Eine Hautarztodyssee

Diese selbsterlebte Geschichte stelle ich für alle Hautpatienten ein. Vor fünf Jahren wachte ich mit einem starken Juckreiz auf, den ich am ganzen Körper spürte. Mein Körper war über Nacht übersät worden mit Ausschlag. Faustgroße Stellen, die besonders schlimm in den "Feuchtbiotopbereichen" des Körpers waren. Unter den Achseln, in den Arm- und Kniegelenken, im Genitalbereich, an und unter den Füßen. Unter den Füßen ist "allerliebst" und der Toilettengang wird zur Qual.
Ich ging sofort zum Hautarzt. Er weiß, dass ich aus einer Schuppenflechtefamilie stamme und diagnostizierte sofort Schuppenflechte. Ich widersprach, denn ich weiß am besten wie Schuppenflechte aussieht und wie sie sich anfühlt. Er stellte seine Ohren auf Durchzug und verschrieb mir ein Sälbchen, welches nicht half.
Hautarzt Nummer zwei, der meine Vorgeschichte nicht kannte und ich sah auch nicht ein, dass ich sie ihm verrate, vermutete ein Kontaktekzem und fragte, ob ich ein anderes Waschmittel oder Pflegeprodukt benutzt hätte oder mir neue Kleidung gekauft hätte? Ich verneinte guten Gewissens. Er blieb bei dem Kontaktekzem, obwohl ich nicht wusste, wenn oder was ich fälschlicherweise kontaktet haben sollte. Er verschrieb mir ein Sälbchen, welches nicht half.
Nummer drei war eine Hautärztin. Sie schaute besorgt und war ehrlich. Sie wusste nicht, was es ist. Sie verschrieb mir eine leicht kortisonhaltige Salbe, welche nicht half.
Nach zwei Wochen hatte ich die Faxen dicke. Der Juckreiz kann einen um den Verstand bringen. Überall wie eine Aussätzige behandelt zu werden, vor der die "lieben" Mitmenschen zurückschrecken, ist kein Vergnügen.
Tagsüber konnte ich mich beherrschen und mich ablenken. Ich habe nicht gekratzt. Glauben Sie mir, das ist eine Meisterleistung an Beherrschung. Nachts, wenn ich endlich eingeschlafen war und das dauerte bei dem Gejucke, habe ich mich im Schlaf blutig gekratzt.
In meiner Verzweiflung schlug ich bei meiner Hausärztin auf, die eine Gemeinschaftspraxis mit ihrem Gatten betreibt. Beide sind ehemalige Krankenhausärzte, die jahrelang in mehreren Krankenhausabteilungen gearbeitet und operiert haben. Sie legen sich gerichtlich für ihre Patienten mit Krankenkassen an.
Ich berichtete ihr, zeigte ihr meine Haut und legte ihr die verschriebenen Salben auf den Tisch. Sie meinte verächtlich, dass seien Billigprodukte, die bei so einem Ausschlag nicht helfen können. Sie bat ihren Mann um Unterstützung. Er: "Bei was für Stümpern waren Sie denn?" Er schrieb sich die Namen der Ärzte auf.
Sie gaben mir eine Überweisung für ein Hautklinikum. Er tätschelte mir die Wange und meinte ich solle mich auf den Weg machen und nach Dr.... fragen. Er nahm den Hörer in die Hand und kündigte mein Kommen an. Ich hätte sonst zwei oder drei Wochen warten müssen mit dem Juck.
Im Hautklinikum kamen zwei Ärzte auf mich zu. Sie schauten, untersuchten und rätselten. Sie holten eine Kollegin. Die Dame holte den Oberarzt. Sie diskutierten, was es sein könnte. Mir platzte der Kragen und ich sagte in voller Überzeugung: "Ich bin Ärzteodysseen leid und kein Versuchskaninchen. Ich komme mir vor wie bei "Wer wird Millionär". Ist es a) eine Allergie, b) Neurodermitis, c) Schuppenflechte, d) ein irgendwas Ekzem. Ich ziehe die drei Joker. Der Publikumsjoker sind die Leute in der Wartezone. Der Telefonjoker bedeutet zwei von Ihnen weg. Als Telefonjoker will ich den Chefarzt. Wie wäre es mit einer Gewebesprobe? Stanzen sie bitte jetzt."
Der Oberdoc lächelte. Sie hat recht. Zweimal stanzen. Stanzen tut nicht weh. Er schenkte mir eine Salbe, die binnen zwei Tagen den Juckreiz linderte. Nach vier Tagen war ich den Juckreiz los. Er schenkte mir ein Pflegeprodukt für nachher, um die Haut zu beruhigen. Es half. Er gab mir seine Visitenkarte, falls ich nochmal ein Problem hätte und gestand ein, dass Medizin bei Ursachenforschung an ihre Grenzen stößt.
Die Stanzungen ergaben: Neurodermitsches Ekzem. Ursache unbekannt. Der Oberdoc fragte mich nach Ernährungsgewohnheiten. Und dann fing ich an zu forschen in den Weiten des "bösen" Internet. Die Fragen der Ärzte haben mich sensibilisiert. Ich war in Foren unterwegs und habe gelesen, was Betroffne geschrieben haben. Völlig neue Erkenntnisse, die Ihnen kaum ein Mediziner sagt. Erfahrungswerte.
Ich habe nie mehr solche Ausschläge gehabt. Ab und zu lassen sich vereinzelt ein paar Schuppenflechten blicken und denen mache ich auf meine Art den Garaus.

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