Organisiert zu leben bedeutet nicht zwangsläufig, dass man mehr tun muss. Ganz im Gegenteil, mein Ziel war und ist es mit gezielten Handlungen weniger Aufwand zu haben und darüber habe ich vor einiger Zeit begonnen zu schreiben.
Problem erkannt – Problem gebannt
Mein allergrößtes Problem war lange Zeit der Start in den neuen Tag.
Irgendwie hat jeder Tag mit dem reinsten Chaos begonnen und so ist dann der weitere Tag verlaufen. Ich bin ständig der Zeit hinterher gelaufen und hatte das Gefühl der reinste Versager zu sein.
Irgendwann hatte ich es gründlich satt so in den Tag zu starten.
Die Analyse
In erster Linie ist es natürlich wichtig zu analysieren wo das Problem eigentlich entsteht.
Das war schnell gefunden. Die morgendliche Hektik hatte mehrere Chaosursachen.
* Das Drama mit den Kindern, was sie anziehen. Nachdem ich 2 Kinder habe war das natürlich doppeltes Chaos.
* Die Zubereitung von Frühstück und Jause. Oftmals war die Küche unordentlich, es war nicht das richtige zur Jause da und es gab Genörgle um die Art vom Frühstück.
* “Mama ich brauche noch xxx für die Schule!”
* Wenn ich all das ohne völligen Nervenzusammenbruch überstanden hatte, war dann noch die Frage nach meiner Bekleidung. Spätestens dann war das Drama perfekt, weil eigentlich sollten wir schon längst weg sein und ich war noch nicht einmal angezogen.
* Wo zum Teufel ist mein Wohnungsschlüssel?
Erste Versuche sind gescheitert
Der erste Versuch den Morgen zu retten war, den Wecker früher zu stellen, damit ich mehr Zeit für alles habe.
Daran bin ich gnadenlos gescheitert. Daher back to the roots und bei der zweiten Analyse kam ich drauf, dass ein wichtiger Punkt gefehlt hat.
* Ich hasse es mich in der Früh um alles kümmern zu müssen, ich will am liebsten haben, dass mich niemand anspricht.
Der Leidensdruck ist groß
Mein Leidensdruck war sehr groß und daher auch meine Motivation das morgendliche Drama zu beenden.
Die Analyse des Scheiterns brachte den entscheidenden Hinweis. Ich muss die Lösung des Problems in ein anderes Zeitfenster verlagern.
Die perfekte Lösung war der Abend.
Also habe ich eine neue Routine eingeführt
Routinen sind erprobtes, gewohnheitsmäßiges, übliches Handeln. Am besten lassen sich neue Routinen an bereits bestehende anhängen bzw. mit bestehenden kombinieren.
Am Abend hat jeder Mensch Routinen und wenn sie nur aus Zähne putzen und ins Bett gehen besteht.
In meinem Fall habe ich also vor die abendliche Toilette eine kleine Haushaltschallenge gesetzt.
1. Mein erster Weg führt mich in die Küche um in der Küche noch alles wegzuräumen, was herumsteht.
2. Danach habe ich den Tisch für das Frühstück gedeckt.
3. Die Jause für die Schule konnte ich fast immer am Abend vorbereiten. Wenn der Inhalt gekühlt werden musste, dann kam die Jausenbox in den Kühlschrank.
4. Auch meine Jause samt Tasche wurden bereit gelegt.
5. Dank neuer Organisation war mein Wohnungsschlüssel wo er sein soll.
6. Ich habe mir meine Kleidung für den nächsten Tag bereits am Abend vorbereitet.
Ein paar Punkte blieben noch offen zu meinem Glück
Wow, das hat schon ganz viel Erleichterung gebracht und meistens ging es auch gut. Trotzdem gab es noch 3 Punkte, die mich genervt haben.
* Das Drama mit den Kindern, was sie anziehen.
* Das Genörgle um die Art vom Frühstück.
* “Mama ich brauche noch xxx für die Schule!”
Nach meinem eigenen Erfolg mit der Vorbereitung der Kleidung am Abend war es nur noch ein kleiner Schritt die Kinder davon zu überzeugen. Wir haben daher am Abend vor dem Schlafen gehen nicht nur das schmutzige Gewand gleich in die Schmutzwäsche geräumt sondern auch die Kleidung für den nächsten Tag vorbereitet.
Das geht natürlich nur bei Kindern bis zur Pubertät. Aber danach ist das eh nicht mehr das Problem der Eltern, was das Kind anzieht.
Das Genörgle zum Frühstück ließ sich auch relativ einfach abstellen. Wir haben uns gemeinsam hingesetzt und die Wünsche besprochen. Wenn ich künftig einkaufen ging habe ich kurz gefragt, ob es besondere Wünsche für die nächste Zeit gibt. Wenn es dann doch einmal ein Gemurre gab, dann konnte ich zumindest sagen “Ich habe Dich gefragt und Du hast Dir das so ausgesucht!”
Die Sache mit der Schule
Meine Kinder haben es prinzipiell immer frühestens (!) am Morgen gesagt, wenn sie ein neues Heft oder einen Stift oder Tintenpatronen oder sonst etwas für die Schule gebraucht haben.
Nervenzusammenbruch vorprogrammiert. Woher nehmen um die Zeit, wenn jeder in eine andere Richtung muss und die Geschäfte eine Stunde nach Beginn der Schule aufsperren?
Ich habe mich dann für Vorratshaltung entschieden. Im Abstellraum gab es ein gar nicht so kleines Kästchen reichlich gefüllt mit den üblichen Heften, Umschlägen, Klebstoff, Klebestreifen, Schere & Co.
Das Ende vom Chaos
Endlich hatte das Chaos in der Früh ein Ende und der Tag konnte in aller Ruhe beginnen. Es war auch keine Frage von Konsequenz, ob ich das weiter so beibehalte, sondern schlicht und ergreifend eine Frage des Überlebens für mich.
Als alleinerziehende Mutter muss man vielleicht ein bisschen organisierter sein um alles zu bewältigen.
einfach organisiert ohne Mehraufwand
Wichtig ist mir in dem Zusammenhang noch einmal darauf hinzuweisen, dass keine der organisatorischen Maßnahmen einen zeitlichen Mehraufwand verursacht haben. Die Entlastung ergab sich ausschließlich aus der zeitlichen Verlegung der notwendigen Tätigkeiten.
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