Ein Weihnachtsmenü für den kulinarischen Adventskalender

Hurra, ich bin ein Türchen! Ihr wisst doch bestimmt alle schon, dass es auch dieses Jahr wieder den kulinarischen Adventskalender gibt? Zorra veranstaltet ihn nun schon zum 12. Mal. Ich ziehe meinen Hut vor so viel Engagement. Und Ihr, Ihr solltet ganz schnell rüberklicken. Denn es gibt nicht nur jeden schöne Geschichten und tolle Rezepte, sondern auch sensationelle Gewinne. Ich freue mich, dass ich den Kalender dieses Jahr eröffnen darf.

Aber bevor Ihr rüberschaut, eine Frage: was esst Ihr denn zu Weihnachten? Irgendwie ist das bei uns merkwürdig… das ganze Jahr wird munter herumprobiert und es steht selten etwas zweimal auf dem Tisch. Aber Weihnachten – nun, da gibt es am Heiligen Abend Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelstampf. Und am ersten Feiertag einen Entenbraten. Für den zweiten Feiertag hoffen wir auf Reste, von denen gibt es Shepherd’s Pie.

kulinarischer-adventskalender-tuerchen-1Das mit der Ente ist einfach erklärt: wir essen gerne Ente, und Weihnachten ist ein willkommener Anlass. Aber die Bratwurst hat sentimentale Gründe. Die gab es schon, als ich ein Kind war. Aber nicht irgendeine Bratwurst. Mein Onkel hat sie selbst gemacht. Genau einmal im Jahr, nämlich an Heilig Abend, verkrümelte er sich in den Keller, baute den Fleischwolf zusammen und machte Wurst. Es war eine besondere Wurst – nicht nur weil er sie selbst gemacht hat, sondern weil mit Paprika gewürzt war – ganz anders, als man das damals zu kaufen bekam. Die Wurstlieferung am 24.12. wurde von uns immer sehnsüchtig erwartet. Die Gruppe derjenigen, die von der Wurstproduktion profitierten, war eher klein, die Wurst aber legendär. Und so kam es, dass eines Weihnachten ein Nachbar ertappt wurde: er lag vor dem Kellerfenster und schaute sehnsüchtig durch das Fenster beim Wurstmachen zu. Klar, dass er in die Lieferkette mit aufgenommen wurde, oder? Ach so…und das Sauerkraut, das bekamen wir auch geliefert. Das hatte meine Tante vorher angesetzt.

Gut, aber ich wollte Euch jetzt nicht Sauerkraut und Bratwurst präsentieren und auch keinen Entenbraten. Ich hab mir gedacht, ich nehme Würschtel und Ente und packe sie in ein kleines Menü. Nicht ganz so rustikal wie unser Standard, aber ein sehr entspanntes Menü: es gibt eine Erbsensuppe mit Nürnberger Rostbratwurst (die vom Onkel kriegt ohnehin sonst keiner hin), eine Entenbrust mit Pistazienkartoffeln und Granatapfelsauce und zum Anschluss, da gibt es meinen Lieblingsnachtisch: Geeistes vom Kaffee. Inspiration habe ich mir dafür bei Herrn Schuhbeck* geholt. Suppe und Nachtisch lassen sich gut vorbereiten, und die Entenbrust gart ganz easy-peasy  im Backofen. Entspannte und glückliche Weihnachten Euch allen!

erbsensuppe

Für die Suppe:

  • 800 ml Gemüsebrühe
  • 300 g Erbsen (TK-Ware)
  • 200 g Sahne
  • Salz
  • Zucker
  • Mukatnuss
  • Piment d’Espelette
  • 2 Blätter Romanasalat
  • 8 Blätter Minze
  • 1 EL Rapsöl
  • 8 Nürnberger Rostbratwürste

Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen. Die Erbsen hinzugeben und bei milder Hitze kochen, bis sie gar sind. Das dauert ca. 5 Minuten. Sahne zugeben und alles mit dem Stabmixer pürieren.

Suppe mit Salz, etwas Zucker, frisch geriebener Muskatnuss und Piment d’Espelette abschmecken.

Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Bratwürste auf beiden Seiten hell anbraten. Herausnehmen und schräg in dicke Scheiben schneiden.

Minze und Salatblätter in feine Streifen schneiden.

Bis hierhin kann man alles vorbereiten.

