Eine Papiermühle und ein Großvater

Von Heike Roesner

Mein Großvater: Johann Weyer

Möglicherweise liegt mir das mit dem Papier wohl in den Genen, denn mein Großvater Johann Weyer hatte in Düsseldorf-Einbrungen von 1915-1934 eine Papiermühle - die "Kaiserswerther Preßspan- und Pappenfabrik" Das ist lange her, aber die gesamte Anlage steht heute noch fast genauso da wie damals. Eine wunderschöne Villa als Wohnhaus, dahinter die Fabrikbauten, rechts ein alter Pferdestall - und hintendurch dann der Schwarzbach mit dem Mühlrad. Meine Mutter hat mir erzählt, dass der Bach immer rot oder blau war, wenn die Pappen gefärbt wurden. Dahinter liegt eine riesige Streuobstwiese. Damals gab es dort auch noch einen Weyer. Ein traumhafter Ort ist das - immer noch!

Kaiserswerther Preßspan- und Pappenfabrik mit Wohnhaus (Künstler: Toni Weyer)

Mein Onkel, der auch dort wohnte und in der Fabrik arbeitete, hat diesen Ort damals gemalt. Und tatsächlich - viel hat sich - rein äußerlich - eigentlich nicht geändert. Als ich vor Jahren einmal dort war, war es ein Künstlerort. Und so ist es wohl noch.Schade, dass ich das alles nicht mit erleben konnte. Es hätte irgendwie gepasst.
Aber so hängt das Bild von meinem Großvater, den ich leider nie kennen gelernt habe, in meinem Atelier - und er wacht über alles. Da er ein sehr kreativer Geist gewesen sein soll, der gemalt hat und Geige spielte, kann das ja nur gut für mich sein!