Ist Dir das auch schon aufgefallen? Wenn wir uns die Trends in Sachen Essen und Trinken mal etwas genauer ansehen, scheint es, als ob wir uns in verschiedene Fraktionen aufteilen. Einmal gibt es da die Superfood-Junkies. Bei ihnen heißt es Superfoods in Massen. Allen voran muss hier ganz viel “Detox” gemacht werden. Also superduper, extrem gesund. Täglich stehen grüne Smoothies, Chia, Maca und wie sie alle heißen auf dem Speiseplan. Dann gibt es da noch die Low Carb Fraktion. All’ diejenigen, die weitestgehend auf Kohlehydrate in Form von Weißmehl und Zucker verzichten und lieber tagein, tagaus auf Fisch oder Fleisch mit Salat ausweichen. Schön ist auch die Fraktion der Gesundheits-Veganer oder -Vegetarier, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, weil es eben Trend ist und nicht weil es in erster Linie doch irgendwie noch um das liebe Tier geht. Bleiben wir nur einmal bei diesen drei Gruppen. Alle hecheln einem Trend nach dem nächsten hinterher und haben dabei ganz vergessen wie es ist, normal zu essen.
Irgendwie fehlen mir bei all diesen Trends ein wenig die Menschen, die ohne Zwang essen. Die, die sich keine Gedanken darüber machen, was sie Essen dürfen oder besser nicht sollten. All jene Menschen, die den leckeren Detox-Tee von dm* nur deswegen trinken, weil er einfach nur lecker schmeckt und nicht, weil da eben “Detox” auf der Verpackung steht.
*keine fiese Werbung, sondern nur eine ehrliche Empfehlung für einen echt leckeren Tee, den ich so jeden Tag im Büro trinke.
Jetzt fragst du dich sicher, nachdem du meine meine harsche Kritik an all diesen Lebenstilen gelesen hast, wie ich die Sache denn selbst halte, denn immerhin schreibe auch ich hier über Chia, habe einen vegetarischen Foodblog, bereits Kale Chips selbst gemacht und versuche weitestgehend auch auf Fertigprodukte zu verzichten. Eines muss ich vor meiner Erklärung noch sagen. Mit meiner überspitzten Kritik wollte ich niemandem auf den Schlips treten. Sie ist bewusst übertrieben, um Unterschiede deutlich zu machen. Prinzipiell lebe ich ganz nach dem Motto: Jeder wie er mag. So lange mir niemand vorschreibt, wie ich zu essen habe, tue ich das auch nicht.
Ich selber esse wonach mit der Sinn steht. Heißt genauer: Ich höre auf meinen Bauch.
Über die Jahre hinweg habe ich gelernt genau hinzuhören. Unser Körper ist nämlich eigentlich ziemlich clever. Wenn wir auf unseren Bauch hören wissen wir instinktiv, was wir gerade brauchen. Wir wissen, welche Mineralien, Vitamine etc. wir brauchen. Denn wir haben einfach “Lust” darauf. Ich habe das in den ersten Jahren gelernt, als ich Vegetarier wurde. Es gab eine Zeit, in der ich immer extreme Lust auf Joghurt hatte und ich wusste instinktiv, mein Körper versucht hier an Eiweiß zu kommen, das er anders nicht mehr bekommt. Also habe ich Joghurt gegessen. Nicht weil es besonders gesund war oder gerade im Trend, sondern einfach weil ich schlichtweg Appetit darauf hatte.
So in der Art halte ich es noch immer mit dem Essen.
Klar lege ich mehr Wert auf hochwertiges Essen. Versuche so gut es geht auf Fertigprodukte zu verzichten, aber das hat weniger etwas mit einem bewussten Verzicht zu tun, sondern ist viel mehr eine Geschmacksentscheidung. Ich kann mir nicht helfen, selbst gemachtes Salatdressing schmeckt mir eben um weiten besser, mit den Kräutern aus dem eigenen Garten anstatt aus der Packung. Burger, der bekannten Fast-Food Ketten, mochte ich in meinem Leben noch nie. Ganz einfach, weil ich keine matschigen Brötchen mag. Meinen Freunden sage ich immer:
“Wenn der Burger in ‘ner ordentlich knusprigen Semmel liegen würde, am besten noch mit Körnern oben drauf, dann würde sogar ich zuschlagen. Aber so … Näääh!”
Ich liebe es, wirklich gut und hochwertig zu essen. Wenn es sich anbietet, dann sogar ein sechs-Gänge Menü, wie Du vielleicht vor kurzem auf Instagram verfolgt hast.
Du siehst also, ich folge keinen Trends. Ich lasse mich höchstens davon inspirieren. Probiere aus, was davon schmeckt. Öffne meinen Horizont wo es nur geht und probiere auf Foodmessen oder in fremden Städten und Ländern grundsätzlich das, was ich nicht kenne, ganz gleich, was es ist. Mit einer Ausnahme: Vegetarisch muss es schon sein. Aber das nur, weil ich seit 16 Jahren bereits vegetarisch esse und mir das gar nicht mehr anders vorstellen kann.
