Eine Liebeserklärung

Die Woche war hart. Ich war richtig schlecht drauf. Neue Entwicklungen, ein neuer Lebensabschnitt und die Hormone. Es kam alles auf einmal. Beim Mann irgendwie dasselbe, bis auf die Hormone.
Irgendwann dann ist es Zuviel. Man gerät aneinander.
Ich gebe es zu, seitdem wir ein Kind haben prallen schon mal öfters verschiedene Ansichten aufeinander.
Wir sind stur und oft uneinsichtig. Man hat weniger Zeit füreinander und für sich.
Das Leben ist eben kein Ponyhof, wer da Gegenteil behauptet, kann mir gerne einen Rat geben.

Ich bin kompliziert, ich bin auch gehandicapt. Dazu schreibe ich nochmal gesondert.
Es ist schwer im wahren Leben die Zeit und Muße zu finden sich wirklich mal auszuweinen.
Ja meine Mama hört zu. Ja es gibt auch Freunde aber dennoch bin ich irgendwie gehemmt. Schlecht reden über meinen Mann oder zu tief ins Liebesleben eintauchen?

Hmm privat ist privat.

Aber das in mir behalten, tut mir gar nicht gut, weder körperlich noch seelisch. Ich bin ein offenes Buch, ich brauche den Austausch, objektive Sichtweisen, Trost, Verständnis und auch Ablenkung.
Hat man Streit, versöhnt man sich auch wieder aber die Zeit dazwischen oder auch die Verarbeitung danach ist eben auch wichtig. Mein Kind ist aber da und ich muss auch da sein- voll und ganz.
Bin ich traurig oder wütend oder habe weitere menschliche Gefühlsregungen dann ist mein Kind trotzdem da, ich hab dann keinen Raum, um das mit mir auszumachen. Ich funktioniere dann recht gut weiter.
Das können wir Mütter irgendwie aber können das die Väter auch? Meiner nicht. Er braucht dann den Freiraum. Das verstehe ich aber ich brauche ihn auch und da ich aber beim Kind bin, tja Pech gehabt.
Die Liebe zu meinem Mann ist wirklich unglaublich tief aber umso mehr man liebt, umso verletzbarer ist man vielleicht auch.
Männer oder viele die ich kenne, sind nicht hormonell beeinträchtigt, haben wenig Vorstellungskraft, was ich oder Frau so monatlich oder eben auch für immer durchmachen. Sie sind meist wie immer aber in speziellen Situationen, führt dann eins zum Anderen.
Die Liebe ist manchmal so kompliziert. So anstrengend und so zerreibend und ich finde es wichtig darüber reden zu können. Man diffamiert damit nicht seinen Partner, man versucht einfach auf anderem Weg, Lösungen zu finden.
Und dann wenn es mir richtig Scheisse geht, egal weshalb dann mache ich meine Twitter App auf und folge dem regen Treiben da und schreibe einfach, wie ich mich gerade fühle.

Und wisst ihr was dann passiert?

Mir eigentlich fast Fremde Menschen, fremd weil wir uns noch nie persönlich gesehen haben oder erst einmal, fragen wie es mir geht und was los ist und das sie mir Kraft schicken.
Ihre Worte streicheln meine verletzte Seele. Ich fühle mich gesehen und gehört. Ich spüre diese Wärme und ehrliche Anteilnahme und mir laufen Tränen über die Wangen.
Mein Körper reinigt sich. Meine Gedanken kommen wieder in gerade Bahnen. Aussichtslosigkeiten verwandeln sich in Hoffnung. Dramatik wird zur Komödie.
Tränen verwandeln sich in ein Lächeln.
Twitter ist die beste Gesprächstherapie der Welt.

Twitter ich mache dir hiermit eine Liebeserklärung, denn ich schäme mich ganz und gar nicht, das mein Onlineclan mich rettet.

Mein Onlineclan ist wie eine zweite Familie. Ihr seid da wenn ihr wollt und ich euch brauche. Ihr seid auch da, um mir den Kopf zu waschen, auch das ist wichtig.
Meine Twitter Timeline ist wie ein Gewissen.
Ich weiß immer wo ich hin gehen kann und das ist sogar wörtlich gemeint, denn auch die Twitter Timeline besteht aus echten Menschen, die mich im realen Leben aufnehmen.

Die virtuelle Welt wird immer verflucht, weil man sich verrennen würde und in eine Abhängigkeit gerät aber dem ist nicht so. Es ist eine Gemeinschaft, die ich so noch nie hatte und deshalb musste das jetzt mal raus.

Ein Dank an euch alle. Ihr seid wie eine Familie.

Geht es euch auch so? Ihr habt Stress und Kummer und eigentlich ist es schwer alles rauszulassen? Habt ihr jemanden oder vielleicht auch eine Gemeinschaft wie Twitter?

Eure Dramaqueen die Glucke

Eine Liebeserklärung

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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