Eine Stadt ohne Bauvorschriften

Von Hobbyblobby

Schnellstraße über Nihombashi-Gawa

Tankstelle mit Solaranlage


Wie ihr vielleicht wisst (oder auch nicht) hängt die Blende am Objektiv unserer Kamera. Aber weil das ja noch alles relativ neu ist habe ich mir aus Deutschland eine internationale Garantiekarte zuschicken lassen. Mit dieser Karte kann ich auch in Japan das Objektiv umtauschen. Also habe ich einen kleinen Ausflug zu Tamron in Tokyo gemacht. Dort stellt sich heraus, dass das nur ein Bürogebäude ist, also nichts wo man einfach rein marschiert und Dinge umtauscht. Ich werde es wohl doch einschicken müssen (zum Glück aber innerhalb der Stadt).

Falls ihr euch fragt, warum ich an einem Montag gemütlich durch die Stadt ziehe: Gestern war ein Nationalfeiertag, nämlich „Tag des Sportes“.

Bank of Japan


Kanda (das Viertel, in dem das Tamron-Büro steht) ist im Großen und Ganzen eher ein sehr funktionaler Stadtteil. So wirklich viel gab es auch dort nicht zu sehen. Wandert man dann vom Bahnhof Kanda zum Stadtteil Ginza, so kommt man aber unter anderem an der Bank of Japan vorbei. Irgendwie halt das alte Gebäude nicht mehr gereicht, also haben die einen ziemlich hässlichen Neubau dran gesetzt. Passend dazu befindet sich gleich daneben auch noch das Münzmuseum (wenn das jetzt Joseph lesen würde).

Laterne auf der Nihombashi


Noch ein Stückchen weiter stößt man dann auf die Nihombashi (das heißt wörtlich Japan-Brücke). Lustig ist, dass der Fluss Nihombashi-Gawa nach der Brück benannt ist, und nicht anders herum. Diese Brücke geht leider ein wenig unter, da man darüber eine Schnellstraße gebaut hat, die einem fast die Sicht nimmt. Aber die Brücke war früher eine der wichtigsten Brücke überhaupt. Außerdem war die der Punkt, von dem aus alle Entfernungen zu Tokyo angegeben wurden.

Drachenwächter


Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, dass die Brücke wohl mal bedeutend war. Jeder Laterne ist echt schick verziert mit Figuren, die alle aussehen wir irgendwelche Wächter: „Du kommst hier net rein!“.

Einkaufsparadies Ginza

Straße in Ginza


Aber wenn man die Brücke überquert ist man auch fast schon in Ginza. Ginza ist wohl das teuerste Einkaufsviertel von Tokyo. Das erkennt man immer daran, dass die Gesamtwarenwert im Laden zwar gleich bleibt, aber die Auswahl sich auf ein Hundertstel reduziert (sodass das Einzelstück Hundert mal teurer ist).

Bei der Gelegenheit kann ich euch gleich mal neidisch machen. Erinnert ihr euch an den Kaiserpalast mit der schönen Wiesen vollen Bäume davor? Da habe ich mich gestern bei 27°C im Schatten hingelegt. Man sieht sonst immer nur Frauen mit Kind, oder Mann im Anzug. An diesem Tag waren aber tatsächlich eine ganze Menge Familien unterwegs. Aber die Kinder werden echt ganz schön verwöhnt.

Decke des Tokyo International Forums


Aber man kann ja nicht nur herum liegen. Ich habe dann das Tokyo International Forum besucht, dass Messegelände dient. Es war zwar keine Messe dort, die mich interessiert, aber die Architektur war schon faszinierend. Über einem hängt die Decke, die in gewisser Weise an Rippen erinnert. Keine Ahnung, ob das ein Symbol für irgendwas ist, aber schick ist es.

Shinkansen und Kimono


Ginza ist übrigens das einzige Viertel, wo ich Frauen im Kimono als Abendgarderobe gesehen habe. Generell ist das Angebot an Restaurants relativ umfangreich dort. Man kann da natürlich Sushi essen gehen, aber auch international schlemmen. Zum Beispiel gibt es dort ein schönes deutsches Restaurant mit Kartoffelauflauf und Eisbein. Leider ist das Essen gehen in Ginza viel zu teuer.

Vergesst nicht den Blick in das Photoalbum.

Sushi-Restaurant mit Warteschlange