Einführung Medientheorie bei Hartmut Winkler

Der Donnerstag startet mit Medientheorie bei Winkler. Die Lehrveranstaltung findet im Gebäude P5 statt, welches am Rande des Campus liegt. Nach einem kurzen Umweg komme ich im Hörsaal an und erfahre dass der Grund für den Ort die Menge der Teilnehmer_innen ist.

Winkler spricht zuerst allgemein über das Studium der Medienwissenschaften. Er hat das Institut damals mitgegründet und es ist heute das drittgrößte in Deutschland. Das Institut hat sich dafür eingesetzt, dass Bologna aus der Universität keine Schule wird und die Studierenden weiterhin viele Freiheiten haben.

Dann schauen wir einen Teil des Filmes Hellzapoppin’ von 1941 (Stichwort ‘Watch the birdie’). Anschließend unterhalten wir uns darüber und Winkler weißt darauf hin, dass dies der letzte Film war, den wir in dieser Lehrveranstaltung geschaut haben werden. Als ‘Filmfuzzis’ würde uns der Inhalt interessieren, etwa die Darstellung der Frauen, als ‘Medienfuzzies’ interessiert uns aber stärker die Art, das wie und was. Wir kommen etwa zu dem Schluss, dass der Film medienreflexiv ist, da er immer wieder bewusst macht, dass es ein Film ist. Beispiele sind das Spiel mit typischen Filmfehlern (verrücktes Bild, Bild auf Kopf) und die direkte Ansprache der Zuschauer_innen.

Medien sind schwierig zu untersuchen, da wir ständig von ihnen umgeben sind. Jeder weiß zu viel über Medien. Wenn wir jemanden erzählen, dass wir Medienwissenschaften erzählen, werden wir schnell erzählt bekommen, wie Medien funktionieren und wie unser Studium auszusehen hat. Bei Atomphysik würde uns das nicht passieren. Alltagswissen über Medien ist oft Unsinn, weshalb man versuchen wird uns im ersten Semester die Selbstverständlichkeit mit der wir Medien begegnen auszutreiben. Wenn wir jedoch zuviel Wissen auf einmal loslassen, landen wir in der Psychiatrie. Das kann ich aus meiner Erfahrung in Wien bestätigen. Manchmal stellt man zu viel in Frage und die eigene Welt droht auseinanderzubrechen.

Winkler arbeitet, wie fast alle, mit einer selbst geschriebenen Einführung. Das Konzept davon finde ich spannend. Jede zweite Seite wurde leer gelassen, um die Studierenden zu ermutigen die Inhalte selbst zu vervollständigen. Und dann gibt es zu jedem Thema noch zwei Zahlen als Marker. Einer ist die Einschätzung Winklers, wie wichtig das jeweilige Thema ist und der zweite gibt an, ob es zu diesem Thema einen Konsens im wissenschaftlichen Diskurs gibt. Die zweite Nummer wurde von zwei Fachkollegen vergeben.

Ein Bachlor Studium ist kein volles Studium.

Dennoch wird man mit einem sinnvollen Abschluss die Universität verlassen. Festigt meine Entscheidung den Master direkt anzuhängen.

Angeblich hat Winkler einen Theoriekurs zu Metaphern angeboten, den fast niemand besucht hat. Hätte ich spannend gefunden.

Großen Schein gibt es bei einer Einführung nicht. Für den kleinen Schein ist das typische zweiseitige Feedbackpapier mit Erwartungen, Abschnitten zu allen behandelten Themen und Feedback selbst nötig. Semesterprogramm.

Wagen sie ruhig einmal etwas in einer Hausarbeit. Sie sind nicht zum Noten sammeln hier.

Am Ende der Lehrveranstaltung habe ich Winkler beim Austeilen der Reader geholfen und anschließend die übrig gebliebenen gemeinsam mit ihm zum Institut zurück gebracht. Auf dem Weg haben wir über die Unterschiede zum Studium in Wien gesprochen und wie das mit der Anrechnung funktionieren wird.


CC-BY Luca Hammer (Digital Fingerprint: l0ulc6a7h6aom468m67m69eor4ka (178.63.41.206) )

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