Wer in der Nähe von Aubenas von der Ardeche kommend, dem Flüsschen Ligne nach Norden folgt, findet ein schmal eingeschnittenes Tal. Erst bei Largentiere weitet es sich wieder etwas und schenkt dem urigen Städtchen einen kleinen aber steilen Platz.
Nach der Fahrt durch das dunkle Tal richtet sich mein Blick unweigerlich nach oben, um einen Ausschnitt des blauen, wolkenlosen Himmels zu entdecken. Und sofort zieht eine riesige Säulenhalle am rechten Hang meine Aufmerksamkeit auf sich. Das große Schloss zu meiner Linken verliert sich dagegen in den felsenartigen grauen Hauswänden.
Dass schon die Römer in dieses entlegene Tal so ein Bauwerk gestellt haben könnten, kann ich nicht glauben.
Obwohl sie hier schon waren! Argentum, das Silber, war Anreiz genug und auch der Namensgeber dieser Stadt.
Heute sind es Touristen, die sich durch enge Gassen schlängeln auf der Jagt nach Souvenirs und Fotomotiven. Davon gibt in Largentiere wirklich genug!
Die Schleife der Lignie umschließt Largentiere von drei Seiten und von der vierten Seite drückt der Fels. Jeder Besucher muss daher über eine Brücke um durch die mächtigen Mauern in die engen Gassen zu gelangen.
Das Tor liegt jetzt hinter mir und ich versuche mich zurechtzufinden. Das ist gar nicht so einfach in dem uralten, verwinkelten Muster, das die systemlos verbundenen Wege und Plätze bildet.
Prächtige alte Mauern wechseln sich mit muffigen Hinterhöfen und alles ist extrem Eng. Zuweilen möchte es sich heimelig anfühlen und scheitert.
Der steile Berg, der sich natürlich auch durch die Stadt zieht, gibt mir bald Anhaltspunkte genug, dass ich sicher durch die engen kaminartigen Gassen schlüpfe. Im Normalfall ist es so Eng, dass keine Autos durch kommen. Schon ein achtlos abgestelltes Fahrrad bedeutet für die Bewohner ein nerviges Hindernis wenn sie ihre Einkaufstaschen nach Hause zu bringen.
Zurück in der Marktstraße, zwischen Ständen für Ziegenkäse oder Nougat finde ich ein kleines Café um den Rundgang zu beenden und den Passanten zuzuschauen, wie sie ihre ersten Schritte hier versuchen.
Ich wünsch Dir alles Gute ... Bis zum nächsten Mal! Dein Hans [ ツ ]