Eine Milliarde Jahre Scientology

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Jenna Miscavige Hill ist die Nichte des Scientology-Chefs David Miscavige. Nach ihrem Ausstieg aus der Sekte rechnet sie mit deren Praktiken ab. Sie wuchs im Innersten Kreis von Scientology auf und hat viel zu berichten.

Vor einigen Wochen trat die Sektenaussteigerin Jenna Miscavige Hill im deutschen Fernsehen bei Sandra Maischberger in der ARD auf. Sie war zu dem Thema “Gehirnwäsche oder wahres Glück” aus den USA zugeschaltet. Dort berichtete sie über die Zustände in den Lagern der Scientology, sowie über Kindheit und Jugend. Diese Enthüllungen machen sprachlos.

Jenna Miscavige Hill wurde in Scientology hineingeboren. Schon im Alter von 2 Jahren wurde sie mit dem Glauben täglich konfrontiert. Da ihre Eltern im Elitezirkel der Sekte waren, bekam sie diese nur samstagmorgens für wenige Stunden zu sehen. Kinder sind dort unwillkommene Ablenkung, wenn die Eltern 16 Stunden am Tag für die Rettung des Planeten arbeiten. So musste sie ihre Kindheit auf einer Ranch verbringen, wo 80 Kinder täglich körperliche Schwerstarbeit leisten. Es gab keine richtige Erziehung oder Ausbildung und keinen Schulabschluss. Kindheit kann man dieses Leben bei so viel Arbeit sicherlich nicht nennen.

Mit sieben Jahren musste sich Jenna Miscavige Hill per Vertrag verpflichten, für eine Milliarde Jahre Scientology als Doktrin anzuerkennen.  Da sie keine Kontakte außerhalb der Organisation hatte, blieb ihr gar nichts anderes übrig, als diesen Vertrag zu unterschreiben. Für sie ist es schwer zu erklären, warum sich so viele Prominente der Sekte verschreiben. Vermutlich ist es das Gefühl der Macht. Es dauerte bis zum 21. Lebensjahr, bis sie sich zum Austritt entschlossen hatte. In dieser Zeit hat sie viel Schreckliches gesehen und erleben müssen. Einige Menschen haben Selbstmord begangen, weil es nicht auszuhalten war.

Jenna Miscavige Hill ist mittlerweile glückliche Mutter zweier Kinder. Sie ist froh, diese in normalen Bahnen erziehen zu können. Nachdem die 29-jährige ihr Enthüllungsbuch auf den Markt gebracht hatte, veröffentlichte Scientology auf ihrer Webseite sofort Aussagen ihrer ehemaligen Mitschüler, wie positiv das Leben dort sei. Leider ist die Sekte recht mächtig, auch weil sie finanziell sehr gut gestellt ist. Es ist nur zu hoffen, dass nicht allzu viele Menschen in deren Fänge geraten.

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Joern Petersen Joern Petersen

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