Der Grafiker und Maler Heinrich Caesar Berann starb am 4. Dezember 1999, berühmt unter Insidern, weitgehend unbekannt unter den Vielen, die seine Werke regelmäßig sahen und nutzten.
Zur Panoramenmalerei ist Berann offensichtlich gekommen, weil er als Werbegrafiker in den 50er Jahren einiges an Illustrationen für die Tourismuswerbung gemacht hat. Es gibt da eine Menge Faltblätter, die für kleine und große Orte in den Alpen werben, mit Schwarzweißabbildungen von Bergbauern und Schlängelstraßen. Die geradlinigen, klassisch-modernen Layouts werden von den sparsam eingesetzten farbigen Vignetten und Schmuckelementen Beranns belebt, die nicht einfach sinnlos-dekorativ sind, sondern die jeweilige Attraktion in stark verdichteter Form illustrativ zusammenfassen.
Diese Kunst der Verdichtung, die Fähigkeit, gewissermaßen eine ganze Stadt in eine Nussschale zu packen, zeigt sich dann bei den jeweiligen Titelbildern in Vollendung. Sie ist überraschend bei einem Illustrator, der durch die Darstellung von Weite bekannt geworden ist. Und doch ist sie vielleicht eine Facette derselben leicht distanzierten Sicht auf die Dinge, die sich in seinen Panoramen und Fantasy-Bildern zeigt.
Von 1952 an lebte Berann im Bergdorf Lans nahe Innsbruck. Seine grafischen Techniken hatte er sich größtenteils selbst erarbeitet, aufbauend auf seiner Ausbildung an der sicher erzkonservativen "Bundeslehranstalt für Malerei" in Innsbruck. Als Wehrmachtssoldat war Berann 1942 in Norwegen und dem nördlichen Finnland gewesen, und vielleicht wurde der Blick des 27-jährigen hier so geprägt, wie es seine Werke später zeigen: Er sieht die Welt aus einer Distanz, von der aus sich Zusammenhänge erschließen und das Wirken von Kräften in manchmal fast kosmischer Dimension sichtbar wird. In seiner minutiösen Darstellung von Details, die immer in das große Ganze eingebettet bleiben, zeigt sich aber auch eine Form von Hingabe und Zuneigung. Ja, vielleicht würde ein "lieber Gott" die Welt so ähnlich sehen, wie Berann sie uns dargestellt hat. Es lohnt sich auf jeden Fall, seinem Werk einen gründlichen Blick zu gönnen.
Die Website www.berann.com ist aktuell offline, ein Betreiber war nicht zu finden.
Anbei zwei Links zu Sammlungen mit Bildern Beranns:
http://portfotolio.net/krmmnn/album/72157606239071345
http://pinterest.com/source/berann.com/
Biografische Informationen aus de.wikipedia.org und en.wikipedia.org.
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