Eine Meinung: Vercasualisierung

Erstellt am 29. Januar 2013 von Gamerarena @gamerarena_de

Spiele. Wenn wir an Spiele denken, dann denken wir an Freiheit, an Spaß, an Multiplayer, an Kindheit, an früher. Ja früher, was hat man da noch gespielt? Ein Mario, dessen Ende man nie sah, ein Castlevania, dessen Endbosse unglaublich hart waren oder an Contra, in dem man ein Leben hatte, dasman gegen hunderte von Gegnern verteidigen musste. Ich schau heute meinem kleinen Bruder über die Schulter und sehe Lego Batman über den Bildschirm laufen. Stirbt man, so wird die Spielfigur an Ort und Stelle direkt wiederbelebt. Keine nervigen Checkpoints, einfach nur das Spiel. Behutsames Heranführen und keine unfairen Passagen. Ach du weißt gar nicht wie das früher war…


Früher, da wurdest du für Fehler bestraft und wenn man ein Level schaffte, dann war das ein unglaubliches Gefühl. Man hatte etwas geschafft und wenn man nur 10 Punkte über der Highscore des Freundes war. Aber damals bestand die Käuferschicht von Videospielen noch aus einer anderen Zielgruppe. Heute gibt es Spiele für jedermann und damit auch der Seltenspieler nicht direkt abgeschreckt wird und nicht das “Ich kann das nicht” – Gefühl bekommt haben Entwickler den Schwierigkeitsgrad aufgeweicht.


Natürlich beschwert sich die ursprüngliche Zielgruppe der sogenannten “Coregamer” über diese Entwicklung, aber dafür kann ich heute mit meiner Mutter über Videospiele sprechen ohne dass sie sie gleich als Zeitverschwendung und Nerdtum abtut. Spiele werden durch die “Vercasualisierung” offener und zugänglicher. Doch die “alten Eliten” müssen sich durch diese Entwicklung nicht verprellt fühlen. Es gibt auch heute noch wahre Hardcore-Games und gerade der Permadeath (nach dem Tod wird von vorne begonnen, kein Speichern möglich) feiert derzeit sein Revival. Sei es DayZ oder sei es FTL man findet immer mehr Vertreter dieses Genres. Andere Spiele arbeiten mit einer abgeschwächteren Version, wie zum Beispiel ZombiU oder Minecraft in denen ihr eure verlorenen Vorteile wiederzurückholen könnt.


Das wohl meist gefeiertste Spiel der “Anti-Vercasualisierung” ist das mit einigen Preisen ausgezeichnete Dark Souls. Diesem können sich die wahren Coregamer entgegenstellen und wer es schafft dieses Monster von Spiel zu bezwingen kann wahrhaft stolz auf sich sein. Denn er gehört wohl immer noch zur alten Elite. Ich bin leider noch auf dem Weg zum Ziel, aber auch ich möchte mich eines Tages dazu zählen. Schliesslich kommt ja bald Dark Souls 2, bis dahin will ich es geschafft haben.


Entschuldigt, ich bin ins Schwärmen geraten… Vercasualisierung ist nicht wirklich schlimm für den Spielemarkt. Wer würde schon ein Dark Souls auf dem iPhone spielen? Da ist eine kurze Runde Angry Brids dann doch entspannender…