Eine lahme Ente kann keine Passagiere mitnehmen

Der FC Bayern München hat van Gaal mitsamt eines Großteils seines Stabs „beurlaubt“ (hier die Pressemitteilung). Welch Überraschung nach dem gestrigen Spiel. Keine!

Der Vorstand hatte van Gaal mit dem halbherzigen Schritt, sich erst zum Saisonende auszuwechseln, eine klassische „lame duck“-Situation erschaffen (siehe mein Blogbeitrag hier). Aber leider kann eine derartige Ente keine Passagiere mitnehmen, das hat man in den letzten Spielen gesehen. War der Sieg gegen Gladbach noch unter die Kategorie „glücklich erkämpft“ einzuordnen, war das gegen Nürnberg noch nichtmal der Fall. Die Mannschaft spielte völlig lust- und ideenlos. Kraft war die Verunsicherung in Person und gegen eine bessere Mannschaft als Nürnberg wären wir völlig untergegangen. Man hat einfach gemerkt, dass diese Mannschaft die Doppel- oder Dreifachbelastung braucht. Die Spieler wollen sich in der Liga bestenfalls für das CL- oder Pokalspiel anbieten, die Liga ist ihnen an sich ziemlich egal. Und da hat es van Gaal nicht geschafft, gegenzuwirken.

Schuld daran ist aber nicht nur der Trainer, sondern auch der Vorstand. Ein sauberer Schnitt im März wäre besser gewesen anstatt erst jetzt. Van Gaal hat sich aber auch mit dem Torwartwechsel angreifbar gemacht, was man gestern extrem gesehen hat.

Kraft kann ein guter Torhüter werden, keine Frage, aber das wird noch Zeit brauchen. Zeit, die man beim FCB einfach nicht hat. Seine Reflexe auf der Linie sind richtig gut. Seine Ballbehandlung (Abstöße und Pässe zur eigenen Mannschaft) und die Strafraumpräsenz aber ein absoluter Witz. Derartige Überlegungen sollte sich jetzt auch mal die „Koan Neuer“-Fraktion stellen! Wir brauchen zur nächsten Saison in jedem Fall einen neuen Torhüter, egal ob Neuer (mein Favorit) oder ein anderer Spitzenmann (Lloris, Akinfeev, Adler, …).

Jetzt übernehmen Joncker und Gerland die Bayernmannschaft für die letzten fünf Spiele und sollen für Platz Drei sorgen. Angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass Hannover alle restlichen fünf Spiele gewinnt, ist das machbar, da wir nur einen Punkt Rückstand haben. Allerdings geht es nächste Woche gegen Leverkusen und das ohne Robben, der unter einem neuen Trainerstab vielleicht wieder aufgeblüht wäre. Aber alleine an seinem Ausraster kann man sehen, dass van Gaal die Mannschaft zuletzt nicht mehr im Griff hatte, das war nur noch ein Haufen Individualisten, die sich zu wenig in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Das sah man gestern auch daran, dass die 11 nach dem frühen eigenen Tor sichtlich mehrere Gänge zurückgeschaltet hat, anstatt konsequent auf das zweite Tor zu gehen.

Daher war der Trainerschnitt jetzt richtig, mit einem früheren Zeitpunkt hätte man sich das Davonjagen einer lahmen Ente allerdings sparen können und einen für alle Beteiligten würdigen Schnitt machen können.


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