Eine erwartungsvolle Medaille und ihre 2 Seiten

Einen wunderschönen, sonnigen  und  sicherlich aufgeregten frühen Samstagmorgen zum 3. Ravelry-Treffen 2011 in der Heimat von fröhlichen, strickenden, häkelnden und spinnenden Rheinländerinnen. Mein Name ist.......Ihr seid angereist von nah und fern, ihr bleibt nur einen Tag oder das ganze Wochenende. Wir Frechener freuen uns riesig, dass so viele von euch Zeit und Lust gefunden haben, dieses Wochenende gemeinsam zu verbringen, ich begrüße euch herzlich und hoffe sehr, ihr könnt diese 2 Tage füllen mit netten Begegnungen, interessanten Gesprächen,neuen Strickideen, schönen Wolleinkäufen und dem Gefühl, ein schönes Wochenende unter Gleichgesinnten verbracht zu haben. Viel Spaß euch allen!!!
Oder :
Liebe Strickgemeinde aus ganz Deutschland, liebe Ravelristinnen. Endlich, nach 1 Jahr langen ungeduldigen Wartens, vielen Vorbereitungen und  1000den posts eröffne ich heute endlich das 3. Ravelry- Treffen 2011 hier in Frechen. Mein Name ist..... und ich heiße euch herzlich willkommen.
Oder meinetwegen auch frei nach Brisko Schneider:
Hallo liebe Liebenden....
egal in welcher Form, ich hätte mir zu allererst mal eine Begrüßung gewünscht, denn das gehört sich einfach mal so, nicht mehr und nicht weniger. Jedes Event beginnt mit einem Willkommenheißen derer, die daran teilnehmen. Ein Geschäftsmeeting, ein Konzert, eine Fortbildung, selbst ein Gottesdienst oder auch nur das Treffen mit einer Freundin beginnt mit  einer Begrüßung mit welchen Worten auch immer. Es trägt wesentlich dazu bei, dass man sich auch  "Willkommen" fühlt, besonders aber  in einer Umgebung und einer Situation, die einem fremd und neu ist.
In Frechen: nichts, kein einziges Wort!
Und nur um es mal vorweg zu nehmen: es gab auch sonst kein Rahmenprogramm, rein garnichts. Aber ein solches Großevent funktioniert leider nicht  ohne einen Rahmen und so habe ich in vielen Gesprächen gehört, dass man sich vor kam wie an der Bushaltestelle und der Bus kommt nicht.
Hatte man einen Kurs gebucht, musste man sich mühsam die Infos zu den Wies und Wanns zusammensuchen, keine klaren Ansagen: der Kurs "Möbius Stricken" findet ....Uhr.....Raum... statt. Das großangekündigte tolle Catering (darüber breite ich jetzt mal den Mantel des Schweigens) findet ihr...., Getränke stehen .....zur Verfügung, um ...Uhr ziehen wir die "yarnpool-Gewinnerinnen", wer daran teilnehmen möchte, kann seinen Zettel mit ....Infos in die Loskiste an der Garderobe einwerfen.
Es war mein 1. Ravelry-Treffen, mein Kopf noch voll mit den vielen schönen Bildern und posts der letzten 2 in Backnang, den vielen liebevollen Kleinigkeiten, die von dort lesen und sehen konnte und dem großen Wunsch, auch so etwas Schönes erleben zu dürfen.
Leider leider kann ich euch, die ihr nicht teilgenommen habt, nicht auch nur ansatzweise etwas Vergleichbares über das Frechener Treffen berichten, denn eigentlich hab ich für meine 18€ Eintritt ausser einem Dach überm Kopf, einem Stuhl, einer Toilette und einem Kaufangebot an Wolle, Stricknadeln, Sockenbrettern, Tuchnadeln und Knöpfen nichts geboten bekommen. Dabei bin ich doch von meiner Lebenseinstellung her eher diejenige, die sich  bei der "Wasserglasmetapher" doch immer für die Halbvollvariante entscheidet.Die Kurse, die ich aber nicht gebucht habe, waren allerdings kostenfrei, gehören für mich aber auch nicht zu einem Rahmenprogramm, sondern laufen unter spezielle Highlights.
Vorgestellt hatte ich mir ein buntes Rahmenprogramm, eine Verlosung der vielen angekündigten Garnspenden von bremont,  Artesano, Pro Lana, schöller-Stahl und Austermann, Lanamania, der wollerey und Schoppel. Ich habe nichts davon gesehen, auch nicht von den vielen kleinen Socken oder den Maschenmarkierern...mmmh....vielleicht hab ich das alles auch bei den zig Rundgängen übersehen.... Eine kleine Modenschau wäre schön gewesen, es stand doch eine große Bühne zur Verfügung, die aber nur ein einziges Mal genutzt wurde, damit Tina, ohne Mikrofon und sich die Lunge aus dem Hals schreiend, die 3 Gewinnerinnen des "Yarnpool" benennen konnte.Eine Moderation hatte ich erwartet, die einen mit Humor und Freude durch den Tag begleitet, Begeisterung übermittelt, die vielen Strickerinnen mit einbezieht in das Tagesprogramm und jede Teilnehmerin am Abend mit dem Gefühl nach Hause schickt, dass sie Teil etwas ganz Besonderen war.
