht immer bei ihr bin.
Jetzt wird's ernstUnd nun war er gekommen, der Tag, an dem ich zur Einarbeitung ging und an dem alles klappen musste, weil ich ca. 5 Stunden in dem neuen Büro zur Einarbeitung ging. Der Papa brachte sie vor der Arbeit zur Tagesmutter. Wir waren rechtzeitig fertig und der Abschied klappte ganz unkompliziert.
Wie gewohnt wurde ich von der Tagesmutter mit Fotos versorgt, die ich allerdings erst sah, als ich das Büro wieder verließ, denn ich hatte dort keinen Empfang. Die Tagesmutter hatte für den Fall der Fälle die Telefonnummer, wo sie mich anrufen konnte. Dass sie sich nicht meldete, machte mir bewusst, dass wohl alles in Ordnung sein muss.
Die Große und die Pflegetochter der Tagesmutter haben zusammen ihre Hände nachgezeichnet und zum Andenken durfte sie das Bild mitnehmen.
Ihr glaubt gar nicht, wie erleichtert ich nach diesem Tag war, dass alles doch noch so gut geklappt hatte.
Rückblickend habe ich nun auch einige Erkenntnisse gewonnen:- Der Start zur Eingewöhnung war äußerst unglücklich gelaufen, dass ich die Kleine nicht mit in die Wohnung der Tagesmutter nahm, sondern sie den Kinderwagen schon mitnahm. Dennoch ließ sich das nun rückwirkend nicht mehr ändern.
- Drei Wochen lang 3 x in der Woche mit der Kleinen bei der Tagesmutter zu sein, ohne eine kurzzeitige Trennung auszuprobieren, war zu lang. Sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass wir dort immer zusammen sind.
- Die Trennung an einem Montag war nicht optimal, besser wären wir montags nochmal zusammen da gewesen, da die 2 Tage Wochenende für die Kleinen schon lang sind.
- Dadurch, dass sie an diesem Montag geweint hat, habe ich mich reingesteigert und mir viel zu viele Sorgen gemacht. Es gab kein anderes Gesprächsthema und keinen anderen Gedanken mehr für mich. Ich telefonierte mit Freundinnen, Tagesmutter, den Schwiegereltern, meiner Mama und fragte bei Twitter nach Euren Erfahrungen - in der Hoffnung, den ultimativen Tipp zu bekommen, der funktioniert.
- Durch all diese Tipps, Sorgen, Gedanken, Überlegungen habe ich sowohl mich als auch die Kleine völlig verrückt gemacht - ich machte mir Sorgen, hatte Angst, dass mein Job-Start dadurch nicht klappt und sie spürte, wie angespannt ich bin und das übertrug sich dann auch noch zusätzlich auf sie. Ich machte mir sogar Gedanken, ob es mangelnde Bindung sein könnte, weil ich ja nie ausschließlich Zeit für sie gehabt habe, weil die Große auch immer bei mir war, auf deren Bedürfnisse ich immer reagierte, damit Eifersucht durch Entthronung nicht auftritt. Das hatte ich zwar größtenteils geschafft, aber nun dachte ich, dass ich deswegen die Kleine vernachlässigt habe und sie nicht ausreichend Bindung hat, um sich von mir lösen zu können. Natürlich haben auch die Kleine und ich eine gute und ausreichende Bindung, das ist mir bewusst. Aber in dieser Gedankenspirale habe ich die Schuld bei mir gesucht und alles Mögliche in Erwägung gezogen.
- Genau eine Woche vorher hatte sie die Impfung bekommen, bei der mir vorhergesagt wurde, dass eventuelle Impfauswirkungen erst eine Woche verzögert auftreten (z. B. Fieber). Sie hatte abends Temperatur und wahrscheinlich fühlte sie sich deswegen nicht hundertprozentig wohl und wollte lieber bei mir sein. Außerdem hatte sie mit den Eckzähnen zu kämpfen und dem Alter entsprechend gab es in dieser Zeit auch noch einen Entwicklungsschub, der ihr zusätzlich zu schaffen machte. Diese Kombination war zu viel für die Kleine und sie äußerte verständlicherweise ihren Unmut, dass sie nicht bei mir sein konnte.
