Den heutigen Feiertag möchte ich dazu nutzen, euch von meinem kleinen Wochenendtrip in die Hauptstadt Irlands zu berichten. Am letzten Freitagabend brachte uns der Flieger von Stuttgart nach Dublin und nach einer, typischen mit Regen gesegneten, Begrüßung erwartete uns vier ein angenehm trockener Samstag, bei dem sich zuweilen sogar die Sonne zeigte.
Unsere Unterkunft für zwei kurze Nächte befand sich etwas außerhalb der Innenstadt auf dem Gelände der Dublin City University (DCU) im Stadtteil Glasnevin. Mit dem Busnetz gelangt man von dem DCU Gelände in ca. 30 Minuten in die Innenstadt, die Verbindung zum Flughafen war allerdings nicht so berauschend, da sich die Bushaltestelle mit einer Direktverbindung nur durch einen 20- bis 30-Minütigen Fußmarsch erreichen lässt.
Das Sightseeing-Programm für den Samstag war gut gefüllt, und um so viel wie möglich zu sehen, haben wir die Stadt zu Fuß erkundet.
Startpunkt unserer Tour war bei der Abbey Presbyterian Church und der direkt gegenüber gelegene Garden of Remembrance die Straße führte uns dann geradewegs zu dem 398 Fuß hohen Denkmal des Lichts, auch »The Spire« genannt.
Nach der Überquerung des Liffey führten uns die hübschen Gassen zum Dublin Castle und durch das Temple Bar Viertel, wo wir uns mit einem leckeren Mahl im Hard Rock Cafe stärkten. Der nächste Punkt auf unserer Liste war das Trinity College. Natürlich durften wir uns einen Besuch der alten Bibliothek, der sogenannte Long Room, nicht entgehen lassen! Der 64 Meter lange und 14 Meter breite Raum beherbergt ca. 200.000 Bücher und verströmt einen einmaligen Bücherduft, den ich mir am liebsten in Flaschen abgefüllt und verkorkt mit nach Hause mitgenommen hätte. Das wohl bekannteste Buch der Sammlung ist das mittelalterliche Dokument Book of Kells, welches vermutlich aus dem achten oder neunten Jahrhundert stammt und in einer separaten Ausstellung zu bewundern ist.
Nach dem beeindruckenden Besuch dieser überwältigenden, aus Eiche gefertigten, Bibliothek ließen wir uns durch die Straßen vorbei an der Irish Times und toller Street Art zu einem kleinen aber feinen Cafè treiben, um unseren Koffeintank für den Rest des Tages aufzufüllen. Das Shoe Lane Coffee ist nicht nur aufgrund des absolut leckeren Kaffees und der tollen Lokalität einen Besuch wert. Ihr solltet auch etwas mehr Zeit für einen Besuch auf dem stillen Örtchen einplanen, denn der Raum ist vom Boden bis zur Decke mit Comics tapeziert. Nach dieser kleinen Stärkung ging es über die Butt Bridge auf die andere Seite des Liffey, um dann am Fluss entlang weiter zu spazieren. Die Straße führte uns am Jeanie Johnston Tall Ship und dem Famine Memorial bis zur harfenförmigen Samuel Beckett Bridge.
“After the first glass, you see things as you wish they were. After the second, you see things as they are not. Finally, you see things as they really are, and that is the most horrible thing in the world.” – Oscar Wilde
Im Anschluss zog es uns zum Merrion Square Park, in dem sich die Statue des irischen Schriftstellers Oscar Wilde befindet. Gemäß seinem Zitat zog es uns dann zum Abschluss des Tages wieder in den Stadtteil Temple Bar mit seinen unzähligen urigen Pubs.
Der Tag durfte schließlich mit einigen Guinness im Auld Dubliner Pub bei Live-Musik und einer unglaublich tollen Atmosphäre ausklingen.
Für den Sonntag Vormittag hatten wir Tickets für eine Tour im Guinness Storhouse gebucht. In toll aufbereiteten Räumen erfährt man hier mehr über den Ursprung des beliebten dunklen Stouts, die Zubereitung, Herkunft der Zutaten und in einem Tasting-Room kann man sich die einzelnen Gerüche zu Gemüte führen.
Die letzten Stunden verbrachten wir mit einem Spaziergang vorbei an der St. Audoen’s Church und der Christ Church Cathedral bevor wir unser Gepäck abholten und die Reise nach Hause antreten mussten. Der kurze Trip nach Dublin war wirklich sehr schön, Stadt und Leute waren einfach toll – solch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sucht man hier in Deutschland leider meist vergebens. Zum Abschluss noch ein paar Impressionen der tollen Streetart die man über die ganze Stadt verteilt entdecken kann.