EINE EREIGNISREICHE SILVESTERNACHT

Für Phil gab es nichts Schöneres, als reich zu sein und das Leben in vollen Zügen mit seinen Yuppie-Freunden zu geniessen. Aber Alice, die Frau seines Lebens, sah das anders …
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Phil Seidel stand vor dem Spiegel und band sich die Fliege um. Befriedigt stellte er fest, dass der Smoking immer noch tadellos passte. In den letzten beiden Jahren hatte er kein Gramm zugenommen. Kein Wunder, er hatte geschuftet wie ein Besessener und dabei gelebt wie ein Mönch. Und er hatte es geschafft, er war wieder „da“. Gunnars Einladung zur Silvesterparty war der beste Beweis dafür. Ein jungenhaft fröhliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Es war ein unglaublich gutes Gefühl, es ihnen allen gezeigt zu haben. Ganz allein hatte er es fertig gebracht, aus dem Schlamassel herauszukommen…
Die Fliege sass. Er fuhr sich mit allen zehn Fingern durch das dichte dunkle Haar, legte den weissen Seidenschal um und griff fröhlich pfeifend nach dem Mantel. Im selben Augenblick klingelte es. Das bestellte Taxi war da. Als er die Wohnungstür hinter sich abschloss, dachte er voll Vorfreude, dass er nicht mehr lange in dieser engen Zweizimmerwohnung im vierten Stock ohne Aufzug hausen würde.
Phil nannte dem Taxifahrer Gunnars Adresse im Nobelviertel der Stadt, dann lehnte er sich zufrieden in die Polster zurück. Als sie angekommen waren, bezahlte er mit einem Schein und wies das Wechselgeld zurück. Er konnte es sich wieder leisten, grosszügig zu sein.
Vom Gehsteig der breiten, baumbestandenen Allee genoss er den Blick auf das luxuriöse, in gepflegte Grünanlagen eingebettete Appartementhaus. Gunnars Penthaus hoch oben war hell erleuchtet, genau wie die Eingangshalle aus weissem Marmor. Ein Wagen hielt. Die Türen fielen mit sattem Geräusch ins Schloss, dann klickte die Zentralverriegelung. Eine Frau lachte. Wie ein Adrenalinstoss fuhr ihm das leise, gurrende Lachen in die Glieder. Es war Nadia. Er hatte mit ihr eine kurze, aber heisse Affäre gehabt, ehe alles den Bach runterging. Sie wurde begleitet von einem korpulenten Mann mit beginnender Glatze.
Phil folgte ihnen, betrat hinter ihnen den Aufzug. Nadias Augen weiteten sich, als sie ihn erkannte, zeigten unverhüllte Freude: „Phil, wie schön, dich wiederzusehen! Richtig gut siehst du aus. Wie geht es dir? Wir haben dich alle so vermisst.“ Sie bot ihm ihre Wange zum Kuss, schmiegte sich katzenhaft geschmeidig kurz an ihn, und er verstand das Signal: Nadia war bereit, zu ihm zurück zu kommen. Verständlich, dachte er amüsiert, wenn man ihren jetzigen Partner sah.
Oben fiel die Begrüssung der anderen nicht weniger herzlich aus. Man hatte ihn vermisst. Man freute sich, dass er wieder da war. Er schüttelte Hände, gab Wangenküsschen. Die Männer klopften ihm auf die Schulter, nahmen ihn beiseite, um mit ihm über Geschäfte zu reden. Phil hatte geglaubt, problemlos dort anknüpfen zu können, wo er aufgehört hatte, aber plötzlich ergriff ihn ein Schwindel. Ein Abgrund tat sich vor ihm auf, wie ein dunkles Loch, in das er stürzte. Er sah diese Menschen zwei Jahre früher vor sich, als sie erfuhren, dass er ruiniert war. Ihre verschlossenen, peinlich berührten Gesichter. Als er ihre Hilfe brauchte, hatten sie ihn zurückgestossen, hatten ihn auf der Strasse nicht mehr erkannt und sich am Telefon verleugnen lassen. Auf einmal war nur noch Bitterkeit und Schmerz da. Und eine grosse Müdigkeit. Die Oberflächlichkeit und der zynische Opportunismus dieser Gesellschaft widerten ihn an. Nur Geld und Vergnügen zählten hier. Er entschuldigte sich bei seinem Gesprächspartner und bahnte sich einen Weg nach draussen.
