Ich hatte diesem Artikel bewusst das Thema Motivation vorausgeschickt, da es sehr in den Bereich "Verantwortung übernehmen" einfließt und daher eine wichtige Grundlage für diesen Beitrag bildet:
Überlasse Deinem Kind die Verantwortung für sein Handeln
- Beachte, dass Du und Dein Kind nicht gleichzeitig die Verantwortung für eine Sache übernehmen könnt.
- Klassischer Fall: Schulleistungen und Hausaufgaben.
- Beachte: Wenn wir Eltern Verantwortung für die schulischen Leistungen übernehmen, dann wird das Kind niemals bereit sein, sie selber zu tragen.
Umsetzungsbeispiel: Mache das Kind darauf aufmerksam, dass nicht Du, sondern das Kind die letzte Verantwortung, (samt Konsequenzen!) für seine z.B. Hausaufgaben, tragen muss.
Vorgehen: Sag dem Kind, dass Du ihm hilfst, falls es bei den Aufgaben Schwierigkeiten hat. Halte Dich bis dahin im Hintergrund und rechne dem Kind bloß nicht die schwierigen Mathematikaufgaben aus, wenn es diese nicht lösen kann, sondern ermutige es bei Lernlücken, sich das Ganze nochmals vom Lehrer erklären zu lassen. (=sich um die Problemlösung in Eigenverantwortung zu kümmern).
Das Übernehmen von Eigenverantwortung ist eine Investition in die Zukunft Deines Kindes.
Leider geht der Trend heutzutage dahin, dem Kind immer mehr Verantwortung abzunehmen. Die meisten Eltern nehmen dem Kind wichtige "Lebensentscheidungen" ab:
indem sie z.B. einen kompletten Wochenplan für das Kind organisieren, und/oder Freunde für ihr Kind "besorgen" usw.Die meisten Eltern machen das natürlich mit besten Absichten, weil sie ihr Kind lieben und ihm einen Gefallen tun wollen, wenn sie so viel wie möglich Verantwortung abnehmen. Auch, dass heute großteils Vater und Mutter beruflich voll eingespannt sind wird hierfür eine Erklärung sein. Ich habe dafür wirklich Verständnis und ziehe den Hut vor denen, die sich mit so einer Belastung auseinandersetzen müssen.
Trotzdem stehe ich der Sache mit sehr kritischer Einstellung gegenüber, denn:
Wie soll ein Erwachsener später in seinem Berufsleben gute Entscheidungen treffen können, wenn ihm als Kind das Erlernen dieser Eigenschaft verwehrt wurde?
Wie oft braucht es Entscheidungen im Leben, umgehend gefällt werden müssen, Entscheidungen, die den weiteren Lebensweg beeinflussen werden...?Wie soll ein Kind/Erwachsener echte Freundschaften erkennen und wertschätzen, wenn ihm eine nach dem anderen auf's Auge gedrückt wurden?
Wie soll der Erwachsene seinen passenden Lebenspartner finden/erobern... wenn er es nicht gelernt hat darum zu kämpfen?
Wie schnell wird er seinen Lebenspartner im Stich lassen, wenn es schwierig wird?
...(Selbstverständlich laden wir auch Kinder zu uns ein, - aber wenn ich so nachdenke, wurden die Freundschaften tatsächlich immer im Vorfeld geknüpft -> von unseren Jungs)
Liebe Grüße
Nadja
P.S.Eine Leserin wollte wissen, wie ich auf die Idee gekommen bin über Kindererziehung zu schreiben:
Nun, ich bin der Überzeugung, dass der Grundstein des Erfolges oder auch Misserfolges eines Lebensweges in der Kindheit gelegt wird und dass man durch Erziehung positiv, als auch vernichtend-negativen Einfluss nehmen kann. ... ich habe selbst so viele Fehler gemacht, bin aber immer wieder auf rettende Lösungen gestoßen, diese möchte ich hier auf diesem Blog mitteilen...Im Juni gibt es den nächsten Teil über "eine glückliche Kindheit".