Schade.....es hat mir nicht gefallen auf dem Frechener Ravelry-Treffen und ich nehme mir wie immer die Freiheit, auf meinem blog auch meine Meinung kund zu tun, ohne jemand dabei verletzen zu wollen. Sicher bedurfte auch dieses Treffen viel Organisation, ohne Frage, denn es ist ja auch nicht aus dem Himmel gefallen. Auch dafür natürlich ein Dankeschön aus der Wollwelt, wenn gleich auch meine Erwartungen der Realität nicht Stand halten konnten. Und allen, die jetzt nach soviel kritischer Wahrheit meinerseits, die ihr ja in meinem blog kennt, ein wenig grimmig denken: "Soll sie es doch besser machen!" sei im Konjunktiv gesagt: Ja, hätte, würde, könnte ich auch....aber ich habe diese Aufgabe nicht übernommen.
Aber wäre nicht das hier gewesen, dann wäre ich auch nicht so lange beblieben:
Eine erwartungsvolle  Medaille und ihre 2 Seiten
Selbstverständlich hatte ich schöne Stunden, tolle Gespräche und fröhliche Erlebnisse mit Menschen, die ich schon lange aus dem Internet kenne und endlich endlich persönlich kennenlernen konnte. Und ehrlich Ellen, Anja und Andrea, Heike und Brigitte, Elke und Kerstin...trotz allem und wegen euch hatte ich einen wunderbaren Samstag in Frechen.Und zu meiner Überraschung haben mich auch viele angesprochen, die mir unbekannt waren, aber regelmäßig in der Wollwelt lesen und mich begrüßt haben. Und so stellte sich dann auch langsam  ein "Willkommensgefühl", das lange auf sich warten liess. Was macht der Kater, Merle hat sich aber prächtig entwickelt, wie gefällts dir in der Kanzlei, die Pascuali-Garne sind ja toll, hab ich auch schon bestellt. Danke für die informativen Testberichte, von denen es im Netz viel zu wenig gibt. Ich war ganz gerührt.....
Herrn Wollwelt muss ich jetzt erstmal erklären, warum Herr Wollmobil ein eigenes T-Shirt hat und er nicht.....tja, da muss ich mir wohl was einfallen lassen..lach.
Eine erwartungsvolle  Medaille und ihre 2 Seiten
Ich sach mal so: wenn Herr Wollwelt so schöne Wolle hätte wie Herr und Frau Wollmobil, dann würde er auch ein eigenes shirt bekommen....
Eine erwartungsvolle  Medaille und ihre 2 Seiten
Zu diesem Wollkauf gibt es eine nette Geschichte, die ich gerne erzähle:
Mein Platz war genau gegenüber Kerstins Stand, die mich schon bei meinem Eintreffen herzlich begrüßt hat. Und so habe ich einige Stunden auf ihr extra für den gestrigen Tag preislich mit 5 € sehr ansprechendes Lacegarn gespinzt, dass auch weg ging wie warme Semmeln.Ich beobachte also Herrn Wollmobil bei der Arbeit und nach einiger Zeit geh ich auch mal hin und lass mir von ihm dieses Lacegarn in rot zeigen. Da kommt eine ernste Stimme von rechts: Du trägst doch gar kein rot!!! Mit einem sicheren Griff nimmt Kerstin einen wunderschönen blauen Strang aus einem anderen Regal und meint: Das hier ist was für dich! Ich hab so gelacht und sie hat den Nagel aber sowas von punktgenau mitten auf den Kopf getroffen.
Wunderschöne Blautöne, Punta Yarns MeriSock, 95% washable Merino + 5 %Polyamid, natürlich zu schade für Socken, aber erstmal reif zum guten Abhängen. Ich hab noch soviel anderes zu tun.....
Kerstin, jetzt haben wir 2 den versprochenen Kaffee schon wieder nicht getrunken....meine Schuld, ich habs vergessen. Also denk dran, wenn wir uns das nächste Mal sehen: Koffeinzeit mit Crema!!!!
Erkenntnis der Woche:
"Und ich habe mich so gefreut!" sagst du vorwurfsvoll, wenn dir eine Hoffnung zerstört wurde. Du hast dich gefreut - ist das nichts?
Marie von Ebner-Eschenbach
Einen wundervollen Sonntag wünsche ich euch allen und nach dem Ravelrytreffen in Frechen ist vor dem Ravelrytreffen in Bonn
Eure Andrea

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