Seinen Mantel hatte er vergessen, aber er spürte die Kälte kaum. Er ging schnell. Und er hatte weit zu gehen. Aber das machte ihm nichts. Im Gegenteil: er brauchte die Zeit, um zu sich zurückzufinden, um dem Verschütteten in sich nachzuspüren. Mit jedem Schritt kam er der Vergangenheit näher. Und die Vergangenheit hiess Alice …
Sie hatten sich während ihres Studiums kennengelernt. Er studierte Wirtschaftsinformatik, sie Deutsch und Geschichte. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Er sah Alice wieder vor sich. Ihre grünen Augen, die so warm und zärtlich blicken konnten und in denen goldene Lichter tanzten, wenn sie lachte. Das dichte, blonde Haar mit dem Kupferschimmer, das wie eine sprühende Kaskade auf ihre zierlichen Schultern fiel. Er glaubte, jede einzelne Sommersprosse auf ihrer Nase zählen zu können, die sie so niedlich krauszog, wenn sie sich freute. Aber die temperamentvolle Alice konnte auch ernst sein. Ernst und aufmerksam … und unbestechlich, wenn es um menschliche Werte ging.
Sie hatten im selben Jahr ihren Abschluss gemacht. Sie war Lehrerin geworden, und er hatte zwei Computerprogramme entwickelt, mit denen er das grosse Geld gemacht hatte. Auf einmal hatte er viele Freunde gehabt. Freunde, die das Geld ebenso schnell verdienten und mit vollen Händen ausgaben wie er. Phil hatte das Gefühl gehabt, dass der Geldstrom nie abreissen würde. Er hatte ein Penthaus in bester Wohnlage gekauft, hatte es mit teuren Designermöbeln und modernen Kunstwerken ausgestattet. Ein Sportwagen stand in der Garage. Die Partys, die er mit seinen neuen Freunden feierte, wurden wichtiger als die Arbeit. Natürlich gehörte Alice zu diesem neuen Leben, aber sie lachte seltener, und wenn sie mit ihm sprach, wandte sie die Augen ab. Immer öfter weigerte sie sich, ihn zu den Yuppie-Festen zu begleiten. Das irritierte ihn über alle Massen. Verbittert hatte er ihr vorgeworfen, nicht Schritt halten zu wollen mit seinem sozialen Aufstieg.
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Dann war das Weihnachtsfest gekommen. Er wollte es mit Alice und einigen Leuten aus der Clique in der Karibik verbringen. Alice sollte sich dazu neue, schicke Kleider kaufen, aber als er abends nach Hause kam, hatte sie nur einen Koffer gepackt: den seinen. Als er sie ungeduldig anfuhr, was denn nun schon wieder los sei, hatte sie ruhig geantwortet: „Phil, ich werde nicht mitkommen.“
„Und warum nicht?“ fuhr er auf.
„Weil es mir nicht gefällt, Weihnachten zusammen mit deinen Yuppie-Freunden in der Karibik zu feiern.“
„Aber diese Reise sollte dein Weihnachtsgeschenk sein!“
Sie hatte traurig den Kopf geschüttelt: „Es ist ein Geschenk, das du dir selbst machst. Du gibst dir keine Mühe mehr, herauszufinden, was mir Freude macht.“
„Dann sag doch, was du willst!“
Leise hatte sie geantwortet: „Weihnachten hier mit dir feiern. Vor dem Kamin. Mit einem Tannenbaum mit roten Kerzen.“
Er hatte ärgerlich aufgelacht: „Wie spiessig! Das können wir noch, wenn wir alt sind.“
Sie hatte ihn traurig angesehen, ihre schönen Augen standen voller Tränen. „Siehst du, wir mögen nicht mehr dieselben Dinge. Wir haben uns auseinander gelebt. Es ist wohl besser, wir trennen uns.“
„Ich dachte, wir wollten endlich heiraten!“
„Ach, Phil“, hatte sie geseufzt.
