Mir fehlt die Sonne. Hab’ so viele bunte Bilder im Kopf. Blitzendes Meer … Knaller Sonne … Strand … Bootfahren … Abtauchen!
Little Nemo in Ägypten. Es treibt mir jedes mal die Tränen in die Augen, wenn ich die kleinen Clownfische in den Anemonen treffe. Das ist unbeschreiblich schön. Du schwebst dort in Deiner Tauch-Montur und starrst den kleinen Nemo an. Und fragst Dich, was er wohl über Dich denkt. Voll ausgerüstet mit Flasche, Lungenautomat, Anzug und Flossen …
Ich war schon lange nicht mehr tauchen. Es ist, als hätte ich vor langer Zeit einen Film geguckt. Ich seh’ die Urlaubs-Videos mit all den Unter-Wasser-Aufnahmen und frage mich: War ich das? Es ist schon gar nicht mehr wahr.
Wir haben damals Michael und Susanne kennengelernt – von den beiden haben wir die schönsten Fotos bekommen – Clownfische, Imperatorkaiserfische, Delfine, Maskenfalter-Fisch und die gruseligen Muräne. Beim Anblick der Bilder kommt die Erinnerung aus den tiefsten Untiefen langsam zurück:
Das frühe Aufstehen, ab in die Tauchbasis, Kiste packen und alle Mann an Bord … Der Moment, in dem der Kapitän den Motor startet … Das Boot legt ab, Du liegst vorne und guckst einfach nur ins Blaue.
Die Aufregung vor dem ersten Tauchgang … Wie baue ich nochmal meine Flasche zusammen? Der Anzug ist zu eng, Du brauchst 20 Minuten, bis Du Dich irgendwie rein gequetscht hast. Dann nur noch die Flossen an und los geht’s. Du nimmst all Deinen Mut zusammen und springst!
Klappt der Druckausgleich noch? Was, wenn die Ohren weh tun? Wo ist mein Buddy?
Herzrasen. Wir tauchen ab.
Ich erinner’ mich kaum noch … Aber ich weiß, dass ich jedes mal überglücklich war. Eine Welt, wie man sie nur aus Filmen kennt. Und ich wünsche mir, dass ich bald noch mal den kleinen Nemo treffen werde. Dringend!
Fotos: (c) Michael Piotrowski und Sandra Eisenbarth