Baulicher Brandschutz umfasst Themen wie Brandschutztüren, Brandschote (das sind Abgrenzungen beispielsweise in Schächten, damit es nicht von einer Wohnung in die andere brennt), zulässige Materialien, Abstände, Fluchtwege, etc. Ein spannendes und wichtiges Thema, aber nicht Thema des heutigen Posts.
Brandschutz ist wichtig - vor allem im eigenen Zuhause!
Vielmehr soll es heute - rechtzeitig vor der kalten und dunklen Jahreszeit - um den Brandschutz gehen, der uns im täglichen Leben betrifft: die sichere Verwendung von offenem Feuer.
Öfen und Feuerstellen
Wie so viele andere auch, habe ich zusätzlich zu meiner Zentralheizung (in meinem Fall Fußbodenheizung mit Wärmepumpe) noch einen Schwedenofen im Wohnzimmer stehen. Durch die Dimensionierung des Ofens, die Lage im Haus und die gute Dämmung heizt dieser Ofen im Notfall auch mein ganzes Haus problemlos.In der Übergangszeit stellt er eine unentbehrliche Wärmequelle dar, gerade an kühlen Frühlingsabenden, wenn sich das Einschalten der Zentralheizung nicht lohnt und das Wohnzimmer ein wenig Wärme gebrauchen kann.
Wenn ich allerdings die vielen sehr stimmungsvollen Bilder von Schwedenöfen betrachte, kommt mir das kalte Grausen. Denn Kaminöfen werden, auch mit Specksteinummantelung, außen sehr heiß. Im Umkreis von rund 80 bis 90 cm darf dort also absolut nichts Brennbares stehen. Aufgrund der Oberflächentemperatur kann es sonst leicht zu Selbstentzündung kommen. Auf den Fotos stehen allerdings immer malerische Körbe mit Brennmaterial unmittelbar neben den Öfen, liegen Teppiche knapp davor und stehen Dekomaterialien daneben oder darauf herum. Das kann zu einer ernsthaften Gefahr werden.
Gebt einfach einmal "Kaminofen" in Google ein und seht euch die Bilder kritisch an. Leider kann ich aus rechtlichen Gründen hier keine Fotos zeigen und kommentieren. Aber ich denke, das kann jeder für sich selbst feststellen, wenn man weiß, worauf man achten muss.
Dass Schwedenöfen außen sehr heiß werden, sollte man auch bedenken, wenn man kleine Kinder hat oder Kinder plant. Verbote reichen sicher nicht aus, denn oftmals ist es nicht das eigene Kind, das dem Ofen zu nahe kommt, sondern ein kleiner Freund, der zu Besuch ist. Hier müssen unbedingt zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, damit kein Kind zu Schaden kommt.
Daher: neben Holz- und Kohleöfen darf im Umkreis von ca. 1 m absolut nichts Brennbares stehen. Damit ist man auf der sichere Seite. Wand, Boden und Decke müssen ebenfalls aus unbrennbaren bzw. schwer entflammbaren Materialien sein, beispielsweise eine Ziegelwand mit Verputz, eine Stahlbetondecke, etc. Holzdecken, Holzverschalungen, etc. können problematisch werden, hier muss der Fachmann feststellen, ob eine konkrete Gefährdung besteht, bzw. wie heiß diese Materialien im Betrieb tatsächlich werden. Meist berät die örtliche Feuerwehr hier gratis und kompetent.
Das Holzfach unter dem Ofen darf allerdings problemlos genutzt werden, dort wird der Ofen nicht so heiß, dass es eine Gefahr darstellen könnte.
Die vorgeschriebenen Wartungen durch den Rauchfangkehrer, der Betrieb mit geeigneten Brennmaterialien und die regelmäßige Reinigung sind Pflicht. Holzasche ist übrigens ein toller Dünger, sehr reich an Kalk und Kalium. Unter Sträuchern kann man sie gut verteilen, auch am Kompost ist sie willkommen. Nur das Moorbeet freut sich nicht darüber - das mag keinen Kalk!
Bevor die Wintersaison und das Dekorieren losgeht, bitte prüft alle Eure Öfen. Sind sie sauber und ist der Umkreis von ca. 1 m frei von brennbaren Materialien? Dann steht einem beschaulichen Kaminfeuer nichts mehr im Wege.
Maries Tipp
Besonders wichtig beim Betrieb von Holz- und Kohlefeuern sind noch
- ein Feuerlöscher, regelmäßig gewartet und griffbereit in naher Umgebung
- Rauch- und Kohlenmonoxid Melder
Prüfen wir heute unsere Feuerstellen, sprechen mit Feuerwehr und Rauchfangkehrer und räumen alles weg, was in der Umgebung des Ofens brennbar ist. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Unfälle mit schlecht gewarteten Öfen und Zimmerbränden. Beugen wir dem in unseren Wohnungen vor.
Mit liebem Gruß
Marie