|eingekocht| - Igelbrötchen

Von Ditabarakova @ErziehKreativ

Brötchen mit Kindern selber backen


Erinnerungen an die Kindheit hat jeder von uns in Hülle und Fülle. Ich bin in einem Gasthaus aufgewachsen, habe ich es hier eigentlich schon mal erwähnt? Das mag viele Nachteile haben (habe ich mir sagen lassen), doch für mich überwogen die Vorteile. Düfte verschiedener Speisen, die Geschäftigkeit in einer Großküche sowie menschliche Nähe begleiteten mich auf Schritt und Tritt.
Besonders schön war es, von den unterschiedlichsten Menschen in der Küche zu lernen. Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht gerade ein geborenes Naturtalent – höchstens in Sachen anbrennen lassen. Dennoch – sobald ich den Kochlöffel in der Hand halte und überlege, womit ich den Topf im nächsten Augenblick füllen sollte, tauchen diese Erinnerungen an Menschen, die mich Zeit meines Lebens begleiteten und über mich wachten, wieder auf. Sie inspirieren mich.
Damals vor beinahe dreißig Jahren wurden in der Küche meines Vaters hunderte von Knödeln jeden Tag zubereitet. Eine riesige Knetmaschine knetete endlos den Teig aus Semmelwürfeln, Hefe und Weizenmehl. Ich liebte es, wenn ich eine Kugel von dem fertigen Teig bekam und formen konnte. Es entstanden meistens Riesenschlangen und Schneemänner. Wie gesagt, meine Kreativität war in diesem Alter nicht besonders ausgeprägt. Aber darum geht es nicht. Die Beschäftigung mit dem Teig, das Verarbeiten von Zutaten, das Kneten und das Formen ist für Kinder eine sinnvolle Beschäftigung.
Irgendwann brachte mir der Koch bei, wie man mit einer Schere aus einer Kugel leicht einen Igel hervorzaubern kann, danach legte er meinen kleinen Igel in eines der riesigen Backröhre, in dem gerade Fleisch gebraten wurde. Er wusste über meine Vorliebe für frisches warmes Brot bescheid. So etwas entging ihm nicht. Im Handumdrehen hielt ich ein frisches knuspriges Brötchen in der Hand und war überglücklich, so etwas Leckeres selber gemacht zu haben.
Mit der Zeit suchte ich nach einem Rezept, dass weniger mit den Semmelknödeln zu tun hatte. Und so kann ich heute folgende Anleitung mit Euch teilen.

So wird's gemacht - das Rezept 



Folgende Zutaten braucht man: 


Im ersten Schritt wird die Hefe in einem Glas lauwarmer Milch, mit etwas Kristallzucker verrührt und ca. 15 min. stehen gelassen. Bis sich auf der Oberfläche ein Schaum bildet, der etwa so aussieht:


Nun werden alle Zutaten, die Zimmertemperatur haben sollten, zusammen mit der Milch vermischt und mit Hilfe der Knetmaschine (bzw. der eigenen Kraft) ca. 20 Min. lang geknetet.

Den gekneteten Teig lässt man ca. 40 Minuten an einer warmen Stelle zugedeckt ruhen.

Danach wird der Teig nocheinmal kurz geknetet. Nun kommt die Zeit, wo Ihr auch die kleinsten Helfer gut miteinbeziehen könnt. Aus dem Teig werden Kugeln oder eben Riesenschlangen ;) geformt. Mit einer Schere schneidet man nun kleine Spitzen ein. Der Teig reicht je nach Größe der Igel für ca. 10-12 Brötchen.

Die Brötchen kann man natürlich je nach belieben mit Mohn, Kümmel oder Salz bestreuen.Während die Brötchen nun wieder für 15 Minuten ruhen sollten, kann man bereits den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Den Hefeteig für Brötchen verarbeitet man also in zwei Phasen - zunächst das lange Kneten und lange Ruhen, gefolgt vom kurzen Kneten, Formen und kurzem Ruhen.
Auf den Boden des Backrohrs kann man nun kaltes Wasser in einem hitzebeständigen Gefäß hineinstellen und die Brötchen mit Salzwasser bestreichen. Nur noch 12-15 Minuten und fertig.
Übrigens - bei uns sind die Igel weggegangen wie warme Semmeln. Ich wünsche auch Euch
GUTEN APPETIT!