In Deutschland wurde sie ja bereits zum Teil und recht unauffälllig zu geltendem Recht gemacht: die Scharia, das islamische Recht. Da können unsere Nachbarn nicht nachstehen:
“Wissenschaftler wollen Polygamie für Muslime in der Schweiz zulassen und ihr Heiratsalter auf 16 senken.” (Quelle: 20min.ch)
Als wäre das nicht schon entsetzlich genug und – wie ich bisher dachte – im aufgeklärten Mitteleuropa undenkbar… Aber: was sind das für “Wissenschaftler”?, die solche idiotischen Ideen haben?
Also – anders als die reißerische Überschrift weismachen will: es geht nicht um “Wissenschaftler” in der Mehrzahl, sondern um einen, der eine Doktorarbeit zur Prüfung vorgelegt hat, in der er diese Thesen vertritt. Der Jungwissenschaftler1 ist der Auffassung, dass es die Integration fördert, “wenn Brautpaare beim Imam oder Rabbiner statt auf dem Zivilstandsamt heiraten dürften”.
Ich habe wirklich keine Ahnung, wie man auf solchen Gedanken kommen kann. Gerade das Gegenteil ist richtig: in einem demokratischen Staat, der auf die Einhaltung der Menschenrechte achtet, ist der Schutz von jungen Mädchen vor eben genau diesen patriarchalischen Strukturen notwendig. Zumal, wenn sie aus Kulturkreisen herstammen (also die Eltern), in denen es “traditionell” zu Kinderehen kommt.
Nicht das europäische Recht ist in diesem Falle anzupassen! Sondern diese Traditionen sind über Bord zu werfen!
Menschenrechte gelten für alle Menschen ohne Ausnahme. Und ein aufgeklärter Staat sollte besonderes Augenmerk darauf richten, die zu schützen, die am schwächsten sind: in diesem Falle junge Mädchen, die minderjährig und ohne staatliche Kontrolle von nicht autorisierten Religionsamtspersonen zur Ehe gebracht werden.
Ich denke, dass die Universität einmal genau prüfen sollte, ob der Doktorand nicht vielleicht auch als Mullah jobbt. Nicht, dass das verboten sein sollte. Aber wenn hier der Boden der Demokratie verlassen wird, muss man darüber nachdenken, ob solch eine Doktorarbeit überhaupt angenommen werden kann.
Nic