Er war unglaublich verletzt und wütend gewesen, weil es ihm vorkam, als verweigere sie ihm böswillig ihre Anerkennung. Aus purem Trotz war er allein in die Karibik geflogen. Als er nach Hause kam, war Alice ausgezogen. Kurz darauf hatte er Nadia kennengelernt, die seine Geschenke und seinen neuen Lebensstil zu schätzen wusste.
Aber mit Alice hatte ihn auch das Glück verlassen. Einer seiner neuen Freunde überredete ihn, ihm sein Geld anzuvertrauen. Er wollte es gewinnbringend anlegen. Ein Jahr später hatte er alles verloren, und der „Freund“ war verschwunden. Das Erwachen war bitter gewesen. Phil hatte hohe Steuerschulden, musste alles, was er besass, verkaufen. Und weil ein Ungück selten allein kam, verkauften sich seine Programme nicht mehr. Bessere Produkte waren inzwischen auf den Markt gekommen. Er hatte den Anschluss verpasst.
Seine Arbeit in den letzten beiden Jahren hatte darin bestanden, andere Marktlücken auszukundschaften und neue Programme zu entwickeln. Keines von ihnen hatte den Erfolg der ersten beiden, aber zusammen erlaubten sie es ihm, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Nur wusste er jetzt, dass das Wichtigste fehlte: Alice …
Dichter, weicher Schnee rieselte jetzt auf ihn herab. Er musste nur noch den Fluss überqueren, dann war er da. Aber sie, würde sie da sein? Vielleicht feierte sie woanders? Vielleicht war sie längst verheiratet? Angst schnürte ihm die Kehle zu.
Qualvoll wurde ihm bewusst, dass er Alice immer noch liebte und dass er sie vielleicht für immer verloren hatte. Aber er wollte ihr doch wenigstens sagen, dass sie recht gehabt hatte …
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Endlich stand er vor dem alten Bürgerhaus mit den romantischen Erkern. Alice hatte die Wohnung im zweiten Stock geerbt. Dorthin war sie zurück gegangen, als sie ihn verliess.
Erleichtert sah er, dass ihre Fenster hell erleuchtet waren und immer noch ihr Mädchenname auf der Klingelleiste stand: Alice Wagner. Er klopfte sich den Schnee ab, atmete tief ein und drückte auf die Klingel.
Als der Summton ertönte, stiess er die schwere Eingangstür auf. Er ging über die schwarz-weissen Fliesen des Eingangs zur gebohnerten Treppe mit dem geschnitzten Geländer. Die Tür oben war angelehnt, und er trat ein. Fröhliche Stimmen waren zu hören. Jemand spielte Chopin auf dem Klavier. Alice kam mit einem Tablett in der Hand aus dem Wohnzimmer, summte lächelnd die Melodie mit. Als sie ihn sah, erstarrte sie: „Phil“, sagte sie leise.
Sie war so blass, dass er ihr rasch das Tablett abnahm: „Entschuldige, ich hätte anrufen sollen, aber … es war ein spontaner Entschluss. Darf ich hereinkommen?“
Sie machte einen Versuch zu lächeln: „Natürlich. Die haben da drinnen schon fast alles aufgegessen. Ich wollte gerade Nachschub holen.“
Er folgte ihr in die grosse, gemütliche Küche. Als sie noch studierten, hatten sie oft zusammen hier gegessen. Auf dem Holztisch standen Schüsseln mit verschiedenen Salaten, ein Brett mit einem angeschnittenen Braten, Gläser mit eingelegten Gurken und schwarzen Oliven. Er setzte das Tablett ab und sah Alice mit schmerzlicher Eindringlichkeit an. Sie hatte sich nicht verändert. Nur eine zarte Falte, die er am liebsten voll Liebe berührt hätte, hatte sich in den Mundwinkeln eingegraben. Sie trug ein schlicht geschnittenes Spitzenkleid, ihr Haar fiel offen bis auf die Schultern.