- Die Tagesmutter sagte mir, dass ich ihr die Zeit geben und zugestehen soll, dass sie auch traurig sein darf, dass Mama nicht da ist. Sie ließ sich ja grundsätzlich auf die Tagesmutter ein, lachte mit ihr, hörte auf zu weinen, wenn sie sang und beruhigte sich auf ihrem Arm. Für mich war es ganz schlimm und schien ausweglos, dass sie so viel weinte, dass ich Sorgen hatte, dass es überhaupt nicht klappen wird. Dadurch lastete ein enormer Druck auf der Kleinen, denn sie spürte natürlich auch meine Sorge und hohe Erwartungshaltung.
- Durch meine eigenen Gedanken und zahlreichen Tipps, die natürlich alle gut gemeint waren, habe ich mich selbst so verrückt gemacht und die Kleine und Tagesmutter gleich mit, dass mein Bauchgefühl gar nicht mehr vorhanden war. Ich wusste nicht mehr, was ich noch probieren sollte und welcher dieser Tipps jetzt wohl am Besten ist. Schließlich hatten wir nicht so viel Zeit, um alles auszuprobieren.
- Die Tagesmutter hatte immer einen kühlen Kopf bewahrt und war auch für mich da. Sie hatte es selbst durchgemacht und hat eine Tochter,die sich im Kleinkindalter nicht so leicht von ihr lösen konnte. Deshalb verstand sie mich so gut und sagte mir das auch.
- Als ich dann am Wochenende alles ausblendete und mich einfach darauf konzentrierte, mit den Kindern eine schöne Zeit zu verbringen, hat das offensichtlich die Lösung gebracht. Ich war nicht mehr abgewendet von den Kindern durch all die Sorgen, sondern habe mich ganz auf sie eingelassen. Die Kleine spürte wieder Sicherheit und Klarheit, die so wichtig sind, um sich geborgen zu fühlen. Sie hatte keine Temperatur mehr und sie war wie ausgewechselt. Sie lachte wieder, war auch bei mir wieder fröhlicher, hatte zwar immer noch mit den Zähnen zu kämpfen, aber sie ruhte wieder in sich so wie ich es von ihr kannte.
Bevor ich im September in den Job starte, haben wir noch 10 Tage Zeit, an denen die Kleine sich wieder an die Tagesmutter und daran, dass ich dann nicht immer bei ihr bin, gewöhnen kann. Ich bin optimistisch, dass die Zeit ausreicht, denn auch jetzt gerät die Tagesmutter nicht ganz in Vergessenheit. Ich erzähle der Kleinen regelmäßig von ihr, zeige Fotos, singe mit ihr Lieder, die dort auch gesungen werden. Ich bleibe gelassen und glaube daran, dass es klappen wird.
Fazit: Die Tagesmutter ist die Beste für uns, die wir uns vorstellen können - sie ist viel mehr als eine Tagesmutter für uns und wir sind sehr froh, dass unsere Kinder von ihr betreut werden, während ich arbeite. An manchen Tagen ist die Große nach dem Kindergarten noch bei ihr, sodass sich die beiden Schwestern auch zeitweise gemeinsam bei ihr sind. Es hat sich gelohnt, auf ihre Erfahrung und auf mein Gefühl zu hören. Es war verrückt und völlig unnötig, mir solche Sorgen zu machen. Irgendwie haben wir doch bis jetzt alles hinbekommen und ich vertraue darauf, dass es auch in Zukunft für alles irgendeine Lösung gibt.
Wie lief Eure Eingewöhnung? Kennt Ihr diese Gedanken und Sorgen? Eure Renate