Sie sehen eine offene Stelle, lesen die Jobbeschreibung durch und sind absolut begeistert. Dies ist Ihr Traumjob, den Sie unbedingt haben müssen. Doch halt – ganz zuunterst, gerade vor der Anschrift, finden Sie folgende Aufforderung: „Bitte bewerben Sie sich unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung“. Für viele ist genau das der blanke Horror: schon in der ersten Bewerbungsrunde in die Lohnfrage einsteigen – lange bevor man sich in einem persönlichen Bewerbungsgespräch gegenübersitzt.
Doch die Stelle reizt einen zu sehr, als dass man sich nach einer anderen umsieht. Aber wie gehen Sie mit der Frage nach der Gehaltsvorstellung um?
Quelle: Pixabay, qimonoSie können sich in dieser Situation für verschiedene Strategien mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten entscheiden:
- Sie übergehen die Aufforderung stillschweigend
Sie beachten den Appell zur Angabe der Gehaltsvorstellung nicht. Dieses Vorgehen birgt allerdings Risiken und ist nicht zu empfehlen. Nachteilig wirkt sich ein solches Verhalten insbesondere aus, wenn weitere interessante Kandidaten und Kandidatinnen attraktive Konditionen nennen. Dann wird die eigene Bewerbung schnell übergangen und den Anderen Priorität für ein Vorstellungsgespräch eingeräumt. Ausserdem können sich Personaler durch die Weigerung einer Nennung ignoriert fühlen und deshalb die Bewerbung aussortieren oder es kann der Eindruck entstehen, dass Sie Ihren Marktwert nicht kennen und deshalb weniger qualifiziert sind.Sollten Sie sich dafür entscheiden, die Aufforderung nicht zu ignorieren, gehört ein kurzes Statement zu Ihrer Lohnvorstellung in Ihr Anschreiben. Eine geeignete Stelle ist die Einleitung des letzten Absatzes. Dabei soll das Gehalt kurz abgehandelt werden. Unnötig, ja sogar kontraproduktiv ist eine genaue Aufschlüsselung aller Lohnbestandteile sowie eine zu lange Argumentation darüber, warum genau Ihnen dieser Lohn zusteht. Auch übertriebene Gehaltsforderungen sind nicht zu empfehlen. - Sie weichen elegant aus
„Gerne erläutere ich Ihnen meine Gehaltsvorstellung in einem persönlichen Gespräch.“ So oder ähnlich könnte die Frage nach einer konkreten Zahl umgangen werden. Dies signalisiert, dass Sie die Stellenanzeige vollständig zur Kenntnis genommen haben. Eine weitere Möglichkeit ist die Nennung des aktuellen Einkommens. Meist wird dann bei einem Stellenwechsel zehn bis zwanzig Prozent aufgeschlagen. Somit weiss der Personaler, in welcher Grössenordnung sich Ihre Lohnforderung bewegen wird. - Sie beziffern den Gehaltswunsch
Entweder nennen Sie ein konkretes Jahresbruttogehalt inklusive aller Nebenleistungen oder Sie stecken mit einem von/bis Betrag einen akzeptablen Verhandlungsspielraum ab. In der Praxis ist der letztgenannte Ansatz die am häufigsten gewählte Lösung.
Sind Sie schon bereit für eine Runde Gehaltspoker? Ansonsten können Sie mit unserem Lohnrechner wertvolle Anhaltspunkte für eine realistische Lohneinschätzung finden. Ausserdem bieten wir spannende Informationen rund um das Thema Bewerbungsunterlagen.
Quellen: Karrierebibel.de, Bewerbung.com, Absolventa.de