Ihre Blicke trafen sich. „Wie geht es dir, Phil?“ fragte sie ernsthaft, und er wusste genau, dass sie nicht das Geld meinte.
„Nicht gut“, erwiderte er wahrheitsgemäss.
„Erzähl“, forderte sie ihn auf, wies auf einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber.
„Ich war auf einer Silvesterparty und hielt es plötzlich nicht mehr dort aus.“
„Bei deinen alten Freunden?“
Und als er nickte: „Dann gehörst du also wieder dazu?“
Alice war die einzige gewesen, die damals angerufen hatte, um ihm ihre Hilfe anzubieten, aber sie war auch die einzige, von der er diese Hilfe nicht annehmen wollte.
„Finanziell, ja“, antwortete er. „Ich bin schuldenfrei und kann wieder Pläne machen. Aber das Herz ist nicht mehr dabei. Ich möchte dich um Verzeihung bitten, Alice. Ich war damals unausstehlich. Ich verstehe jetzt, wie sehr ich dich enttäuscht habe.“
Sie sagte weich: „Ach Phil, wir haben auch so viel Schönes zusammen erlebt. Dein schneller Erfolg und das Geld waren dir zwar mächtig zu Kopf gestiegen, aber ein gutes Herz hattest du immer.“
In dem Moment ging die Tür auf. Ein Bild von einem Mann kam herein. Gutaussehend, breitschultrig, schmalhüftig.
„Alice, es ist nichts mehr zu trinken da“, erklärte er munter. Er musterte Phil mit einem kritischen Blick, und Alice stellte vor: „Jens, das ist Philipp Seidel, ich hab dir von ihm erzählt. Phil, das ist Jens Rothe, ein Kollege. Er ist Sportlehrer.“
Jens’ Händedruck war kurz und fest. Danach ging er zum Kühlschrank, holte zwei Flaschen Sekt heraus und öffnete sie geschickt. Mit einem Stich im Herzen stellte Phil fest, dass dieser Jens sich hier gut auszukennen schien.
Alice füllte die Schüsseln auf dem Tablett nach und drückte es Phil in die Hand: „Kommst du?“
Im grossen Wohnraum herrschte ein fröhliches Durcheinander. Es wurde gelacht, getanzt, geredet. Alle fühlten sich so offensichtlich wohl, dass auch Phils Brust weit wurde, obwohl er niemanden von all diesen Leuten kannte. Ihre Bekannten und Freunde hatten ihn damals nicht interessiert. Lehrer und Angestellte konnten in seinen Augen nur kleinbürgerliche Langweiler sein. Wie hatte er nur diese dummen Vorurteile haben können?
Alice klatschte in die Hände: „Ich möchte euch Philip Seidel vorstellen, einen guten Freund.“
Alle schüttelten ihm die Hand und stellten sich ebenfalls vor. Im Nu entstand eine angeregte Unterhaltung. Alice stiess mit Phil die Gläser an. Sagte: „Auf unser Wiedersehen!“
Nur Jens stand abseits und sah finster aus. Ein wenig später kam er zu Phil hinüber und raunte ihm zu: „Könnten wir einen Augenblick in die Küche gehen?“
„Natürlich“, erwiderte Phil bereitwillig.
Jens schloss sorgfältig die Tür hinter ihnen.
„Warum sind Sie zurück gekommen? Reicht es Ihnen nicht, Alice schon einmal sehr weh getan zu haben?“
„Ich bin hier, um es gutzumachen, um es wenigstens zu versuchen. Ich möchte sie fragen, ob sie mich heiraten will.“
„Dann sind wir schon zwei“, erklärte Jens in entschiedenem Ton.
Phil fühlte einen Schmerz, als hätte er einen Schlag in die Magengrube erhalten. Was er vorhin befürchtet hatte, erwies sich also als richtig: Alice und Jens waren ein Paar.
