Infografik zu Wohnungseinbruch, Stand 2012 © Polizeiliche Kriminalprävention
der Länder und des Bundes
Die Kriminalstatistik spricht eine deutliche Sprache. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Deutschland stark angestiegen. Dabei geht es in erster Linie nicht einmal um den immensen Schaden, der den Versicherungen entsteht. Es sind die Auswirkungen auf die Opfer, die betroffen machen. Besonders tragisch, wenn Geschädigte sich nach einem Angriff auf die Intimsphäre im eigenen Haus nicht mehr sicher fühlen und unter Angstzuständen leiden. So rät die Polizei nachdrücklich, sich und das Eigentum vor Langfingern zu schützen. Es stehen eine ganze Reihe wirksamer Mittel zur Verfügung.
Die Türen sichern, denn Diebe haben keine Zeit
Bereits die Nachbarschaftshilfe stellt ein erstes Mittel dar, um es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen. Ist der Nachbar darüber informiert, dass eine Urlaubsreise ansteht, wird er Silhouetten, die des Nachts ums Haus schleichen oder sogar innerhalb des Hauses zu sehen sind, mit ganz anderen Augen sehen und sofort die Polizei alarmieren. Auch vermeintliche „Handwerker“, die sich am Haus zu schaffen machen, werden so schnell entlarvt. Einbrecher scheuen das Licht! Zeitschaltuhren im Zufallsmodus, die die Beleuchtung in ganz unterschiedlichen Intervallen einschalten, können den Langfinger ebenfalls abschrecken. Ein Dieb wird sich so leise wie möglich verhalten. So ist Lärm ebenfalls ein guter Verbündeter im Kampf gegen den Einbrecher. Allerdings stellen gute Alarmanlagen auch einen erheblichen Kostenfaktor dar. Aber es gibt durchaus Alternativen. Der größte Feind des Einbrechers ist die Zeit! Schnell zuschlagen und wieder verschwinden lautet die Devise. Hier setzt das Thema: Sicherheit an Türen an. Ist eine Tür entsprechend gesichert, muss der Dieb nicht nur viel Zeit investieren, er wird auch nicht umhin kommen, ordentlich Lärm zu veranstalten. Doch welche Möglichkeiten gibt es, einen effektiven Schutz anzubringen?
Einbruchsschutz für Haus-, Terrassen- und Kellertür
Montage eines Panzerriegels © Dan Race – Fotolia.com
Kernstück der üblichen Türschließanlagen ist der Schließzylinder. Im Schließzylinder sind mehrere Stifte in einer bestimmten Codierung angeordnet. Wird nun der passende Schlüssel eingeführt, drücken dessen Zacken die einzelnen Schließstifte in der richtigen Reihenfolge hinunter. Das Schloss ist entsperrt. Kein Wunder also, dass es die Einbrecher oftmals auf das Kernstück der Schließanlage abgesehen haben, und versuchen den Schließzylinder aufzubohren. Deshalb immer Qualitätsware kaufen und einen großen Bogen um Billigware aus Fernost machen. Ein sehr guter Schließzylinder besteht aus mehrfach gehärtetem Stahl und hält einem Einbrecher sehr lange stand. Denn Polizeistatistiken belegen, kommt der Täter nicht innerhalb von 2 bis 5 Minuten in die Wohnung, bricht er in der Regel die Tat ab. Ein gleiches Maß an hoher Qualität muss auch für den Schutzbeschlag verwendet werden. Einbruchhemmende Schutzbeschläge aus massivem Stahl schützen den Schließzylinder und lassen sich von außen nicht abschrauben. Auch hier muss sich der Täter ordentlich abmühen und benötigt Zeit, die er nicht hat. Dabei ist darauf zu achten, dass Tür, Zylinder, Schloss und Schutzbeschlag eine sicherungstechnische Einheit bilden. Ein Zusatzschloss mit Sperrbügel empfiehlt sich z. B. als Nachrüstsatz für ältere Holztüren. Kellertüren sind oftmals ganz erheblicher Gewalteinwirkung ausgesetzt und werden durch Panzerriegelschlösser geschützt. Hier wird das Aufbrechen durch eine Querverriegelung, die über die ganze innere Türblattbreite reicht, enorm erschwert. Verfügt die Tür zudem über einen einbruchssicheren Metallkern, dann beißt sich der Langfinger die Zähne daran aus.
Sich vor brachialer Gewalt schützen
Einbrecher an Haustür © Marco2811 – Fotolia.com
Manche Diebe schrecken auch vor dem Einsatz von Hebewerkzeugen nicht zurück. Mit brachialer Gewalt wird hier die Hebelwirkung ausgenutzt und die Türe quasi aus den Angeln gehoben. Ist die Tür auf diese Weise „behandelt“ worden, hilft auch das beste Schloss nichts. Mit Türaushebesicherungen, die direkt an der Angel befestigt werden, lässt sich auch hier vorbeugen. Doch die Gewalt kann sich auch direkt gegen die Hausbewohner richten. Manche Diebe scheuen weder das Tageslicht noch den direkten Kontakt und geben sich dreist als Gasmann oder Stromableser aus. Oft spähen Kriminelle Seniorenwohnungen aus und überrumpeln später die arglosen Bewohner. Der gute alte „Türspion“ kann hier wertvolle Dienste leisten. Vor dem Einlass lässt sich der Besucher oder sein Dienstausweis durch den Extremweitwinkel in Augenschein nehmen.
Hier noch ein paar wichtige Punkte zum Thema Sicherheit zusammengefasst:
- Guten Kontakt zu den Nachbarn halten und sich gegenseitig helfen.
- Auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster, die Terrassen-, Balkon- und Haustüre (zweifach) abschließen.
- Haus- oder Wohnungsschlüssel nicht im Freien deponieren (Diebe kennen die beliebtesten Verstecke).
- Leitern gehören in die „abgeschlossene“ Garage.
- Sich beim Kauf von Sicherungstechnik nur für geprüfte, einbruchhemmende Produkte entscheiden.
- Kostenloses Angebot der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle annehmen.
- Weiterführende Informationen der jeweiligen Dienststelle nutzen.
Weiterführende Informationen oder kostenlose Beratungen bieten auch die Polizeidienststellen in Ihrer Umgebung. Mehr dazu unter www.polizei-beratung.de oder speziell zum Thema Einbuch unter der Adresse www.k-einbruch.de.