“Von ‘Gagaga’ zu Goethe: Wie Kinder sprechen lernen” lautet die Überschrift eines Beitrages auf FOCUS Online, der darüber berichtet, dass Wissenschaftler heute immer mehr Geheimnisse der menschlichen Sprache enträtseln. Wobei, und das soll die Arbeit der Wissenschaftler in keinster Weise abwerten, einige Erkenntnisse für Eltern und Großeltern nichts Neues sind. Dazu gehört sicherlich, dass auf Platz eins der Rangliste der häufigsten ersten Worte tatsächlich “Mama” und “Papa” rangieren. Auch die Empfehlung, dass man möglichst viel mit ihnen reden, ihnen vorlesen sollte, wenn man seine Kinder fördern will, hatten viele Eltern und Großeltern schon berücksichtigt, bevor sie überhaupt ausgesprochen wurde. Und dass Konsonantenkombinationen wie das “Bl” zuweilen Probleme bereiten, kommt wohl nicht nur bei Kleinkindern vor. Interessant sind aber sicher einige Zahlen, die genannt werden: So soll ein Erwachsener aus einem Wortschatz bis zu 16.000 Begriffen schöpfen und sogar bis zu 50.000 Wörter verstehen. Oder: Kinder entwickeln bis zu einem Alter von 24 Monaten einen Wortschatz von bis zu 50 Worten, dann kommt es zu einer Sprachexplosion auf bis zu 300 Worte. Als Vater von zwei Töchtern und Großvater von zwei Enkelsöhnen ärgert mich aber, dass in diesem Zusammenhang schon wieder Schubladen wie “Late Talker” (späte Sprechende) oder “Late Bloomer” (späte Erblüher) gebildet werden, in denen die Kinder landen, die nicht der von wem auch immer gebildeten Norm entsprechen. Was soll ich sagen? Als wenn das wirklich wichtig wäre, wann wer wie viele Wörter spricht. Oder kennen Sie einen Erwachsenen, der bei 50 Worten stehen geblieben ist. Einfach nur “Gagaga”.