Da wir so viel gesehen haben, habe ich den Bericht lieber auf mehrere Teile aufgeteilt, hier nun Teil 1:
Die Ankuft in Maskat war mitten in der Nacht - da war auch sehr wenig los am Flughafen und wir kamen schnell durch die Einreisekontrolle. Glücklicherweise war unser Fahrer schon da und hat uns gleich ins Hotel gebracht.
Am ersten Tag der Reise wurden Christian und ich von unserem Guide im Hotel abgeholt um eine 2-stündige Bootstour zu machen. Da erfuhren wir auch, dass wir beide die einzigen Reiseteilnehmer sind, und so hatten wir Elisabeth, eine Österreicherin, die bereits seit 15 Jahren im Oman lebt, ganz für uns. Was für ein Glück!!!
Der zweite Tag begann mit einem Besuch im Naturhistorischen Museum und vielen geschichtlichen Informationen. Dann hätte es eigentlich zur großen Moschee gehen sollen. Dort waren aber soviele Busse, dass Elisabeth entschied, den Besuch der Moschee auf den letzten Rundreisetag zu legen. So ging es schon etwas früher raus aus der Stadt und auf zu unserer ersten Festung, dem Schloss von Jabrin, einem Schloss aus dem 17. Jahrhundert.
Hier sahen wir auch unsere erste "besondere" Stufe. Um sehen zu können, ob sich ungebetener Besuch zu den Räumlichkeiten des Imams begibt, war eine Stufe nur aus einem Holzbrett mit einer Klappe. Klappt man diese hoch, sieht man auf die darunterliegende Stiege.
Was im Oman aber wirklich eine Seltenheit darstellt, sind die bunten Holzdecken, denn Holz gibt es nicht viel im Oman. Normalerweise wurden Decken mit Palmstämmen gemacht, dadurch waren aber keine sonderlich breiten Räume möglich, da Palmen keinen hohen stabilen Stamm haben.
In Jabrin sahen wir auch zum ersten Mal ein Falaj - das arabische System zur Wasserversorgung und Bewässerung - im Schloss aber schon trocken, da es ja nicht mehr benötigt wird. Am Foto oben kann man am Boden unten das Gitter sehen, dass das Falaj abdeckt. Das Falaj wurde unterirdisch zu den Festungen geführt, um mögliche Vergiftungsabsichten oder dergleichen von Feinden zu erschweren. Zusätzlich gab es auch noch Brunnen und Zisternen.
Was es in jeder omanischen Festung außerdem noch gibt, ist ein Lager- und Trockenraum für Datteln, denn die Festungen wurden in der Regel zur Bewachung der Oasen gebaut. Die Rinnen dienten dazu den Sirup aufzusammeln, der dann in ein Gefäß rann. Interessanterweise hatte es in allen Datteltrockenräumen in denen wir waren den gleichen abgestandenen Dattel-Geruch.
Weiter ging es nach Al Hambra, einem alten Ort nahe des mit 3009 m höchsten omanischen Berges, dem Jebel Shams. Einen kurzen Foto-Zwischenstop legten wir noch bei Bahla ein, um die wohl größte omanische Burg (am Foto oben zu sehen), die derzeit restauriert wird und nicht besichtigt werden kann, abzulichten.
In Al Hambra konnte man deutlich sehen, dass im Oman leider ähnliche Probleme bestehen wie in manchen österreichischen Städten: die Dezentralisierung. Große Geschäftszentren entstehen außerhalb der alten Ortszentren und viele Omanis bauen sich neue Häuser und verlassen die alten Gebäude. Dadurch verfallen leider nach und nach einige alte Lehmhäuser.
Elisabeth zeigte uns in Al Hambra eine kleine Besonderheit: ein Privatmuseum, in welchem man gut nachvollziehen kann, wie das Leben früher war.
Nach diesem interessanten Museumsbesuch wechselten wir in einen Geländewagen um in unser Nachtquartier auf dem Jebel Shams zu gelangen. An einem Zwischenstop zeigte uns Elisabeth einen alten verlassenen Ort mit Oase darunter und neuem Ort daneben. (Dieser liegt rechts von der alten Siedlung und ist am Foto unten nicht zu sehen.)
Außerdem sahen wir noch den sogenannten Grand Canyon des Jebel Shams. Am Rückweg am nächsten Tag konnte ich aber noch bessere Bilder machen. Da zeigte uns Elisabeth eine wirkliche Besonderheit.
Als wir dann am dritten Tag wieder runter vom Jebel Shams waren, zeigte uns Elisabeth ein wirkliches Juwel des Oman. Das seht ihr dann im nächsten Teil meines Reiseberichts.