“Eine enorme Zeitersparnis” — Christian Brandhorst über Narando

Christian_Brandhorst_Narando

Christian Brandhorst ist Gründer und Geschäftsführer des Startups Narando, das sich der professionellen Vertonung von redaktionell verfassten Artikeln widmet.


Wie funktioniert Narando?

Wenn ich einen interessanten Artikel auf einer Webseite wahrnehme, die mit Narando kooperiert, kann ich mir diesen mit Narando direkt im Browser vorlesen lassen oder für später merken. Das passiert auf meiner persönlichen Hörliste. Um den Artikel dann unterwegs zu hören, kann ich mir die App für iOS oder Android herunterladen.

Ich kann mir natürlich auch einfach nur die App runterladen und mir dort Artikel anschauen. Wenn man ehrlich ist, generiert der erste Fall aber den größten Nutzen – normalerweise müsste ich den Artikel lesen und anstelle dessen höre ich ihn mir an. Das ist eine enorme Zeitersparnis.

Hinzu kommt natürlich noch der Unterhaltungsfaktor: Über die App stoße ich auf zahlreiche weitere Artikel, die ich in meiner Hörliste speichern kann.

Welche Vorteile seht ihr beim gesprochenen Wort?

  1. Ich kann die Beiträge hören, während ich andere Tätigkeiten verrichte, z.B. Hausarbeiten, Autofahren – überall, wo ich meine Hände nicht frei habe, kann ich Narando ergänzend zum Lesen verwenden.
  1. Narando ist barrierefrei. Ich kann mir also auch als Mensch mit Sehbehinderung die Artikel vorlesen lassen. Das ging zwar auch vorher mit entsprechenden Geräten, aber unser Service ist eher wie Radio on Demand, ein akustisches Erlebnis.
  1. Durch die Betonung, durch den Sprecher an sich, bekomme ich eine soziale Komponente rein, die ich beim Lesen nicht erhalte. Außerdem kommen die wirklich wichtigen Punkte des Textes beim Hören nochmal ganz anders rüber. Es ist auch ein Unterschied, andere Stimmen zu hören, als sich den Text selbst vorzulesen.

Wie genau kann ich Narando auf anderen Webseiten nutzen?

Das funktioniert — und das ist uns auch ganz wichtig – sehr intuitiv auf den Webseiten der Publisher. Dort finde ich die Artikel und dort entsteht der Bedarf nach einer Audio-Version.

Wir integrieren uns auf den Partner-Webseiten über unser Player-Plug-in. Dieses können sich die Publisher einbinden und designen, wie es zu ihrem CI passt. Es erscheint dann automatisch für alle Artikel, die von uns vertont werden. Das ist für uns natürlich schön, weil so die Dienstleistung von Narando vom Leser als Teil des Gesamtprodukts wahrgenommen wird.

Als Leser weiß ich: Ich habe den Artikel gefunden und ich kann in einem neuen Tab gleichzeitig etwas anderes machen oder eben auf dem Weg nach Hause den Artikel auf meine Hörliste setzen. Wo ein Bedarf nach Audioinhalten ist, möchten wir sein.

Mit wem kooperiert ihr?

Aktuell zum Beispiel mit Publishern wie Gründerszene, t3n und als einer der ersten Partner StartingUp. Wir tasten uns da ein bisschen vor, welche Inhalte zu unseren Hörern passen. Es ist schon eine gewisse Strategie dahinter.

In den Apps gibt es übrigens einen Tab mit der Aufschrift „Publisher“ – das sind alle unsere Partner, die regelmäßig etwas veröffentlichen. Wir wollen auch Vielfalt mit reinbringen. Da sind schon einige interessante Sachen dabei, auch einige Podcasts. Das ist nicht unser Schwerpunkt, aber es gibt sehr, sehr gute Podcasts, die wir gern vertonen.

Habt ihr auch Romane und Klassiker im Angebot?

Nein, in der App nicht, wir kooperieren gerade mit einem E-Book-Verlag, in dem Ratgeber veröffentlich werden. Die kann man allerdings noch nicht in der App finden. Unser Schwerpunkt liegt bei Artikeln zwischen 500‑1000 Wörtern. Natürlich gibt es auch mal längere Artikel, aber das ist der Durchschnitt.

Ist Narando kostenpflichtig?

Die App ist für den Nutzer komplett kostenfrei. Die Funktionen sind nicht beschnitten, ich kann als Nutzer alles machen. Das heißt, dass wir dieses Produkt letztendlich an die Publisher verkaufen, die sich über verschiedene Methoden refinanzieren können. Wenn diese sich zum Beispiel entscheiden, einige Inhalte hinter eine Paywall zu packen, können diese natürlich nicht in unserer App kostenlos abgerufen werden.

Außerdem können Publisher die Artikel mit kurzen Audio-Werbespots versehen. Bisher veröffentlichen unsere Partner-Publisher ihre Inhalte allerdings meist ohne solche Mittel – einfach um ihr Angebot um eine neue Komponente zu erweitern und sich etwas von anderen Angeboten abzusetzen.

Ist eine Registrierung zwingend erforderlich?

Um unsere Services zu nutzen, muss man sich nicht registrieren. Für eine Hörliste, auf die man seine Artikel auch herunterladen und so unterwegs offline zugreifen kann, brauchen wir logischerweise eine Registrierung des Nutzers, um die Artikel seinem Account zuordnen zu können.

Kann man bei euch Vorleser werden?

Ja, über die App (aber auch so) kann man uns eine E-Mail schreiben. Wir beurteilen dann eine einzureichende Sprachprobe — das läuft über Priya, die bei uns das Sprechermanagement macht. Ist die Tonqualität gut genug? Ist die Umgebung einigermaßen schallarm? Wie ist die Aussprache und Betonung? Wenn diese Bedingungen stimmen, lassen wir uns gern auf eine Zusammenarbeit ein.

Seid ihr nur auf digitalen Angeboten zu finden?

Nein, seit Kurzem haben wir beim t3n-Magazin zum Beispiel auch QR-Codes abgedruckt. Diese kann man mit der App oder einem beliebigen QR-Code-Scanner auslesen und die Artikel so anhören oder für später merken.

Aktuell denken wir darüber nach, eine Art Newsflash zu machen, als Audioversion. Wir haben das aktuell aber noch nicht gemacht, weil wir uns dem Newsdruck nicht hingeben wollen. Wir konzentrieren uns erstmal auf gute und langlebige Artikel. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt.

Bildquelle: Christian Brandhorst


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