Diesen mehr als bewegenden Artikel von Renate habe ich bei Heike gefunden und sie bittet darum, ihn weiterzuverteilen, damit möglichst viele Menschen ihn lesen. Ich kann nur sagen, das mache ich mehr als gerne, denn ich finde den Artikel echt Wahnsinn und er spricht mir voll und ganz aus der Seele!
Nachruf für Pia
Pia starb im gesegneten Alter von 21 Jahren …Pia hat gestern ihre Augen für immer geschlossen …
Sie war ein Segen für meine Seele, ein nicht zu ersetzender unerschütterlicher Fels in der Brandung immer unauffällig aber immer mit einem guten Blick in meiner Nähe und sie hat mir ohne das sie etwas sagen konnte manche Frage beantwortet die ich in mir hatte.
Ich brauchte nur in ihre Augen schauen und dann wußte ich was richtig war. Nun ist sie nicht mehr da und ich vermisse sie so sehr.Sie ein Wegwerfprodukt unserer Gesellschaft. Angeschafft aus Unüberlegtheit oder Langeweile und dann einfach genauso gleichgültig wieder abgegeben, kam sie vor einigen Jahren im Tierheim in Begleitung ihrer beiden Gefährten im greisen Alter von 18 Jahren an.
Wohnungswechsel war der Grund und sie wurde, trotzdem sie immer wieder vorgestellt wurde, von keinem genommen.So blieb sie dann allein zurück und wollte nicht mehr leben. Sie stand einfach nicht mehr auf und urinierte im liegen, blieb dann in ihrer Pipipfütze liegen und verweigerte die Nahrung.
Immer sagten die Leute „Ne, wissen sie, ich habe gerade einen Hund verloren und das kann ich nicht“. Oder „So ein alter Hund muß bestimmt sofort zu Tierarzt und ich hab gerade so viel Geld in meinen verstorbenen Hund gesteckt“ … „Ist die denn überhaupt stubenrein?“Ich schaute mir das eine Weile an und konnte diesen Leidensweg nicht länger ansehen, nahm sie ohne wenn und aber auf und liebte sie vom ersten Tag an abgöttisch.
Sie war mein Erdferkel, meine Arbeitspia, die riesengroße Äste über kilometerlange Spaziergänge schleppte, die wieder lebendig geworden, Bälle liebte und spielte auch als sie schon langsam und tüddelig geworden immer noch an einen jungen Hund erinnerte, weil ihr Herz wieder froh war … Sie, die keine Güllepfütze ausließ und mit Vergnügen über die Felder stromerte, wurde wieder ein glücklicher Hund.
Ich kann nur sagen, all die Leute, die sie nicht genommen haben wissen nicht was sie verpasst haben. Sie konnte weinen wie ein Kind wenn ihr etwas weh tat, und sie konnte sich freuen wie eines.
Was ich damit sagen will ist folgendes:
Im Namen von Pia möchte ich es in diese verdammte materiell eingestellte Welt hinausschreien.
- Ist es wirklich so unerträglich wenn man einen Hund hat, der einem den Teppich vollpinkelt?
- Der nicht mehr so jung und frisch aussieht?
- Der keinen Garantieschein für ein so langes Leben in der Tasche hat?
- Ist euch diese Liebe zwischen Mensch und Tier eigentlich so wenig wert?
- Wie eng sind die Menschen in ihrem Denken?
- Ist es nur wichtig was die Nachbarn sagen oder was der Besuch denkt?
Meine Möbel haben arg gelitten in den Jahren der Hundehaltung und ich habe auch mal saubere Tapeten und Wände gehabt und ich weiß, weil ich es kenne, wie unabhängig ein Leben ohne Hunde ist, aber glaubt mir bitte, ich möchte mit keinem von denen tauschen, die ihr Leben so leben und am Ende ihre Geldscheine mit ins Grab nehmen und sich im Alter an nichts anderes als ihre sauberen Tapeten erinnern können.
Ich dagegen kann mich an ihre wunderbaren Augen erinnern, an ihren Geruch und ihr zotteliges Fell und ihren Übermut.
Ich möchte euch im Namen von Pia bitten, solltet ihr noch einmal den Entschluß fassen irgendeinem Tier einZuhause zu schenken, nehmt es so wie es ist und lasst es nicht aus Altersgründen dort zurück, ich bitte euch, seid geduldig und zeigt diesen Tieren, dass ihr sie mit ihren körperlichen Macken und Fehlern liebt. Denkt daran ihr werdet auch einmal alt!
Möchtet ihr das selbe Schicksal erleiden? Aus Altersgründen irgendwo einsam in der Ecke liegen und vergessen werden? Euer Hund würde euch nie vergessen. Deswegen frage ich mich … warum legen die Menschen soviel Wert auf das Denken ihrer Mitmenschen? Diese Menschen sind es doch, die so gefühlskalt reagieren.
Pia wird mir leider keiner mehr wiedergeben können, aber ich bitte euch nun, prüft doch mal nach, ob ihr nicht noch einen Platz frei habt für irgendeinen alten Hund der vielleicht sehr glücklich wäre, wenn er euch auf den Teppich pinkeln dürfte.
Einen alten Hund begleiten zu dürfen macht euch weise, ihr werdet zufrieden und ihr werdet die wichtigen Dinge im Leben zu schätzen wissen.Ich bitte euch im Namen von Pia um Weiterverbreitung ,
Gruß Regina
Tiernotruf 0172 – 136 20 20
http://www.tiernothilfe-leipzig.de/
Wie hat Sabine in einem Kommentar so schön geschrieben … „Da spricht Herz und verstehende Seele.“ Besser könnte man es wohl nicht ausdrücken! Mit Sabine habe ich vor kurzem noch ein langes und sehr intensives Telefonat geführt, und wir hatten (unter anderem) genau dieses Thema. Meine Elten haben ja mittlerweile leider nur noch einen Hund (Haico), und auch dieser wird in diesem Jahr bereits 11 Jahre. Mein Vater ist über 70, möchte aber trotzdem (solange es geht) nicht auf einen Hund verzichten. Daher sind sich meine Eltern einig, in einiger Zeit, spätestens aber, wenn Haico nicht mehr lebt (was hoffentlich noch ganz lange dauert!) einen Hundesenior aufzunehmen. Für einen jungen Hund sind meine Eltern bereits zu alt, daher ist diese Lösung das beste für alle. Meine Eltern werden nicht hundelos sein und eine Hundeseele bekommt auf ihre alten Tage noch einmal eine Chance und ein gutes Zuhause …
Aber davon abgesehen, gilt dieser Artikel natürlich allgemein für ältere Tiere … egal ob Hund, Katze, Kaninchen & Co. Sie alle haben ein Recht auf ein schönes (zweites) Leben!