Eine Erfolgsgeschichte: Nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland

Zum Auftakt der „Internationalen Grünen Woche 2011“ erinnert der Deutsche Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR) daran, dass die heimischen Wälder erst Dank einer aktiven, nachhaltigen Waldbewirtschaftung ihr unvergleichliches Aufgabenpensum erfüllen können. Um diese Leistungen auch künftigen Generationen zu sichern, ist ein starker Wald-Klima-Fonds im gesamtgesellschaftlichen Interesse erforderlich.

Auf einem Drittel der Fläche unseres Landes produzieren rund 2 Millionen Waldbesitzer und engagierte Forstleute Deutschlands bedeutendsten nachwachsenden Rohstoff. Ein Potenzial, das gerade vor dem Hintergrund der herausragenden Ökobilanz von Holz und angesichts der Endlichkeit fossiler Ressourcen auch in Zukunft nachhaltig für die unzähligen Einsatzbereiche des täglichen Lebens zur Verfügung gestellt werden sollte.

„Keine andere Landnutzungsform schützt die heimische Natur besser als unsere nachhaltige Forstwirtschaft“, so DFWR-Präsident Georg Schirmbeck, MdB. Viele strukturreiche Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Wald sind erst durch die menschliche Nutzung entstanden. Gleichzeitig stellt die Forstwirtschaft im dichtbesiedelten Deutschland den größten Erlebnisraum zur Verfügung: Über 500.000 Wegekilometer, rund 34 Milliarden Bäume und 10.000 Tier- und Pflanzenarten laden Erholungssuchende an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zum puren Naturgenuss ein.

Anlässlich des von der UN ausgerufenen „Internationalen Jahres der Wälder 2011“ empfiehlt der DFWR, sich über die Leistungen nachhaltiger Forstwirtschaft in Deutschland zu informieren und die eigene Situation mit den teils besorgniserregenden Verhältnissen in anderen Regionen der Erde zu vergleichen. Während weltweit jährlich weiterhin rund 13 Millionen Hektar Wald verschwinden, nimmt der Wald in Deutschland sowohl an Fläche, Holzvorrat und Vielfalt stetig zu. Allein in den letzten vier Jahrzehnten hat die Waldfläche Deutschlands um rund 1 Millionen Hektar, das sind 10 Prozent, zugenommen. Nicht umsonst genießt die heimische Forstwirtschaft weltweit höchste Anerkennung. Aber auch das Bundesumweltministerium attestiert der deutschen Forstwirtschaft in seinem jüngsten Indikatorenbericht zur Biodiversität Bestwerte bei der Zielerreichung.

Mit der Natur zu wirtschaften erfordert ein verantwortliches, nachhaltiges Denken und Handeln in Generationen. „Bei uns in Deutschland hat diese Maxime eine lange Tradition,“ so Schirmbeck, „Unsere Waldbesitzer und Förster haben verinnerlicht, dass man nicht gegen sondern nur im Einklang mit der Natur wirtschaften kann.“

Die Erfolgsbilanz der deutschen Forstwirtschaft könnte jedoch durch die Auswirkungen des Klimawandels deutlich eingetrübt werden. Zwar leistet die nachhaltige, multifunktionale Forstwirtschaft hierzulande einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, andererseits sind die Wälder aber auch Opfer der drohenden Veränderungen. Wissenschaftlichen Prognosen zu Folge sind nicht nur einzelne Baumarten, sondern ganze Waldökosysteme gefährdet. Die Forstwirtschaft hat bereits seit den Sturmereignissen der frühen 90er Jahre reagiert und auf großer Fläche mit der Umwandlung zu Mischwäldern begonnen. Mischwälder reagieren grundsätzlich weniger empfindlich als Nadelholzreinbestände. Doch insgesamt erlaubt der derzeitige Kenntnisstand zum Klimawandel noch keine abschließende Bewertung der Folgen
klimatischer Veränderungen auf die Empfindlichkeit, Stabilität und Elastizität der Waldökosysteme.

Mit dem von der Bundesregierung geplanten „Wald-Klima-Fonds“ sollen daher entsprechende klimarelevante Maßnahmen in Bezug auf die Anpassungserfordernisse der Forstwirtschaft und den Beitrag einer verstärkten Holzverwendung zum Klimaschutz unterstützt werden.

„Wer die umfangreichen und teils existenziellen Leistungen unserer nachhaltigen Forstwirtschaft kennt und die Zusammenhänge versteht, dürfte keinen Zweifel am Sinn und der Notwendigkeit einer starken finanziellen Ausstattung des Wald-Klima-Fonds haben,“ betont der Präsident des DFWR. Die Bundesregierung hatte angekündigt, den Wald-Klima-Fonds zunächst mit 50 Millionen Euro auszustatten. Für den DFWR ist dies nur die untere Grenze, um den bestehenden Herausforderungen begegnen zu können. „Angesichts des Klimawandels muss die Politik auch ihrer Verantwortung für die heimischen Wälder gerecht werden“, so Schirmbeck abschließend.


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