Eine kleine Bitte mit großer Wirkung

Von Feder

Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe, dass ihr alle samt Familien und Freunden wohlauf und in einer sicheren Umgebung seid. Denjenigen unter euch, die gerade in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Hospizen, Forschungslaboren, sozialen und öffentlichen Einrichtungen Außerordentliches leisten, wünsche ich Kraft, Zuversicht und vor allem Gesundheit!

Ich möchte mich heute mit einem kleinen Anliegen an euch wenden, das viele von uns gerade sehr beschäftigt. In dieser schwierigen Zeit, in der wir unbedingt Abstand voneinander halten müssen, um einander zu schützen, ist es umso wichtiger, dass wir uns gegenseitig Mut und Trost zusprechen und auch unsere mentale Gesundheit nicht vernachlässigen.

Auch wenn wir uns nicht persönlich treffen und in den Arm nehmen können, können wir dennoch viel tun, um enger zusammenzurücken. Wir können uns anrufen, skypen, über Whatsapp austauschen, unsere Sorgen miteinander teilen, uns aufmuntern, vorlesen, miteinander Kaffee trinken, tanzen oder Filme schauen. Die Technologien, die uns zur Verfügung stehen, sind wertvoll wie nie. Nutzen wir sie!

Mir ist bewusst, dass es vielen von uns, mir eingeschlossen, gerade unglaublich schwerfällt, kommunikativ, kreativ oder motiviert zu sein. Vielen von uns ist das Lachen vergangen. Die letzten Tage fühlten sich unglaublich dystopisch und zähflüssig an. Täglich neue Schreckensmeldungen zehren an unseren Nerven. Es vergeht keine Minute, in der wir uns nicht mit der eigenen Vergänglichkeit und Hilflosigkeit auseinandersetzen müssen. Es ist leicht, in diesen Tagen in Lethargie und Schwermut zu versinken, auch wenn draußen der Frühling in voller Blüte steht. Aber wir sind nicht zum Nichtstun verdammt. Es gibt etwas, das wir alle tun können: für einander da sein!

Gestern passierte etwas, das mir so viel Hoffnung gab. Als ich seit Langem mal wieder mit meiner Familie via Skype bei einer Tasse Kaffee zusammensaß, habe ich etwas begriffen. Gerade jetzt verfügen viele von uns über ein kostbares Gut, das uns bisher am meisten gefehlt hat: Zeit, für uns und unsere Mitmenschen. Wir haben mehr Zeit miteinander zu reden, uns zuzuhören, Bücher zu lesen oder zu schreiben, zu malen, Musik zu machen. In einer der tragischsten Phasen unseres Lebens haben wir plötzlich Zeit für all die Dinge, die wir lange vernachlässigt haben. Ausgenommen davon sind natürlich noch immer viele Menschen, vor allem diejenigen, die im Gesundheitswesen und im Krisendienst bis zur Erschöpfung für uns alle arbeiten. Unterstützen wir sie, indem wir besser auf uns achten.

Zuhause bleiben zu müssen, ist für sozial aktive Menschen besonders schwierig, aber es ist auch eine Chance, denn es heißt ja nicht, dass wir aufhören müssen, am Leben Freude zu haben und es heißt auch nicht, dass wir vereinsamen müssen. Gerade weil wir im Moment so wenig Lust verspüren, sollten wir uns erst recht aufraffen und in Angriff nehmen, was wir so lange vernachlässigt haben. Was nützt es uns, wenn wir uns einigeln und auf bessere Zeiten warten? Unsere Ängste werden nur größer, die Tage dunkler. Eröffnen wir neue, virtuelle Treffpunkte, legen wir unsere Freundschaften nicht auf Eis, sondern intensivieren wir sie um Watchparties, Videocalls und lange Telefongespräche. Denken wir dabei vor allem an Freunde und Angehörige, die allein leben oder besonders sensibel sind.

Schalten wir uns ein! Wir können so viel tun. Lassen wir wieder etwas Licht und Farbe in unser Leben. Nur so stehen wir das durch!

Ich wünsche euch allen, euren Familien, Freunden, Kollegen und all den wichtigen Menschen in eurem Leben viel Kraft, Hoffnung und vor allem Gesundheit. Passt gut auf euch auf! Bleibt zu Hause, aber verliert nicht die Lust am Leben!

Falls ihr mir schreiben oder einen Kommentar hinterlassen wollt, würde ich mich riesig freuen! Egal was ihr gerade auf dem Herzen habt. Ich antworte gern!

Eure Steffi