Hier nahm ich nicht Raclette, sondern ein kaltes Mineral.
Hier genoss ich die Aussicht, weniger
aber den Wurst-Käse-Salat.
Nein, mir war auf Hinter Guldenen nicht nach Raclette, sondern nach einem Mineral aus dem Kühlschrank. Wieder einmal gönnte ich mir gestern, nach langer Zeit, eine Kurzwanderung auf den Pfannenstiel. Ich startete bei der Emmat, stieg via den Vorderen Pfannenstiel zur Hochwacht auf, ass dort zu Mittag, stieg via besagte Hinter Guldenen ab auf die Forch. All das bei grosser Hitze, die mich aber nicht wirklich störte, da ich genug Wasser bei mir hatte, meine Mütze trug und überdies heuer schon einige Routen unter sengender Sonne absolviert habe; Übung macht den Klimameister. Eine Enttäuschung war der Wurst-Käse-Salat in der Hochwacht-Beiz: das Dressing vorgefertigte, dickflüssige weisse Ware, die Wurst fad, der Käse trist zerhobelt, das geraffelte Gemüse rundum ungewürzt. Da war nichts Überraschendes in dem Salat, mir gingen Assoziationen an Schützenverein-Feste der Siebzigerjahre durch den Kopf. Ich finde, jeder Koch müsste alle zehn Jahre mal in ein einwöchiges Seminar, in dem er erfährt, wie man die alten Gerichte ein wenig auffrischen könnte. Nur schon eine Sauce mit einem aparten Gout würde Wunder wirken!