Wir dürfen nie aufgeben, selbst wenn alles noch so schlecht aussieht, selbst, wenn wir nicht mehr daran glauben können, jemals wieder Erfolg zu haben. Es öffnet sich immer wieder eine Tür. Norman Vincent Peale
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines jungen Mädchens zu lesen geben, die aus einem Zeitungsbericht stammt:
Alice und ihre To-Do-Liste vor dem Krebstod
Todkranke Heldin: Die 15-jährige Britin Alice hat im Internet eine Liste mit ihren letzten Wünschen gebloggt. Die Anteilnahme ist groß, sogar das Parlament will helfen.-
- Foto: Alice Pyne/alicepyne.blogspot.com Die "Bucket List" in dem Blog
Jetzt unterstützt sie sogar der Premierminister in ihrem Kampf gegen den Krebs. Auch er habe den Blog von Alice besucht, verkündete David Cameron im britischen Unterhaus.
Was die todkranke 15-Jährige auf ihrer Seite alicepyne.blogspot.com schreibe, habe ihn zutiefst berührt, erklärte der Premier. Er kenne Alice nicht persönlich, aber er bewundere ihren Mut. Er werde alles daran setzen, damit der erste Punkt auf ihrer Wunschliste in Erfüllung gehe und sich so viele Knochenmarkspender wie möglich registrieren ließen, versprach Cameron öffentlich.
Es war ein denkwürdiger Moment im britischen Parlament.
Da stand sie plötzlich im Raum, die Angst eines todkranken Mädchens.
Alice leidet an Morbus Hodgkin, einer Form des Lymphdrüsenkrebses. Es ist die dritthäufigste Krebsart bei Kindern, nach Leukämie und Hirntumoren. Bis zum vollendeten 14. Lebensjahr erkranken in Deutschland laut Kinderkrebsregister pro Jahr etwa 90 Jugendliche daran. Die Symptome sind geschwollene Lymphknoten, Fieber und Gewichtsverlust. Die Heilungschancen gelten als relativ hoch – nicht jedoch im Fall von Alice. Sie war elf Jahre alt, als die Krankheit in ihr Leben kam. Seither hat sie zahlreiche Chemotherapien und Bestrahlungen über sich ergehen lassen, ohne nennenswerten Erfolg.
Stammzellentransplantation ist gescheitert
Auch die Hoffnungen auf eine Stammzellen bildende Knochenmarkspende haben sich zerschlagen. Zwar haben die Ärzte einen 20-jährigen Mann als geeigneten Spender gefunden, doch eine Transplantation sagten sie in letzter Sekunde wieder ab. Es heißt, Alice' Blutwerte seien zu schlecht.Die Nachricht kam einem Todesurteil gleich. Alice blickt der Realität ins Gesicht. Man weiß nicht, was sie mehr Kraft gekostet hat – dieses Urteil zu verdrängen oder es schließlich doch anzunehmen. Aber jetzt ist sie so weit.
Sie macht sich und ihren Freunden nichts mehr vor. „Es sieht nicht so aus, als ob ich diesen Kampf gewinnen könnte“, schreibt sie in ihrem Blog. „der Krebs frisst sich durch meinen Körper.“ Es ist keine Anklage, sie konstatiert das mit einer Nüchternheit, die Außenstehende erschreckt.
Sie hat eine To-do-Liste der Dinge verfasst, die sie unbedingt noch erledigen will, bevor sie gehen muss. Mit Haien schwimmen oder ein Konzert ihrer Lieblingsband Take That besuchen, Wale beobachten oder sich die Haare machen lassen. Solche Dinge eben. Träume eines Teenagers.
Alice hat einen Beruf:
"Full Time Cancer Fighter“
(Vollzeitkämpfer gegen den Krebs)
Für den Hintergrund ihrer Website hat sie eine grüne Frühlingswiese unter blauem Himmel gewählt. Drei Pusteblumen verstreuen ihre Schirmchen in alle Himmelsrichtungen – und damit auch die Botschaft der 15-Jährigen. Alice, so suggeriert die Homepage, denkt nicht nur an sich, sie denkt auch an ihre Leidensgenossen. Sie möchte die öffentliche Anteilnahme an ihrem Schicksal nutzen, um all denen zu helfen, die ebenfalls unter Morbus Hodgkin leiden.
Sie will die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die Liste mit potenziellen Knochenmarkspendern bei Weitem noch nicht ausreicht, um allen Erkrankten zu helfen.
Spätestens seit der Rede des britischen Premierministers weiß es jetzt die ganze Nation. Ob in der Boulevardpresse, im Fernsehen oder im Internet:
Überall spricht man über das Mädchen, das als seinen Beruf angegeben hat:
„Full Time Cancer Fighter“. Ihre tödliche Krankheit ist zum Politikum geworden.
Quelle: WELT-Online 12.06.2011
Ihr Lieben,
wenn ich Berichte über solche jungen Menschen lese, dann verspüre ich tiefe Hochachtung in mir für solch einen jungen Menschen.
Wenn wir in Schwierigkeiten, Not und Leid geraten, haben wir ebenso wie dieses todkranke Mädchen zwei Möglichkeiten:
Wir können in Depressionen versinken und jammern über Gott oder das böse Schicksal.
Wir können aber auch unsere Zeit der Not, des Leids und der Schwierigkeiten nutzen, um Verständnis für Menschen in ähnlicher Lage zu entwickeln und ihnen zu helfen.
Indem wir uns abwenden von unserem eigenen Leid und uns hinwenden zum Mitmenschen und ihm helfen, überwinden wir das eigene Leid, es bestimmt nicht mehr darüber, wie wir unser Leben führen.
Und, gesetzt den Fall, wir überwinden unser Leid und unsere Not nicht, dann erhellen wir uns die Zeit unseres Leides und unserer Not, indem wir ein Licht anzünden und es auch anderen Menschen leuchten lassen.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch eine wirklich gute neue Woche und grüße Euch mit einem herzlichen Moin Moin aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt