Eine Zitrone für schlechten Journalismus

Von Peter Broell
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Ladies & Gentlemen,
wie Sie wissen, wäre es müßig, verlogene oder mehr oder weniger frei erfundene Artikel in Zeitungen, Zeitschriften immerzu kritisieren zu wollen. Man wüsste kaum, wo man anfangen und wo man aufhören soll. - Mit dem Fernsehen verhält es sich ähnlich, nur dass es dort teilweise noch schlimmer zugeht. Einige unsägliche Sender entziehen sich bekanntlich jeglicher Kritik.
Der Nachrichten-Sender n-tv lieferte nun ein Beispiel für schlechten Journalismus. Ausnahmsweise will ich das an dieser Stelle aufgreifen, weil ich diesen Sender sonst sehr schätze.
Die Meldung lautete: Breivik stellt Bedingungen.
Dann wurden die Bedingungen des norwegischen Massenmörders genannt. Um Aussagen zu seinen Taten zu machen, hätte er die Bedingung gestellt, dass das norwegische Parlament zurücktreten müsse, dass außerdem das norweg. Königshaus aufzulösen sei, und so weiter...
Meine Kritik: Was haben sich die Redakteure nur dabei gedacht, als sie so einen Schwachsinn durchgehen ließen? Jeder vernünftige Mensch weiß, dass ein inhaftierter Massenmörder keine Bedingungen stellen kann. Wenn der Mann nicht aussagen will, spielt das keine Rolle, - sprechen doch seine schrecklichen Taten für sich! Wenn Breivik etwa gesagt hätte, dass der Himmel blau ist, hätte man das vermutlich ebenfalls für wichtig und erwähnenswert erachtet.
Fazit: Mein Blogbeitrag zum norwegischen Drama wurde im Fernsehen in den Hauptnachrichten zur besten Sendezeit leider nicht gebracht. Aber den blanken Unsinn eines Massenmörders, welchen sein eigener Anwalt öffentlich als geisteskrank erklärt hatte, - diesen Unsinn tischten uns Journalisten unbekümmert auf! Dafür gibt es die Zitrone an n-tv für schlechten Journalismus von... Peter Broell