Die NEW YORK TIMES, (NYT) findet das zutreffend und hat jüngst darüber geschrieben. Grob gesagt, geht es darum, daß Spaniens Presse offenbar einem türkischen Modell folgt, mit dem Erdogan die Medien seines Landes unter Kontrolle hält.
Der Ausgangspunkt:
Die Presse ist hoch verschuldet bei den Banken. Diese können schlecht selbst als Eigentümer tätig werden und suchen potente Investoren.
Diese Investoren machen Regierungsgeschäfte oder benötigen Lizenzen und Genehmigungen von der Regierung.
Die Investoren aus der Industrie geben ihr Geld den Banken, welche darob drei Kreuze machen!
Die Banken sind den Balast los, ihre Verschuldung sinkt, ein (potenter) Anderer hat die Probleme am Hals.
Die Investoren suchen Verzinsung oder nutzen die Schulden und Verluste der Medien um ihre Steuerlast zu drücken.
Das bedeutet, daß letztlich der Steuerzahler die Medien rettet. Kommt Ihnen das nicht bekannt vor?
Der Investor macht seine wesentlich wichtigeren Stamm-Geschäfte mit dem Staat, bzw, dessen Regierung. Er ist hier in vielfältiger Weise erpressbar, beeinflussbar und er gibt diesen Druck direkt an die Medien weiter.
Die Medien schonen folglich im Eigeninteresse die Regierung, die Investoren und die Banken und erzählen ihrem eigentlichen Retter, dem Steuerzahler dummes Zeug! Kommt Ihnen das eventuell irgendwie bekannt vor?
Ups, wo ist denn plötzlich die „Vierte Gewalt“ geblieben? Welchen Wert haben eigentlich Medien, die ihre Wächter- und Kontrollfunktion gegenüber dem Staat, der Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr, oder nur noch sehr einseitig, erfüllen?
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PS: In Spanien sollen in den letzten fünf Jahren 11.000 Journalisten ihren Job verloren haben…
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http://www.nytimes.com/2015/11/06/universal/es/periodicos-espanoles-luchan-para-sobrevivir-a-las-presiones-economicas-y-politicas.html?smid=tw-share