„Einer von uns muss gehen“, fuhr Jens fort.
„Wer muss gehen?“ Auf einmal stand Alice in der Tûr.
„Wir wollten das unter uns abmachen“, sagte Jens.
„Nein“, sagte Phil. „Es handelt sich doch um dich. Wir lieben dich beide, Alice. Und du musst entscheiden, wen von uns beiden du willst.“
Jens zog ein kleines Päckchen aus der Tasche und öffnete es. Ein Ring lag darin: „Er ist für dich, Alice.“ Nachdem er Phil einen vorwurftsvollen Blick zugeworfen hatte, setzte er hinzu: „Ich hatte mir das so schön ausgedacht. Ich wollte dich genau um Mitternacht fragen, ob du meine Frau werden willst. Wenn die Glocken das neue Jahr einläuten.“
Phil kam sich vor wie ein Elefant im Porzellanladen. Was hatte er bloss angerichtet mit seinem Kommen?
„Ich lasse euch allein“, murmelte er, verliess die Küche und zog die Tür hinter sich zu. Sein Herz war so schwer wie ein Mühlenstein. Er hörte die Stimmen und das Gelächter der anderen, aber er konnte nur daran denken, dass in diesem Moment Jens den Ring an Alices Finger steckte und sie ihm ihre Lippen zum Kuss bot. Die Vorstellung tat unwahrscheinlich weh. Aber es geschah ihm ja recht. Er hatte seine Chance gehabt und sie vertan. Jetzt sollte er die Eleganz besitzen, zum richtigen Zeitpunkt zu verschwinden.
Er wollte gerade auf die Strasse treten, als er schnelle Schritte hinter sich hörte und sich eine Hand auf seinen Arm legte: „Also, das kommt gar nicht in Frage, dass du so einfach gehst“, sagte Alice zornig.
Er drehte sich um. Ihre Augen blitzten. Oder waren es Tränen? Wie eine Wolke umgab ihr Haar das ovale Gesicht. Wie schön sie war! Er sah sie bewundernd an, und der Verlust schien ihm unerträglich. Aber er wollte ein guter Verlierer sein: „Es ist besser für uns alle, wenn ich gehe. Ich wünsche dir und Jens viel Glück.“
Sie stampfte mit dem Fuss auf: „Aber ich will Jens doch gar nicht heiraten!“
„Du … du willst nicht? Aber er liebt dich …“
„Er liebt mich vielleicht, aber er hat mich bis eben nie gefragt, ob ich seine Gefühle erwidere. Für mich ist er ein guter Kollege und ein sehr lieber Freund, das ist alles. Auf meiner Seite jedenfalls!“
„Du hast seinen Heiratsantrag abgelehnt?“
„Natürlich. Selbst wenn es mir leid getan hat.“
„Und … wie geht es ihm?“
Sie kicherte etwas: „Er hat’s mit Fassung getragen. Er sagt, dass ihm jetzt nichts anderes übrig bleibt, als eine andere Frau zu finden, der der Ring passt.“
Phil spürte eine riesengrosse Erleichterung in sich aufsteigen. Sie wollte Jens nicht heiraten. Sie war frei! Aber plötzlich fehlten ihm die Worte, um ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte und brauchte. Sie wollte nicht Jens, aber vielleicht auch nicht ihn, Phil? Er hatte so viel falsch gemacht …
In diesem Augenblick begannen die Glocken zu läuten. Draussen knallten Feuerwerkskörper.
„Phil“, sagte Alice schliesslich, als er immer noch wie gelähmt da stand, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen: „Ich hab dir damals eine Menge Sachen an den Kopf geworfen, aber jetzt muss ich noch etwas hinzufügen: Du stellst dich mächtig dämlich an!“
„Dämlich? Ha!“ grollte er. Sie lächelte ihn an, und dann erwiderte sie leidenschaftlich seinen Kuss. Als sie zärtlich die Arme um seinen Hals schlang und ihn festhielt, als wolle sie ihn nie mehr loslassen, wusste er, dass sein Herz endlich heimgekommen war …
ENDE

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