In diesem Buch wird eine Episode aus dem Leben von Ignatius Rally beschrieben. Ein 30 jähriger Mann der noch immer bei seiner Mami in einem abbruchreifen Haus lebt, faul auf seiner Haut liegt, nicht arbeitet und immer dicker wird. Bis eines Tages die Mutter keine andere Wahl mehr hat als ihren lieben Buben zur Arbeit zu schicken. Aber da er eigentlich am liebsten sein langweiliges Leben weiter leben will, was heisst, faul rum zu liegen, seine abstrusen Gedanken zu Papier zu bringen und stumpfsinnige Sendungen an zu sehen, ist das Chaos vor programmiert. Denn durch seine narzistisches Verhalten hat der Mann eh schon keine Freunde und macht sich in den folgenden Tagen und Wochen auch nicht mehr. Eigentlich intelligent, weil studiert, kann er dies aber nicht wirklich umsetzen, er nutzt seine "Studiertheit" dazu andere Menschen einfach schlecht zu machen, sie als die Idioten zu sehen die sie nun mal sind, schliesslich kann er ja nichts dafür...
Erster Satz:
Auf dem kugelrunden Kopf eine viel zu kleine grüne Jagdmütze mit Ohrenklappen, die wie Signalzeichen waagerecht in beide Richtungen abstanden
Der Schreibsil von John Kennedy Toole ist gewöhnungsbedürftig, er ist manchmal rüppelhaft und beleidigend. Dies störte mich von Anfang an und kam nie wirklich in einen angenehmen Lesefluss. Nur die einzelnen wenigen Abschnitte wo Ignatius Briefe oder Einträge schrieb waren angenehm. Auch die einzelnen Personen werden zwar gut herausgearbeitet und bekommen dadurch einen Erkennungswert, doch sind sie mehr als nervig.
Ist es wirklich eine Geschichte? Grade heute hab ich das Buch meiner ältesten Tochter versucht zu erklären, und da meinte ich zu ihr, dass das Ganze eigentlich nur eine Zusammensetzung von einzelnen Szenen, Sequenzen oder Geschichten sind, die keinen Zusammenhang haben. Heisst, sobald eine Szene vorbei ist kommt einfach eine Neue ohne eine Verbindung. Leider konnte mich das Buch nicht dazu bewegen zu schmunzeln oder in Lachkrämpfe zu verfallen wie es auf dem Klappentext verheissen wurde. Ich mag zwar Bücher die unkonvezionell sind, die bissig, und ironisch sind, doch dieses Buch hab ich wahrscheinlich nicht verstanden, vielleicht muss man Literaturwissenschaft studiert haben um den Subtext zu verstehen, wenn es dann einen gibt. Ich fand die Geschichte langweilig, vorhersehbar und nervig. Ich hab ab mitte des Buch so mit mir und jeder einzelnen Seite kämpfen müssen, das verdirbt einem einfach das Buch. Mir ist klar das vieles überspitzt dargestellt wird und man muss die Geschichte im Zeitgeist der 60er Jahre sehen. Auch das Ignatius eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat mit eindeutig paranoiden Vorstellungen. Aber selbst dann, ich seh hinter all dem keinen Sinn.
Es gibt so einige Personen, sie alle nervten mich immer mehr je länger die Geschichte dauerte. Irgendwie sind da alle etwas irre.
Da wäre die Mutter, nicht nur das sie Alkoholikerin ist, nein, sie kann sich einfach nicht von ihrem Buben lösen und betüddelt ihren Igantius wo es nur geht. Mancuso, der Polizist, der sich nicht gegen seinen Chef durchsetzen kann und sich erniedrigen lässt. Auch Mrs. Levy, keine Ahnung was ihr Problem ist? Sie hat sich Miss Trixi angenommen die schon längst überfällig wär für den Ruhestand, sie aber partu nicht gehen lassen will. Sie will sie Aufbauen denn angeblich fühle sie sich sonst überflüssig. Sie nimmt ihren Mann aus und hetzt die Kinder gegen ihren Vater auf. Und Myrna... Also das Spiel zwischen ihr und Ignatius hab ich bis zum Schluss nicht wirklich verstanden. Myrna ist immer auf der Suche nach einem neuen sozialen Projekt, aber schlussendlich geht dann doch immer alle schief! Ist, ok, das kann ich noch verstehen, aber das hin und her zwischen den beiden nicht. Oder doch? Ist es eine Art Hassliebe? So oder so, der Schluss war dann fast die logische Schlussfolgerung.