Als ich so von Forum zu Blog zu Blog sprang, kristallisierte sich langsam heraus, dass ich mit den Blütenknospen des Bärlauch kein Warnsignal sondern eine echte Delikatesse gefunden hatte. Die besorgte Suche wandelte sich somit in eine faszinierte Recherche nach einem geeigneten Rezept, denn der Bärlauchwald stand voller Knospen. Am selben Tag noch begann ich die etwas mühselige Knospen-Ernte, beflügelt von euphorischen Blogbeiträgen. Nach einer Stunde hatte ich etwa 300 Gramm Knospen in meinem Beutel angehäuft – genug, um mich an das Bärlauchknospenexperiment zu wagen.
Eingelegte Bärlauchknospen scheinen noch immer ein kleines Blog-Phänomen zu sein. Eigentlich verwunderlich, beim aktuellen Wildkräuter-Hype. Letztlich war die Auswahl der Rezeptvorschläge recht überschaubar und ich entschied mich, diesem asiatisch angehauchten Ansatz zu folgen. Ich verzichtete jedoch auf durchdringende Gewürze, um das Aroma der Knospen möglichst unverfälscht zu bewahren.
Zutaten
- 300 Gramm Bärlauchknospen
- 250 Gramm Wasser
- 250 Gramm Reisessig
- 100 Gramm Zucker
- 30 Gramm Meersalz
- einige weiße und schwarze Pfefferkörner
Zubereitung
Wasser mit Reisessig, Zucker, Salz und Pfeffer aufkochen, bis sich alle Zutaten (bis auf den Pfeffer) aufgelöst haben. Bärlauchknospen in ein Twist-Off-Glas füllen und mit der heißen Essigmischung übergießen. Verschließen und mindestens eine Woche ruhen lassen, dabei immer wieder schütteln.
Je länger die Knospen ziehen, desto milder wird der Geschmack. Am liebsten esse ich die Knospen auf einem Brot mit Frischkäse – das ergibt eine herrliche Mischung aus Frische und säuerlicher Bärlauch-Würze.