Ich esse also auch böse Kohlehydrate. Pfui, pfui. Aber ich finde, Du solltest es vielleicht auch mal wieder tun. Und das am besten in Form dieser tollen Fougasse, zu der ich dir gleich das Rezept präsentiere. Die ist nämlich ein richtiger Bad Boy. Sie besteht aus “bösem” Weizenmehl. Kannst du dir das vorstellen? Dass dieses Weizenmehl so böse ist, liegt aber einzig und allein daran, weil die Weizenkörner, aus denen es gemahlen wurde allesamt grimmig geguckt haben. Du verstehst, was ich meine?!
Ich hoffe Du hast hier die geschickte Überleitung auf die Fougasse bemerkt. Eigentlich war meine ganze Story heute nämlich nur auf genau diese Überleitung ausgerichtet. Ich wollte Dir zeigen, dass eine Fougasse einfach eine leckere Brotvariante ist, die eben aus Weizenmehl besteht. Und, dass es vollkommen ok ist, sie so zu essen, wie sie ist. Denn wenn etwas wirklich Futter für die Seele ist, dann ist es Brot. Geht’s Dir mies, iss ein ganz frisches Butterbrot und du wirst merken, es geht besser. Probier es mal aus!
Weil natürlich ein wenig Besonderheit nicht fehlen darf, gibt es diese Fougasse mit einer speziellen Zutat. Das ist mir beim Essen ja immer wichtig und Du weißt ja jetzt, dass ich neugierig alles probiere, was ich nicht kenne. So auch das Bärlauch-Pyramidensalz von Falksalt*, das überraschend den Weg zu mir gefunden hat. Hiermit bedanke ich mich natürlich anständig für die nette Überraschung, so wie man das für Geschenke eben tut.
Pyramidensalz habe ich zum ersten Mal fasziniert auf der Food&Life Messe letztes Jahr in München kennengelernt. Ich kann Dir verraten, es trägt seinen Namen nicht zum Spaß. Denn hier ist Name tatsächlich Programm. Die einzelnen Salzkristalle sehen wirklich aus wie kleine Pyramiden. Ich habe versucht das mit der Kamera festzuhalten, bin aber kläglich gescheitert. Trotz Makrolinsen und Co! Immerhin willst Du ja auch einige ästhetische Fotos sehen. Da kann ich dir schlecht etwas zeigen, mit dem ich selbst nicht zufrieden bin. Ich habe es also vorgezogen, dir tolle Fotos zu zeigen, auf denen du siehst, wie man Pyramidensalz in der Fougasse verarbeitet.
*hier ist sie nun die - Werbung
Wie du die Fougasse bäckst, das verrate ich Dir jetzt.
Fougasse mit Pyramidensalz
Du brauchst für zwei Brote:
1 Päckchen Trockenhefe oder 30g frische Hefe
1 TL Honig
300ml lauwarmes Wasser
100ml Olivenöl
Getrocknete Kräuter soviel und was du magst
530g Weizenmehl
1 EL Salz
Olivenöl zum Bestreichen
Meersalz oder Pyramidensalz, ganz wie du magst
Und so geht’s:
Die Hefe zusammen mit dem Honig in Olivenöl und Wasser auflösen. Alles gut verrühren. Jetzt die getrockneten oder frischen Kräuter dazugeben. Anschließend Mehl und Salz hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den lässt Du am besten eine gute Stunde gehen, damit er schön aufgeht. Jetzt den Teig halbieren und jedes Teigstück in einen flachen etwa zwei Zentimeter dicken, ovalen Fladen formen. Beide Fladen wandern nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Schneide sie dort so wie auf den Fotos ein. Die Fladen sollten aussehen wie ein Blatt. Das ist nämlich das typische an einer Fougasse! Jetzt nur noch einmal 20 Minuten abgedeckt gehen lassen. Dann den Backofen auf 220°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Kurz vor dem Backen die Brote noch mit Olivenöl bestreichen und mit Meeresalz oder Pyramidensalz bestreuen. Dann für etwa 20 Minuten goldgelb backen. Schon fertig!
Du siehst, so schön können Kohlehydrate sein. Und lecker sind die erst.
Jetzt interessiert mich natürlich brennend, was Du dir zu den ganzen Trends und Extremen denkst. Bist du auch ein “Bauchzuhörer”? Jemand, der einfach, wie ich Wert auf anständiges und leckeres Essen legt? Dem Geschmack mehr am Herzen liegt, als Verzicht?
Ich freue mich auf deinen Kommentar und vielleicht können wir ja auch ein wenig diskutieren. Hier oder auf Facebook? - Du entscheidest - Ich freu mich drauf!
PS: An dieser Stelle nochmal danke an Falksalt* für die Anregung und Unterstützung bei diesem Beitrag.