Die Suppe nochmals aufmixen. Minze und Salatblätter auf Teller oder Schalen verteilen. Die Suppe darüber geben, die Bratwürste hineingeben und alles gleich servieren.

ente

Für die Entenbrust:

  • 2 Barbarie-Entenbrustfilets (je ca. 350 bis 400 g)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 500 g Kartoffeln (ich hatte vorwiegend festkochende)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Harissa
  • 2 EL Pistazien, nicht gesalzen, gehackt
  • 1 TL Puderzucker
  • 200 ml Rotwein
  • 1 EL süßer Granatapfelsirup (aus dem türkischen Laden)
  • 1/2 TL Speisestärke
  • 60 g Butter, sehr kalt (meine war kurz in der Tiefkühle)
  • Zucker nach Bedarf
  • Granatapfelkerne zum Dekorieren

Den Backofen auf 100°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Ein Ofengitter auf die mittlere Schiene geben, darunter ein Abtropfblech schieben; bei mir ist das einfach ein mit Backpapier belegtes Blech. Das Fett abgießen aber aufheben; wir brauchen es noch.

Die Entenbrustfilets trocken tupfen und mit Salz würzen. Die Haut rautenförmig einritzen. Eine Pfanne auf den Herd stellen und erhitzen. Die Entenbrustfilets darin bei mittlerer Hitze ca. 6-8 min anbraten. Dann umdrehen und auch die Fleischseite kurz anbraten. Die Filets auf das Ofengitter legen und in ca. 50 bis 60 min rosa braten.

Das funktioniert wirklich super – die Ente wird auf den Punkt, und inzwischen ist genügend Zeit für Kartoffeln und Sauce.

Die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Einen Topf mit Salzwasser und dem Lorbeerblatt zum Kochen bringen, die Kartoffelwürfel hineingeben und bissfest garen. In ein Sieb abgießen, ausdampfen lassen und das Lorbeerblatt entfernen. In einer Pfanne 2 EL vom Entenfett erhitzen, die Harissa darin auflösen. Die Kartoffeln darin wenden, dann mit den Pistazien bestreuen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Sauce den Puderzucker in einen kleinen Topf sieben und bei mäßiger Hitze karamellisieren lassen. Den Wein angießen, das Karamell unter Rühren loskochen, dann alles um ein Drittel einkochen lassen. Den Granatapfelsirup zugeben. Die Stärke mit ein wenig Wasser anrühren, dann in die köchelnde Flüssigkeit rühren und alles köcheln lassen, bis alles leicht andickt. Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und nach und nach bei mäßiger Hitze in die Sauce rühren. Die Sauce sollte nicht mehr köcheln. Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn sie zu säuerlich ist, etwas Zucker zugeben. Aber Vorsicht: die Sauce ist recht intensiv, aber in Kombination mit der Entenbrust passt das dann wieder.

Jetzt die Entenbrustfilets aus dem Ofen nehmen, schräg aufschneiden und pfeffern. Die Kartoffeln auf vorgewärmten Tellern anrichten. Das Fleisch darauf verteilen, Sauce um den Rand gießen und alles mit Granatapfelkernen dekorieren.

geeistes-vom-kaffee

Für das Geeiste vom Kaffee:

Sahne-Haube:

  • 70 g Sahne
  • 1 EL ganze Kaffeebohnen
  • 1 TL Zucker
  • Zimtpulver zum Anrichten

Für das Eis:

  • 50 ml Espresso
  • 1 TL Instant-Kaffeepulver
  • 50 g Zucker
  • 2 Eigelb
  • 2 Kapseln Kardamom
  • 1 Prise Zimt
  • 100g Sahne

Für das Sahnehäubchen die Sahne mit Zucker und Kaffebohnen verrühren und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Länger schadet auch nicht.

Jetzt zum Eis: Espresso, Instant-Kaffee und Zucker in einen kleine Topf geben und unter Rühren kurz aufkochen lassen; der Zucker soll sich auflösen.

Kardamomkapseln aufbrechen und die Samen fein mörsern.

Die Eigelbe mit den fein gemörserten Kardamomsamen und dem Zimt in eine hitzebeständige Schüssel geben und schaumig schlagen. Den heißen Kaffee unter Rühren zugeben. Alles auf ein heißes Wasserbad geben und weiterschlagen, bis die Masse 80°C erreicht hat und andickt. Von der Hitze nehmen. Nun kann man die Masse entweder abkühlen lassen, wobei man hin und wieder umrührt, oder man setzt die Schüssel auf Eiswürfel und kühlt alles unter Rühren schnell ab.

Die Sahne steif schlagen und unter die abgekühlte Eismasse ziehen. Die Masse in gefrierfeste Förmchen geben und in die Tiefkühle stellen. Merkt Ihr was? Super zum Vorbereiten.

Wenn es ans Servieren geht, die Sahne durch ein Sieb gießen, um die Kaffeebohnen zu entfernen. Sahne schaumig schlagen, auf die Eismasse geben und mit ein wenig Zimt überpudern.

Habt einen entspannten Advent und glückliche Weihnachten!



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