ein wenig sozialneid

der vorsitzende der kassenärztlichen bundesvereinigung dr. andreas köhler gönnte sich soeben eine erhöhung seines jährlichen einkommens auf über 350000 euro. das entspricht einer lohnsteigerung von 35%. ich denke, das ist legitim. berücksichtigt man, dass auch ein pilot nicht mehr verdient und die bundeskanzlerin weniger, sollte doch wenigstens einer der führenden persönlichkeiten des ärztesystems in deutschland entsprechendes gehalt beziehen.

schließlich: der fisch stinkt vom kopf. wenn der gute mann nicht ausreichend bezahlt wird, werden doch alle ärzte am ende darunter leiden oder gar verärgert sein, und am ende die patienten – also du und ich – nicht mehr so richtig behandelt werden. das wäre ganz schön schlimm.

und als bundeswehrarzt der reserve ohne facharztabschluss wäre er am ende doch gar nicht so weit gekommen. wie man weiter liest, ist sein gehalt seit 2005 nicht gestiegen. fünfunddreißig prozent jetzt, dass macht ja grad mal sechs prozent lohnsteigerung pro jahr aus. völlig ok. und einen dienstwagen fährt er auch nicht.

wird zeit, dass ich meinen daimler umlease, und mir endlich einen suv zu legen. vielleicht den cayenne. oder besser einen panamera. den kann mir dann die kv meines bezirkes bezahlen. ich brauch doch schließlich einen dienstwagen. denn mein gehalt hat sich in den letzten sechs jahren nicht entwickelt. aber ich habe ja auch nur noch ein paar angestellte zu bezahlen und die praxisnebenkosten zu tragen. das geht dann schon.

lass mal schauen, was andere so verdienen. nein, zu herr ackermann google ich jetzt nicht. so sozialneidisch bin ich dann doch nicht.



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