Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch einen Geschichte von Jo Hanns Rösler erzählen:
„Ein Korb Ostereier“
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„Wenn Du Lust hast, begleite mich ein Stück“, sagte er zu mir.Ich tat ihm den Gefallen. Wir fuhren ungefähr 50 Kilometer vor die Stadt in ein großes reiches Dorf. Vor einem behäbigen, weit ausladenden Bauernhof machte er halt.
Es dauerte eine kurze Zeit, bis ihn der Besitzer empfing.
„Sie werden sich meiner nicht erinnern“, sagte der Fremde, „es war genau wie heute vor vielen Jahren am Ostersonntag. Ich kam damals in meiner größten Not zu Ihnen und bat Sie um ein Stück Brot.“„Damals kamen viele!“, antwortete der Bauer.
„Eben. Aber Sie hatten ein gutes Herz. Sie gaben mir auch zwei rote Ostereier dazu und ein kleines Stück Speck. Ich habe Ihnen das nie vergessen. Ich war damals am Ende meiner Kräfte. Ohne Sie wäre ich verhungert.“
„Ich kann mich nicht erinnern, aber es ist möglich“, sagte der Mann, ein wenig beschämt und beglückt zur gleichen Zeit, „es ist so lange her…“
Mein Freund nickte: „Ich hatte mir damals, als ich beschenkt von Ihrer Tür wegging, vorgenommen, es Ihnen eines Tages zu vergelten. Heute geht es mir wieder gut.
Ich habe Ihnen darum einen ganzen Korb Ostereier mitgebracht und einen Osterschinken dazu –
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würden Sie mir die Freundlichkeit erweisen, diese Gaben als Zeichen meines Dankes anzunehmen?“Der Bauer stand verwirrt da.
Wir fuhren weiter mit dem Wagen zu einem zweiten Haus, nicht allzu weit vom ersten entfernt.
Hier empfing uns die Hausfrau. „Am Ostersonntag vor wie viel Jahren?“, fragte sie, „nein, ich erinnere mich wirklich nicht – es war damals eine harte Zeit…“
„Aber Sie hatten ein weiches und gutes Herz“, sagte mein Freund, „Sie schenkten mir zwei rote Ostereier und ein großes Stück von Ihrem Osterbrot. Ich erinnere mich noch genau: Es waren Mandeln und Rosinen darin. Heute bin ich gekommen, Ihnen zu danken, was Sie seinerzeit Gutes an mir taten. Darf ich diesen Korb mit roten Ostereiern und einem Osterkuchen obenauf als kleines Zeichen meiner Dankbarkeit für Ihre Nächstenliebe auf den Tisch stellen?“
Schweizer Osterkuchen
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Das ging so drei, vier Häuser weiter; beim siebten Hof, wo wir vorfuhren – und ich sah noch eine Anzahl von weiteren Körben mit roten Ostereiern in seinem Wagen. Wir waren also noch nicht am Ende – fragte ich ihn verwundert:
„Dir muss es in diesen Tagen gar nicht so schlecht gegangen sein, wenn Du überall am Ostersonntag zwei Ostereier und hier ein Stück Speck, dort einen Kuchen und da wiederum ein Stück Wurst bekommen hast, alles an einem Tag, wie gut muss es Dir da gegangen sein!“
Mein Freund hielt den Wagen an.
„Es ging mir nicht besser als den anderen. An allen Türen, an die ich anklopfte, wurde ich barsch abgewiesen. Ich habe nicht ein einziges Osterei bekommen, geschweige denn ein Stück Brot oder Speck.“„Überall dort, wo wir heute waren?“, fragte ich.
„Genau in diesen Häusern. Genau von denselben Menschen!“, erwiderte mein Freund.
„Aber warum bringst Du ihnen dann diesen Korb mit Eiern und ein anderes Geschenk obenauf und bedankst Dich bei denen, die Dir nicht halfen!“
Mein Freund lächelte leise.
Er antwortete: „Wenn man den Menschen sagt, sie hätten einmal etwas Gutes getan, - auch wenn sie sich nicht daran erinnern -, so glauben sie gerne daran, dass sie ihre gute Tat nur vergessen haben.Man kann ihnen einreden, gut gewesen zu sein.
So etwas glaubt jeder. Und vielleicht tut er daraufhin heute oder morgen wirklich einmal etwas Gutes und hilft einem Menschen, der es nötig hat.
Ist das nicht einen Korb Ostereier wert?“
Ihr Lieben,dies ist schon eine bemerkenswerte Ostergeschichte,
die mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.
Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich,
dass sie die tiefe, die gewaltige Osterbotschaft enthält.
Ob jemand an Gott glaubt oder nicht, das ist seine ganz persönliche Entscheidung, aber das ändert nichts daran, dass die Botschaft von Ostern eine wunderbare ist:
Jesus Christus wird gekreuzigt und statt diejenigen, die ihm das antun, zu verfluchen, was verständlich gewesen wäre, bittet er Gott: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Schon vor seinem Tod hat immer wieder dazu aufgerufen, so zu handeln, wie es eigentlich nicht üblich ist. Er sagte: „Liebet Eure Feinde, segnet, die Euch fluchen, tut denen Gutes, die Euch hassen!“
Gewalt mit Gewalt zu beantworten, wird diese Welt niemals zum Guten verändern.
Böses mit Bösem zu vergelten, verstärkt nur den Hass und die Wut in dieser Welt.
Solange wir nach dem Motto handelt „Weil Du mir Böses angetan hast, werde ich Dir oder anderen Menschen Böses antun“, solange wird sich in dieser Welt nichts ändern hin zum Guten
Es gibt nur einen Weg, diese Welt zu verändern:
Indem ich mich selbst ändere!
Es gibt nur einen Weg, die Menschen in dieser Welt zu verändern:
Indem ich mich selbst ändere!
Es gibt nur einen Weg, Frieden zu stiften:
Indem ich damit anfange.
Es gibt nur einen Weg, Freude zu schenken:
Indem ich sie ausstrahle.
Es gibt nur einen Weg, Liebe zu üben:
Indem ich zu dem anderen Menschen sage: „Ich liebe Dich!“, „Ich habe Dich lieb!“, “Du bist wertvoll und einzigartig“
Es gibt nur eine Zeit, damit anzufangen, sich selbst zu ändern:
HIER, JETZT und HEUTE
Denn es gilt für alle Veränderungen das Motto: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Ich wünsche Euch einen ruhigen Abend im Kreis Eurer Lieben und grüße Euch ganz herzlich aus Bremen mit dem alten Ostergruß: „Friede sei mit Dir!“
Euer fröhlicher Werner
Das ist für mich das schönste Ostern: Versöhnung!